Squealer-Rocks.de CD-Review
Nazareth - Rampant

Genre: Rock
Review vom: 19.02.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Union Square Music



Über die Remastering - Qualitäten der alten Nazareth Aufnahmen habe ich bereits ausführlich in der Besprechung zu „The Anthology“ doziert, deshalb verschone ich euch diesmal mit Lobhudeleien auf die tolle Arbeit von Soundtüftler Tim Turan. Über alle weiteren Infos berichten wir in unserem großen Nazareth Special, das kurz vor der Tour im April bei uns zu lesen sein wird.
Also, stay tuned!

Heute wollen wir uns mal kurz über „Rampant“ unterhalten, dem „Stiefkind“ der frühen Naz Jahre.
Die Scheibe erschien 1974, als sich die Band auf ihrem ersten großen Karriere - Höhepunkt befand und war – natürlich – auch kommerziell erfolgreich. Mit „Shanghai'd in Shanghai“ und „Sunshine“ enthielt der 8 – Tracker zwei Single Hits, die auch heute noch gelegentlich zum Live Programm der besten Rock'n'Roll Band ever gehören. Das von Roger Glover (Deep Purple) produzierte Album mutet zwischen dem extrem harten Vorgänger „Loud 'n'Proud“ und dem ebenso krachigen Nachfolger „Hair of the Dog“ etwas experimentell an.

Wir reden hier allerdings nicht von Stilbruch. Eine Love & Peace Hymne wie „Sunshine“ oder eine depressive, fast schon proggige Nummer wie „Loved and Lost“ klingen zwar etwas exotisch, sind aber keineswegs untypisch.
Das psychedelische „Light My Way“ ist zudem nichts weniger als der Prototyp für spätere Combos wie Alice in Chains.

Der Rest von „Rampant“ ist purer Rock, wie man ihn kennt und liebt. Die USA Rundreise „Jet Lag“ ist nachweislich einer der größten Einflüsse von AC/DC und auch der bärtige Billy Gibbons von ZZ Top gibt die Schotten als Inspiration für seinen Texas (!) Blues an.
Nachzuhören bei „Glad, when you're gone“, diesem treibenden Stampfer.
Mit dem Yardbirds Klassiker „Shapes of Things“, den man mit dem Eigengewächs „Space Safari“ verbindet (ein Vorläufer von „Telegramm“) bekommt das Album ein leicht abgedrehtes, aber mitreißendes Finale.
„Rampant“ ist somit trotz (oder wegen) leichten Abweichungen vom eigentlichen Pfad ein optimales Intermezzo und gehört in jeden Plattenschrank. Die vorliegende Edition bietet für geschmeidige 13 Euro jedoch noch eine ganze Menge mehr.

Der Bonus – Teil beinhaltet neben dem Non - Album Track „Down“ noch fast das komplette „Razamanaz“ - Material, live gespielt im Rahmen einer BBC Session, incl. Ansagen eines Moderators. Herrlich!
Die Live - Version des Leon Russel Classics „Alcatraz“ ist alleine schon das Geld für die CD wert. Neben den 6 „Razamanaz“ Kloppern hören wir überdies eine Wahnsinns – Fassung des Folk - Evergreens „Morning Dew“.

Das Drumherum der CD ist sehr hochwertig und liebevoll mit Klappcover und fettem Booklet, incl. tollen Fotos und Liner Notes, ausgestattet. Einen Grund, sich dieses kleine, aber oft unterschätzte Juwel nicht anzuschaffen gibt es also nicht.

Tracklist:
1.Silver Dollar Forger
02. Glad When You're Gone
03. Loved And Lost
04. Shanghai'd in Shanghai
05. Jet Lag
06. Light my Way
07. Sunshine
08. (A) Shapes of Things
(B) Space Safari

Bonustracks:
09. Down (B-Seite von Love Hurts)
10. Razamanaz (BBC Live)
11. Night Woman( BBC Live)
12. Alcatraz (BBC Live)
13. Vigilante Man (BBC Live)
14. Morning Dew ( BBC Live)
15. Broken Down Angel (BBC Live)
16. Woke Up This Morning (BBC Live)

Line Up:
Dan McCafferty - Vocals
Manny Charlton - Guitar
Pete Agnew - Bass
Darrell Sweet - Drums

DISCOGRAPHY:

1971 - Nazareth
1972 - Exercises
1973 - Razamanaz
1973 - Loud'N'Proud
1974 - Rampant
1975 - Hair of the Dog
1976 - Close Enough for Rock'n'Roll
1977 - Playin' the Game
1977 - Expect no Mercy
1979 - No Mean City
1980 - Malice in Wonderland
1981 - The Fool Circle
1981 - It's Snaz (live)
1982 - 2XS
1983 - Sound Elixir
1984 - The Catch
1986 - Cinema
1989 - Snakes'N'Ladders
1991 - No Jive
1994 - Move Me
1998 - Boogaloo
2001 - Home Coming (live)
2008 - The Newz
2009 - The Anthology
2011 - Big Dogz
2011 - The Naz Box
2014 - Rock'n'Roll Telephone
2018 - Tattooed on my Brain

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