Squealer-Rocks.de CD-Review
Kissin' Dynamite - Addicted to Metal

Genre: Heavy Metal / Hardrock
Review vom: 10.04.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröfefntlicht
Label: EMI



Hype oder nicht? Ist das hier die Frage? Nun, ja – wenn blutjunge Burschen von den mächtigen Armen der EMI getragen werden und auf dem Albumcover dazu noch gestylter sind als....(ihr wisst schon wer), wird der kundige Fan – dank gecasteter Kapellen wie Sonic Syndicate – natürlich schnell misstrauisch. So richtig mit Vorfreude bin ich, ehrlich gesagt, deshalb auch nicht an „Addicted To Metal“ herangegangen. Ich wähnte mich im Vorfeld gar 20 Jahre zu alt, in der bangen Erwartung trendigen Liedguts. Doch, siehe da, die schwäbischen Jungspunde dürften mit ihrer Mucke eher die Kumpels ihrer Eltern als die Schulkameraden ansprechen.

So werden in den 12 Songs hauptsächlich alte Helden zitiert, stilistisch auch kopiert, aber nie plagiert – eine feine Mischung.
Der eröffnende Titelsong ist Metal – Kitsch in Vollendung, irgendwo zwischen Manowar und Accept, und veredelt von „Uns Udo“, der gleich eine ganze Strophe übernimmt.
Tracks wie das flotte „Run for Your Life“ (mit tollen Drums) gehen dann eher in die Richtung Axxis und Konsorten.
Überhaupt tangiert das Quintett sehr oft die Grenze Metal / Hardrock, und durch den extrem hohen 80er Faktor und die prägnanten Harmonien klingt die Sache gelegentlich wie eine härtere Version der finnischen Superstars Brother Firetribe.

Wenn es metallischer zur Sache geht, kommt einem neben den schon erwähnten Größen und den unvermeidlichen Priest vor allen Dingen eine Truppe in den Sinn: Gamma Ray.
Refrains wie der von „Hysteria“ und „All Against All“ oder das mächtig stampfende „Metal Nation“ hätte sich Meister Hansen auch für „Powerplant“ ausdenken können.
Doch, um das noch einmal deutlich zu sagen, nichts von alldem hört sich platt abgekupfert an, sondern bewegt sich auf einem schön hohen Niveau.

Balladeske Töne gibt es natürlich auch zu hören. „Why Can't You Hear Me“ ist ein nettes Schmusestückchen im Bon Jovi meets Metal Stil und den Damn Yankees Song „High Enough“ haben die dynamischen Schwaben auch recht gut gecovert. Ihrer größenwahnsinnigen Aussage, dass das Original „ eine Ballade ohne Nachdruck“ wäre, entgegne ich: Liebe Jungs, alles, an dem Ted Nugent beteiligt ist, hat Druck – und zwar ohne Ende. Vorsicht!

Bis auf diesen verbalen Fauxpas gibt es keine Ausfälle zu vermelden. Sänger Hannes singt markant wie eine Mischung aus Kai Hansen und Jon Bon Jovi, Drummer Andi überzeugt ebenfalls, überhaupt wirkt die komplette Mannschaft hochprofessionell. Die Produktion des Flensburger Trios Elephant Music ist ebenfalls über jeden Zweifel erhaben und klingt so, wie eine Major Label Aufnahme zu klingen hat – perfekt, und das bis ins kleinste Detail!

Hype oder nicht? Der Käufer bekommt ein sehr abwechslungreiches Album mit authentischem
80er Flair und gute bis sehr gute Songs – damit dürfte diese leidige Frage ausreichend beantwortet sein.
Oder anders ausgedrückt: „Forever Addicted to Metal!“.

Tracklist:
1. Addicted To Metal
2. Run For Your Life
3. Supersonic Killer
4. High Enough
5. Love Me Hate Me
6. Hysteria
7. All Against All
8. In The Name Of The Iron Fist
9. Assassins of Love
10. Why Can't You Hear Me
11. We Want More
12. Metal Nation

Line Up:
Johannes Braun - Vocals
Jim Müller - Guitar
Andre Braun - Guitar
Steffen Haile - Bass
Andreas Schnitzer - Drums

DISCOGRAPHY:

2008 - Steel of Swabia
2010 - Addicted to Metal

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