Squealer-Rocks.de CD-Review
Elena Farr - Voices In My Head

Genre: Alternative
Review vom: 31.01.2010
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: 08.01.2010
Label: lolila



Um vorweg eines klarzustellen: Hier tobt sich keine Dame am Mikro aus (auch wenn das im ersten Moment gedanklich nahe lag) sondern drei Herren aus Düsseldorf. Erklärung: Der Bandname Elena Farr geht zurück auf die blonde Sekretärin aus Wolf Gremms Film „Kamikaze 1989“. Aha. Schon in den 90er Jahren fanden sich Happi Müller und Stefan Dötsch unregelmäßig zu Sessions zusammen und irgendwann war die Band geboren. Das Düsseldorfer Trio nahm zwischen 2007 und 2009 ihr Debütalbum „Voices In My Head“ auf. Gitarrenmusik frei von Genrezwängen – so steht es im Beipackzettel.

Das Ganze stilistisch einzuordnen mag so recht nicht gelingen, da Elena Farr einen Mix aus allerhand verschiedenen Richtungen, u. a. auch New Wave, spielt. Vorwiegend sicherlich Gitarrenmusik, doch ein Funke in irgendeine Richtung mag nicht recht überspringen.

Handwerklich kann man der Truppe nicht viel ankreiden, doch nach dem dritten Track stellt sich das Gefühl ein, man hätte die Scheibe schon x-fach gehört.

Leadsänger Kürten sagt: Wir müssen gar nicht machen, was angesagt ist.“ Stimmt, bin ich dabei. Wenn jeder nur tun würde, was angesagt ist, hätten wir bald einen Haufen musikalischer Lemminge, die alle nur einem weiteren Lemming hinterherlaufen. Für die Aussage gibt es einen fetten Pluspunkt.

Aber: Ändert leider nix daran, dass die Scheibe eine verdammt lange Zündschnur hat, die irgendwann im Nirwana verglüht. Als Freund guter, alter Indie-Scheiben bin ich beim Hören der Platte ernsthaft verunsichert und versuche noch mal, mich durch die Tracks zu hören und einen Ansatz zu finden.

Was die Lyrics angeht, darf nicht geschimpft werden, denn die sind nicht nur erwachsen, sondern durchaus auch sinnig und hörenswert. Das ist es aber auch schon.

Sänger Stefan Kürten leiert sich teilweise eher durch die Texte, als zu singen. Allein dadurch verliert die Scheibe fast insgesamt an Charme. Die musikalische Untermalung ist das, was mich zwischenzeitlich wirklich unglücklich macht. Es wirkt teilweise gelangweilt; was als „krachige Uptempo-Nummer“ geschildert wird, finde ich auf der Platte nicht wirklich wieder.

Es schlagen ach! Zwei Herzen in meiner Brust, die derzeit wirklich miteinander ringen... Ich gebe den Herrschaften Recht, dass man wirklich das machen sollte, woran man Spaß hat. Aber bitte: Mit etwas mehr Energie!

Fazit:
Bekanntermaßen alles Geschmackssache. Von mir leider keine blinde Kaufempfehlung – hier sollte vorher wirklich reingehört werden.

Tracklist:
1. Once Upon A Time
2. Blue
3. Voices In My Head
4. Its Leaving Me
5. Why I Like To Be With You
6. You Put Us Together
7. Walk On By
8. Burning
9. I'm Going Down
10. Sunday
11. Don't Think You're The Only One
12. Somebody Else's Dream

Line-Up:
Stefan Kürten – vocals, guitars
Happi Müller – bass, vocals
Stefan Dötsch - drums

as guest:
Max Stamm - keyboards

DISCOGRAPHY:

2009 – Voices In My Head

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Elena Farr - Voices In My Head (CD-Review)

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