Squealer-Rocks.de CD-Review
Overmaster - Madness Of War

Genre: Heavy Metal
Review vom: 29.05.2010
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Label: Cruz Del Sur Music



Dem Fan europäischer Power Metal-Klänge dürfte der Name „Gus“ Gustavo Adrian Gabarro nicht unbekannt sein, veröffentlichte der gute Mann mit der Formation White Skull immer hin vier Longplayer in sechs Jahren. Danach kam der Bruch. Nun ist Gus wieder zurück und präsentiert uns sein neues Projekt Overmaster. Mit im Boot sitzt White Skull-Kollege Pino Sicari und so ist es kein Wunder, dass die Musik auf „Madness Of War“ nicht allzu weit von der White Skulls entfernt ist.

Musikalisch liegen die Einflüsse von Overmaster ganz klar im europäischen Power Metal verwurzelt. Daran denkt man schon beim epischen Intro „Walking Back To Hell“ und sieht sich bei dem folgenden „Marble King“ direkt bestätigt. Flotte Doublebass-Drums triffen auf knackige Riffs und die angenehm raue Stimme von Gus. Die hymnischen Refrains dürfen als Zutaten ebenso wenig fehlen, wie breite Keyboard-Teppiche. Diese Merkmale ziehen sich wie ein roter Faden durch das ganze Album und es gibt ja schlechtere Zutaten für einen Soundcocktail, keine Frage.


Was aber ein wenig stört und auch Nummern wie „Spartan Warriors“ oder „Jungle Of Madness“ etwas abwertet, sind die Refrains, die zwar hymnisch angelegt sind, jedoch leider nicht im Ohr verweilen. Da verbauen sich Overmaster die guten Ansätze beinahe komplett. Hier hätte durchaus mehr Zeit darauf verwendet werden können, die Melodien richtig zu arrangieren und auszubauen. Im musikalischen Bereich hat man hörbar doch auch Zeit in die Arrangements investiert, denn die Riffs beispielsweise kommen immer abwechslungsreich aus den Boxen. Gleiches gilt für die Rhythmussektion, die durch zahlreiche Breaks und Fills ebenfalls dazu beiträgt „Madness Of War“ interessant zu gestalten. Allerdings höre ich die im Beipackzettel angepriesene dramatische und emotionale Atmosphäre leider zu keiner Sekunde heraus. Genau hier müssen Overmaster noch ein paar Briketts nachlegen, denn so klingt das alles sehr bekannt und auch die Produktion ist ein bisschen zu glatt geraten. Da war sicherlich mehr drin.


Nun ist „Madness Of War“ natürlich weder totaler Mist noch ein Schnellschuss geworden, dafür sind die beteiligten Musiker zu gut und Songs wie „Battle Prayer“ oder „Efialths“ besitzen ja auch die oben erwähnten Ansätze (in dem Fall auch was die Atmosphäre angeht), nur stehen sich Overmaster momentan ein wenig selbst im Weg, da sie anscheinend ihren eigenen Stil noch nicht so recht gefunden haben. Das Potential ist vorhanden, jetzt muss die Band nur tiefer unter der Oberfläche bohren, um mit der zweiten Platte für Aufsehen zu sorgen. Stand jetzt; „Madness Of War“ geht in der Veröffentlichungsflut (wahrscheinlich) unter. Fans von White Skull oder europäischem Power Metal im Allgemeinen sollten aber ein Ohr riskieren.


Tracklist:
1. Walking Back To Hell
2. Marble King
3. Spartan Warriors
4. Overlord
5. Revolution World
6. Jungle Of Madness
7. Nameless Hero
8. Children Of The Sand
9. Battle Prayer
10. Prophet Of War
11. Efialths


Line-Up:
Gustavo Adrian Gabarro – Vocals
Pino Sicari – Guitars
Alexandros – Keyboards
Dimitri Oldani – Bass
Carlos Sicari - Drums

DISCOGRAPHY:

2010 - Madness Of War

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