Squealer-Rocks.de CD-Review
LAUT - Wasser (EP)

Genre: Deutsch - Rock / Metal
Review vom: 04.01.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Eigenproduktion



Dieser Bandname, dazu im Promo Flyer folgneder Satz über die Aufnahmeprozedur der EP: „Kaum Geld, 3 Tage, keine Kompromisse. Rotzig, hart und ehrlich!“
Na, was denken wir als kampferprobte Hörer da?
Richtig, wir erwarten die Kopie einer Frankfurter Band, egal ob nun die Onkelz oder die V8 Wankers.
Doch wir irren und zwar gewaltig – oder auch LAUT, um das Wortspiel mal zu bemühen.
Die Jungs aus Osnabrück machen weder pathetischen Selbstmitleid – Pseudo - Metal, noch minderwertigen Rotz Rock.
Das Quintett spielt sehr harten Deutschrock der alten Schule, gepaart mit modernen Metal Elementen und dezenten Stoner Tunes. Immer auf hohem Niveau und fernab von dümmlichen Stammtisch - Lyrics.

Die 6 Kompositionen haben mich wirklich überrascht. Es ist heutzutage schon beinahe exotisch, wenn eine junge Band eben nicht die gängigen Mitgröhl – Refrains runterrotzt, sondern Harmonien in ihre harten Songs einbaut, die den Geist alter Deutschrock Helden wie Wolf Maahn atmen. Dementsprechend brauchen die Nummern ihre Zeit, um sich ins Gehör zu fressen.
Fast schon überflüssig zu erwähnen, dass sie dafür dann umso länger im Hirn bleiben.
Ihren Reiz zieht die Musik der Niedersachsen daraus, dass es den guten alten Deutschrock in dieser Form noch nie zu hören gab. Da werden doppelte Leads a la Maiden geboten, simple Riffs mit Motörhead Flair gedrescht oder Modern Metal Breitseiten mit Disturbed Schlagseite geprügelt.
Diesen Spagat beherrschen die Burschen so gekonnt, dass sowohl Jungspunde wie Altrocker entzückt mitrocken.

Einzelne Songs hervorzuheben erübrigt sich, da das Niveau durchgehend gut ist. Wenn es schon sein muss, würde ich den Rausschmeißer „Duisburg“ nennen, der, anders als man vielleicht meinen mag, keine Hymne für die MSV - Kurve ist, sondern textlich – wie alle anderen Tracks auch – erstaunlich intelligent und vielschichtig ist.
Bleibt also nur noch die Motz - Ecke, die bei LAUT aber mehr als Ansporn, denn als Kritik dienen soll:
Ein klein wenig mehr Abwechslung wäre angebracht, wenn man demnächst den ersten Longplayer (mit dem Titel „Luft“, wie ich mal altklug prophezeie) präsentiert und Sänger Roy sollte bei den harten Passagen etwas mehr Metal - Attitüde an den Tag legen.
Sonst ist alles im grünen Bereich, weil auch die Produktion angesichts von „Kaum Geld, 3 Tage“ erstaunlich fett tönt.
Ein Newcomer, der hoffen lässt.


Tracklist:
1.Vater
2.Jeder gegen jeden
3.Sturm
4.Lass mich deine Lügen hören
5.Uferlos
6.Duisburg

Line – Up:
Roy van Dijk - Vocals
Ingo Milatz - Guitar
Julian Zwoch - Guitar
Ralf Wessels - Bass
Niels Niemeyer - Drums

DISCOGRAPHY:

2008 - Feuer (EP)
2009 - Wasser (EP)

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LAUT - Wasser (EP) (CD-Review)

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