Squealer-Rocks.de CD-Review
Keel - Streets of Rock'n'Roll

Genre: Heavy / Poser Rock
Review vom: 15.01.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 29.01.2009
Label: Frontiers Records



So, nach der ultimativen Lobhudelei auf den Klassiker „The Right to Rock“, wird’s nun Zeit über das neue Keel Album zu reden.
Ist der olle Ron Keel noch fit genug, um ein anständiges Album auf den Markt zu werfen oder reiht er sich in die Riege der peinlichen Reunions ein, denen man zu jeder Sekunde anhört, dass die alten Helden keine Helden mehr sind, sondern nur ihre magere Rente aufbessern wollen?
Ach, was soll's – sparen wir uns den dramaturgischen Umweg und nennen die Dinge beim Namen:
Ron Keel ist nicht Tom Keifer und Keel sind nicht Cinderella!
Bedeutet: Das neue Album der einstigen Schützlinge von Kiss Langzunge Gene Simmons ist alles andere als peinlich, es ist - natürlich – nicht annähernd so mitreissend und wegweisend wie „The Right to Rock“, aber es ist gut, richtig gut.

Keel bleiben ihrer Tradition - fast - durchgehend treu, auf allzu große Klischees zu verzichten. Wie in den glorreichen Zeiten setzt die Truppe auf authentischen Poser Rock mit harter Schlagseite, wenn aktuell auch mit teilweise leicht angezogener Handbremse.
Bleibt für mich als Schreiber die Frage: Soll ich zuerst die guten Songs oder die nicht so tollen Weisen erwähnen?
Richtig, bringen wir zuerst die Meckerei hinter uns:

Eine bestenfalls durchschnittliche Nummer ist „Hold Steady“; für die würde sich Dave Meniketti von Y & T sich in Grund und Boden schämen. Das ist mal gar nix!
Auch das krampfhaft auf Def Leppard getrimmte „Gimme That“ ist fast ein Totalausfall.
Daneben gibt es glücklicherweise keinen Song mehr, der nicht mindestens gutklassig wäre.
Ein bisschen sauer aufstoßen könnte einigen Zeitgenossen, dass der Kuschel - Rocker „Does Anybody Believe“ und der fröhliche Smasher „Live“ - wobei beide Nummern wirklich feiner Stoff sind - in den Gesangslinien allzu sehr nach Bon Jovi klingen und es mich nicht wundern würde, wenn der schöne Jon hier mitkomponiert hat...

Bleibt also 8 – mal die Vollbedienung, was eine verdammt starke Quote ist. Denn diese zwei Drittel können locker mit dem 86er Output „ The Final Frontier“ mithalten.
Das megageile und härteste Stück, „Come Hell or High Water“, würde sich sogar auf dem außer Konkurrenz stehenden „The Right to Rock“ behaupten können.
Daneben fallen Midtempo - Stampfer wie „Push & Pull“, das mit einen schönen Aufbau arrangierte Titelstück oder das extrem groovige „Brothers in Blood“ nur unmerklich ab.
Bemerkenswert ist die Gesangsleistung von Ron Keel, der nicht nur - wieder einmal – extrem facettenreich das Mikro bearbeitet, sondern noch genauso kraftvoll brüllt wie vor 25 Jahren.
Respekt! Damit hat wohl niemand gerechnet.

Endlich – endlich! - mal ein Reunion - Album, das wirklich gelungen ist und jeden Fan von früher zufrieden stellen dürfte. Keel machen keinerlei Zugeständnisse an den Zeitgeist und bieten authentischen 80er Poser Rock der härteren Gangart. Das die Produzenten - Legende Pat Regan für den entsprechend wohltuenden Klang gesorgt hat, dürfte der einzige Fakt sein, der wirklich zu erwarten war.
Da fällt mir ein: Haben KISS eigentlich schon eine Vorgruppe für ihre Tour im Sommer...?

Tracklist:
1. Hit The Ground Running
2. Come Hell Or High Water
3. Streets Of Rock N Roll
4. Push & Pull
5. Brothers In Blood
6. Hold Steady
7. Live
8. Does Anybody Believe
9. No More Lonely Nights
10. The Devil May Care
11. Lookin' For A Good Time
12. Gimme That

Line – Up:
Ron Keel – Vocals
Marc Ferrari – Guitars
Bryan Jay – Guitars
Geno Arce – Bass
Dwain Miller - Drums

DISCOGRAPHY:

1984 - Lay Down The Law
1985 - The Right To Rock
1986 - The Final Frontier
1987 - Keel
1989 - Larger Than Live
1998 - Back In Action
2009 - The Right To Rock (25th Anniversary Edition)
2009 - Streets Of Rock 'N' Roll


SQUEALER-ROCKS Links:

Keel - The Right To Rock - 25th Anniversary Edition (CD-Review)
Keel - Streets of Rock'n'Roll (CD-Review)

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