Squealer-Rocks.de CD-Review
State Cows - State Cows

Genre: Westcoast
Review vom: 29.06.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 18.06.2010
Label: Avenue Of Allies



Oha, da geht aber jemand in die vollen. „State Cows“, das selbstbetitelte Debut der gleichnamigen Band, darf getrost zum musikalisch besten gezählt werden, was in Sachen Westcoast in den letzten zwanzig Jahren oder mehr aufgenommen wurde. So jedenfalls verspricht es der Promo-Flyer derart vollmundig, dass der Schreiberling der Scheibe direkt mit einer gesunden Portion Skepsis gegenüber tritt.

Eine Skepsis, die jedenfalls nicht völlig uanangebracht ist, so stellt sich ein paar Rotationen später hinaus. Dabei sind die Voraussetzungen prächtig. Andersson und Olofsson, die beiden Köpfe hinter den State Cows, sind studierte Musiker, die ihre Liebe zum Westcoast der frühen Achtziger unter anderem in einer Cover-Band auslebten. Aus dieser entstand State Cows und die Debut-Scheibe, kompromisslos eben an jenen Sound angelehnt, den die beiden derart verehren. Musikalische Potenz ist also ohne Frage vorhanden, und auch an der ganz feinen Produktion gibt’s gar nichts auszusetzen.

Auch die Songs passen, weitestgehend jedenfalls. Wer Westcoast in seiner puren Form mag, also ruhigen, entspannten und jazzig angehauchten Rock mit schon deutlich mehr als nur dezenten Bläser-Einsätzen, wird vermutlich mit „State Cows“ ein Album finden, das er in dieser Form lange nicht mehr zu Gehör bekommen hat. Nummern wie „Looney Gunman“ oder das funkige „Painting A Picture“ sind Relax-Mucke der feinen Art, die ihre Wirkung sicher nicht verfehlt. Problem der beiden State Cows-Männer ist allerdings, dass die frühen Achtziger nun schon eine Weile vorbei sind und ihr Debut trotz aller Qualität etwas angestaubt und bieder rüberkommt. „Tunisian Nights“ beispielsweise kann man sich gar prächtig als Titelmelodie für TV-Serien a la „Magnum“ und Konsorten vorstellen. Und ob das nun ein Kompliment ist, solltet ihr selbst entscheiden …

„State Cows“ ist jedenfalls ganz sicher keine schlechte Scheibe. Hervorragende Musiker und gute Songs, die allerdings alles in allem dann doch eine Spur zu retro ausgefallen sind. Westcoast-Freaks können damit sicher glücklich werden, allen anderen dürfte das Debut der Schweden zu bieder und wenig druckvoll ausgefallen sein.

Tracklist:

1.I've Changed
2.New York Town
3.Come To The Point
4.Stella By The Barlight
5.Mystery Jane
6.Painting A Picture
7.Tunisian Nights
8.Looney Gunman
9.Riding This Highway
10.No Man's Land (Instrumental)
11.Lost In A Mind Game

Lineup:

Daniel Andersson (vocals, guitar)
Stefan Olofsson (keyboards, bass)

DISCOGRAPHY:

2010 - State Cows

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State Cows - State Cows (CD-Review)

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