Squealer-Rocks.de CD-Review
Boiler - Alles Und Nichts

Genre: Alternative / Rock
Review vom: 28.02.2010
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: 22.02.2010
Label: moving magnet records



Gebt mal „Boiler“ bei einer Suchmaschine im Internet ein – Ergebnis? Na?

Richtig: Heißwasser fabrizierende Geräte. Hat aber weder direkt noch indirekt was mit der Band zu tun. Obwohl: gekochtes Wasser kühlt auch irgendwann mal ab...

Nicht ganz einfach, die Platte in Worte zu packen, das muss ich zugeben. Grundsätzlich: Musikalisch gesehen ist das Ding schon echt interessant und lässt mich immer wieder mitwippen. Von daher erstmal einen Pluspunkt. Technisch gesehen machen die Jungs ihre Sache absolut gut. Still sitzen bleiben muss man dabei nicht, im Gegenteil. Ziemlich groovig und krachig, vor allem ziemlich eingängig. Die Produktion ist ebenfalls ziemlich gelungen.

Gesanglich gehört Howdie nicht zur Gattung der Singdrosseln, jedoch passt seine Stimme absolut ins Gesamtbild von Musik und Text. Sprechgesang ist nicht jedermanns Sache, passt hier aber einfach. Grundsätzlich bleibt somit festzuhalten, dass Musik und Gesang echt okay sind und gut gefallen.

Aber:
Textlich gesehen sieht die ganze Nummer schon völlig anders aus. Ungekünstelt und ehrlich ist eine Sache, aber wenn das Ganze an etlichen Stellen grenzwertig bis peinlich wird, bekommt's einen gravierend anderen Anstrich.

Vorwiegend haben wir es hier mit Masturbation, Sexmangel und Gruftigeschichten zu tun, was -mit Verlaub- nicht dringend das Gelbe vom Ei ist. Unmoralische Abenteuer sind das Eine, musikalisch versuchte Sexualtherapie das Andere.

Kleiner Auszug gefällig? Aber gern:
„(...) Spiel es durch auf der Toilette und vollziehe den Sprung in die geträumte Sünde – Notmasturbation – Geträumte Sünde – Abortejakulation (...)“

Ähäm. Wahrscheinlich ist das einfach Geschmackssache, ob man damit was anfangen kann – oder eben nicht. Selbst Rammstein haben mit „Das Alte Leid“ oder „Bück Dich“ die ganze Nummer (und DAS darf jetzt gern wortwörtlich verstanden werden) ein wenig... naja... diplomatischer? verpackt.

Fazit:
Definitiv fetter Abzug in der B-Note.

Tracklist:
1. Alles Und Nichts
2. Bürotrieb
3. Auf Der Suche
4. Luftliebe
5. Du Bringst Mich Um
6. Feind Der Liebe
7. Zombietown
8. Ich Komm
9. Das Tier
10. Willst Du
11. Allein

Line-Up:
Howdie – vocals
AI.X – guitars
Kuno – bass
Freel - drums

DISCOGRAPHY:

2010 – Alles Und Nichts

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