Squealer-Rocks.de CD-Review
Terminal - Tree Of Lie

Genre: Progressive Metal
Review vom: 07.04.2010
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: RevolutionRecords



Und wieder was Hartes aus Polen. Nein, keine leckere Wurst, sondern harten Metal von Terminal mit allerlei Anleihen aus anderen Genres, genannt "Tree Of Lie". Dieses Debut wurde von sechs Typen eingespielt, von denen ein paar einen äußerst interessanten Hintergrund haben. Daniel, der Sänger, war Chorsänger. Drummer und Bassist kommen eigentlich vom Jazz und Fusion und sind auch sehr an R`n`B , Soul und Urban Music interessiert. Besonders gut sind sie aber momentan eben in der härteren Spielart.

Es beginnt mit Klavier und Streichern und elektronischem Sound, ungewöhnlich, aber interessant.
"Afterlife" hat Keyboardparts, "Mind Destruction" grooved viel mehr nach vorne, "Together Apart" beginnt mit filigraner Akustikgitarre und mit weiblicher Sprechstimme und häufigeren Breaks zu ruhigeren Parts.
"Behind The Mask" und vor allem "Brand New Sin" setzen die einmal eingeschlagene Richtung konsequent fort und überzeugen durch ihre vielseitigen Arrangements.
Herausragend: Sänger Daniel M. mit seiner variablen Stimme. Sehr gut ist z.B. sein rauer, rauchiger Gesang bei der Metal-Ballade "Deep Inside", dem längsten Stück dieser Scheibe, mit krachenden Riffs und sehr gefühlvollen Parts.
"Evil Machine" ist ungewöhnlich mit seinem Basssolo und "Tree Of Lie" ist sehr atmosphärischer, sehr progressiver Metal mit hohem Härtegrad.
"Game Of War" macht keine Ausnahme, was die Beschreibung des Songs angeht, aber trotzdem unterscheidet er sich durchaus von den anderen. Hieran wird deutlich, wie intelligent das Songwriting daherkommt, das bei allen Gemeinsamkeiten viele unterschiedliche Songs zustande bringt.
Mit Klavier und Streichern im kurzen "The End" klingt "Tree Of Lie" aus. Hach, schön!

Man kann hier Anklänge finden an Linkin Park, Dream Theater, Planet X oder Clawfinger. Aber nicht als bloße Kopie, sondern immer eingebettet in eigenständige, interessante Songstrukturen, die ihrerseits durch die Verwendung unüblicher Instrumente aufgewertet werden. Dies ist progressiver, moderner Metal, manchmal sogar nachdenklich und immer phantasievoll.

Ich finde diese Mischung gut, denn ich behaupte ja schon seit einiger Zeit bei jeder sich bietenden Gelegenheit, dass der Trend zum Crossover geht, womit auch immer gekrosst wird. Beengende Genregrenzen werden überschritten und der Kreativität kann freien Lauf gelassen werden.
Aber genau genommen finde ich die Songs hier noch nicht mal so bunt zusammen gewürfelt. Sie haben einen gemeinsamen Stil, der sich eben aus mehreren verschiedenen Versatzstücken zusammenstellt. Es gibt nämlich Metal mit Akustikteilen und einem deutlichen Rapanteil und vielen netten kleinen Überraschungen.
Und, ob Absicht oder nicht, dieses Album klingt wie aus einem Guss, man könnte fast ein Konzept dahinter vermuten, hehe. Nur im Unterschied zu anderen gehen Terminal damit nicht hausieren, denn normalerweise sollte man bei jeder komplexeren Arbeit, die ansteht, zumindest den Ansatz eines Konzeptes haben, sonst wird das nämlich nix. Und, ich habe es schon bei verschiedenen Anlässen erwähnt, ein songübergreifendes Thema allein macht noch kein Konzeptalbum aus.

"Tree Of Lie" von Echoes ist also alles in allem eine lohnende Ausgabe für Leute ohne Scheuklappen und mit Hang zu Grenzüberschreitungen.

Tracklist:
1. The Beginning 1:48
2. Afterlife 4:34
3. Mind Destruction 4:30
4. Together Apart 3:57
5. Behind The Mask 4:33
6. Brand New Sin 5:22
7. Deep Inside 6:15
8. The Maze 4:28
9. Evil Machine 4:41
10. Tree Of Lie 3:33
11. Game Of War 4:25
12. The End 1:38

Line-up:
Bartek Pietsch - bass
Daniel Grupa - keys/piano
Daniel Moszczynski - vocals
Grzegorz Dziamka - drums
Jacek Rychly - guitar
Patryk Zukowski - guitar

Guest musician:
Virgil Donati - drums (Planet X, Derek Sherinian Band>)

DISCOGRAPHY:

2010 - Tree Of Lie

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