Squealer-Rocks.de CD-Review
Jeff Beck - Emotion & Commotion

Genre: (Instrumental) Rock
Review vom: 28.04.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Atco



Über das Können oder den Einfluss von Jeff Beck auf die Musikwelt brauchen wir uns nicht zu unterhalten. Wenn eine Legende dieser Größenordnung ein neues Album am Start hat, dann stehen sie alle Spalier, die Herren Gitarristen und die Fans. Blindes Vertrauen und eine verklärte Sicht auf die Dinge inclusive. Doch merke: Legendenstatus schützt vor Langeweile nicht!

Der Meister ließ im Vorfeld verlauten, dass er 7 lange Jahre an diesem Album, bzw. seiner Umsetzung mit einem Orchester gearbeitet hat.
Das - nach einem einschläferndem Intro – dargebotene „Hammerhead“ sorgt zunächst für Begeisterungsstürme im Großhirn. Es gibt dezente Fusion - Klänge, die durch das Orchester ordentlich an Power gewinnen, und der Vergleich mit Led Zeppelin macht natürlich ordentlich Spaß.
Richtig Spaß macht auch „I Put a Spell on You“ mit Joss Stone am Gesang, auch wenn's nur ein bluesiger Soul - Standard ist.
Mit Imelda May und Olivia Safe hat sich der 62 – jährige zwei weitere große Stimmen ins Studio geholt. Leider verschwinden die Beiden ungeachtet ihrer Brillanz in relativ ideenlosen Kompositionen, die zwischen Weltmusik - Flair und Sade pendeln, ohne dabei mehr als eine extrem beruhigende Wirkung zu entfachen.

OK – das alles könnte man noch als Geschmackssache abtun. Den Vogel jedoch schießt Mr. Beck zweifellos mit „Over the Rainbow“ ab. Den Judy Garland Song aus „Der Zauberer von Oz“ in einer derartig öden Version zu bringen, das hat vorher nur Ricky King geschafft.
Doch: Schlimmer geht immer! Den Beweis liefert die Legende in einer einzigartigen Form der Selbst – Demontage. Er spielt tatsächlich „Nessun Dorma“.
Nachdem Manowar diese Aufgabe nicht schlecht und James LaBrie vorzüglich gelöst haben, lässt die Version von Jeff Beck keinerlei Emotionen zu. Sie ist schlicht und einfach strunzlangweilig und bekommt nur dann einen Hauch von Atmosphäre, wenn das Orchester alleine spielt. Des Meisters Klampfe versprüht dagegen den Hauch von Elvis Filmen mit „Aloah...“ im Titel.

Ich möchte keineswegs respektlos erscheinen, aber dieses Album ist selbst aus der Sicht eines toleranten Rockfans absolut öde. Lediglich die tollen Sängerinnen machen es für Freunde von gutem Soul interessant. Jeff Beck hat es leider versäumt, seinem zweifellos gutem Arrangement die entsprechend hochwertigen Kompositionen beizufügen.
Legende hin oder her, da gibt es Heerscharen an Nachwuchs – Gitarristen, die weitaus faszinierendere Alben zu bieten haben.

Tracklist:

01:Corpus Christi Carol
02:Hammerhead
03:Never Alone
04:Somewhere Over The Rainbow
05:I Put A Spell On You (featuring Joss Stone)
06:Serene
07:Lilac Wine (featuring Imelda May)
08:Nessun Dorma
09:There's No Other Me (featuring Joss Stone)
10:Elegy For Dunkirk (featuring Olivia Safe)

DISCOGRAPHY:

1975 Blow by Blow
1976 Wired
1977 Jeff Beck with the Jan Hammer Group Live
1980 There and Back
1985 Flash
1986 Lotus Gem
1989 Jeff Beck's Guitar Shop
1991 Beckology, Anthology
1992 Frankie's House
1993 Crazy Legs
1999 Who Else!
2001 You Had It Coming
2003 Jeff
2008 Jeff Beck Performing This Week
2010 Emotion & Commotion


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