Squealer-Rocks.de CD-Review
Michael Gill - Blues For Lazarus

Genre: Progressive Rock
Review vom: 06.05.2010
Redakteur: TheMattes
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: ProgRockRecords



Michael Gill, studierter Pianist, Produzent und Komponist aus der San Francisco Bay Area, schreibt und macht Musik seit seinem siebten Lebensjahr. Seit Generationen besteht seine Familie aus Musikern und Gill entschied sich irgendwann, ein Fan von progressiver Rockmusik zu sein. Auslöser dafür war wohl sein erstes Yes-Konzert 1974. Er hat dann später in einer ganzen Reihe von Bands gespielt und für viele andere Songs geschrieben. Auch fürs Theater, für Industriefilme, TV-Werbespots, Planetarium-Shows und er war der Komponist für die Dokumentation "Kyimolung - A Hidden Valley In The Himalayas".

Einige Stücke auf der neuen CD "Blues For Lazarus" wurden von bekannten Fantasy- und Science Fiction-Romanen von Mary Florence Elinor Stuart ("Merlin"-Serie), Frank Herbert ("Der Wüstenplanet") und Robert A. Henlein ("Die Leben des Lazarus Long"), William Gibson ("Neuromancer", erster Cyberpunk-Roman) inspiriert.

Und es beginnt mit "Merlin's Journey", einem epischen Stück Progrock, das auch durch den einfühlsamen Gesang von Dave Cowden eine ganz besondere Qualität erhält. Äußerst hörenswert!
"Blues For Lazarus" ist ein langsames Stück Blues, dominiert von Klavier und Saxophon, was, neben Panflöte und Rhönrad natürlich, mein Lieblingsinstrument ist, wie ja alle wissen.
Was "Arrakis" außer den Titel mit der Wüstenplanet-Thematik gemeinsam hat, erschließt sich mir allerdings nicht. Trotzdem hat dieses von Saxophon und Gitarre dominierte Instrumentalstück definitiv Klasse.
Die nächsten Songs entwickeln sich immer mehr in Richtung sowas von progressiver Rock, von mir auch Jazzrock genannt, dass sie mir einfach deshalb nicht gefallen.
Auch und gerade "Here Comes The Flood", das Cover des Peter Gabriel-Songs, ist definitiv nicht meins. Zu viel Klavier, wie beim reinen Klavierstück "Memory Of A Dream" auch, zu ruhig irgendwie, kann ich nix mit anfangen. Punkt! Überhaupt übernimmt das Klavier jetzt vollends das Zepter und der Tonfall bleibt auch bei "Colorado" ruhig, hat aber viel Soul.
Und so geht das weiter über "Stay The Night" bis "Rain" (mit ein bisschen mehr Gitarre), so dass sich meine Begeisterung auch weiterhin in Grenzen hält. Ich bin mir auch über den Sinn der vielen Musiker völlig im Unklaren. Bringt das wirklich so viel?

Trotzdem: Ambitionierte Kompositionen und Arrangements, Texte mit Anspruch, exzellenter Gesang und ausgezeichnete Musiker machen "Blues For Lazarus" von Michael Gill zum ganz großen Kopfkino. Da muss man zuhören und genießen, wenn man nicht gerade ich ist. Dass das insgesamt nicht so ganz meine Baustelle ist, habe ich ja wohl deutlich gemacht. Allenfalls die epischen Tracks 1 und 3 finde ich richtig gut. Allen anderen Liebhabern progressiver Klöppelei (saustarke Drums allüberall!) sei diese Scheibe aber wärmstens ans Herz gelegt.

Tracklist:
Merlin's Journey 8:08
Blues For Lazarus 6:39
Arrakis 8:03
Tomorrow's World 3:55
Here Comes The Flood 5:42
Memory Of A Dream 3:37
Colorado 3:55
Stay The Night 4:33
Rain 5:14

Line-up:
Michael Gill - keyboards
Amy Brodo - cello
"Snappy" Dave Cowden - vocals
Rick Ellis - vocals
Rob Fordyce - bass
Sylvia Harold - vocals
Glenn Harris - acoustic guitar
Mike Eje Jacobs - bass
Dave Koz - alto sax
Brad McKeague - drums
Gary Meek tenor & soprano sax
Michael Oliver - drums
Damian "Dan" Petruzella - guitar
Callie Lou Thomas - vocals
Scott Urquhart - bass
Tom Valdez - guitar
Dave Weckl - drums

DISCOGRAPHY:

2010 - Blues For Lazarus

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Michael Gill - Blues For Lazarus (CD-Review)

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