Squealer-Rocks.de CD-Review
YOSO - Elements (2 CDs)

Genre: AOR / Progressive Rock
Review vom: 01.07.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 02.07.2010
Label: Frontiers Records



Nach Them Crooked Vultures und Chickenfoot geht nun binnen kürzester Zeit die bereits dritte Supergroup an den Start. Der Name YOSO leitet sich aus den beiden Bands Toto und Yes ab, die prominenten Protagonisten heißen Bobby Kimball, seines Zeichens Frontman der mittlerweile aufgelösten Toto, sowie die beiden Yes Recken Tony Kaye an den Tasten und Billy Sherwood am Bass.
Das Ergebnis klingt erwartungsgmäß hochprofessionell, erstaunlich eingängig und dürfte von daher den Toto Fan wohl weitaus mehr erfreuen als den Yes Nostalgiker.

Ein Resultat, das ein wenig überrascht. Denn trotz einer 2:1 Mehrheit kommen Progressive Elemente a la Yes quasi kaum zum Tragen. Nach dem ersten Durchlauf ist man dann auch in der Tat geneigt, dem Album das verwerfliche Siegel „belanglos“ zu verpassen.
Kein Wunder, bei einer Nummer wie „Walk Away“, die, bei entsprechendem Airplay, zum
Sommer - Hit avancieren könnte. Auch der Opener „Yoso“ wirkt primär lediglich wie ein guter Abklatsch alter Toto Hits und ist hörbar auf Mainstream getrimmt.

Wie so oft im Leben jedoch, offenbaren sich viele gute Dinge erst im Laufe der Zeit, hier also nach mehreren Durchläufen.
So besitzen die angesprochenen Gute – Laune Tracks doch wesentlich mehr Potential, wenn man sich mit ihnen intensiver beschäftigt.

Mit dem sehr atmosphärischen „To Seek the Truth“ (fantastische Gitarrenarbeit von Johnny Bruhns!) oder dem gleichwertigen „Where You'll Stay“ sind der Allstar Combo gar Kompositionen von Format gelungen, die es locker mit epischen Magnum Großtaten aufnehmen können.
Das überlange „Return to Yesterday“ schafft es auch, den Hörer zu verzaubern. Lagerfeuer - Stimmung wird hier mit einer rockig - bluesigen 70er Attitüde verbunden, toll gemacht.

Einige recht durchschnittliche Nummern lassen sich dennoch nicht verleugnen. Trotz technischer Brillanz klingt hier vieles zu bemüht, zu vorhersehbar und schlicht zu einfallslos.
„Time to Get Up“ ist gar eine Mischung aus Billy Joel und den flotten Songs von Lionel Ritchie.
Der Tiefpunkt des Albums.
So bleibt am Ende des Tages (um einmal meinen hochgeschätzten Chefredakteur zu zitieren) eine Platte, die nur gut zur Hälfte absolut überzeugt.
Eine Kaufempfehlung gibt es dennoch.

Lobenswerterweise kommt die CD nämlich im Doppelpack. Die Silbertorte Numero Zwo ist nichts weniger, als ein komplettes Live - Album.
Die Herren bieten einen herrlichen Querschnitt aus Toto und Yes Klassikern, garniert mit einigen Stücken vom YOSO Output.
Ungeschönt, ohne Overdubs, dennoch in ansprechendem Soundgewand.
Oft genug habe ich über das mangelnde Fingerspitzengefühl beim Preis / Leistungsverhältnis im Hause Frontiers gemeckert.
Hier aber gilt: Daumen hoch für knapp 2 Stunden – meist - anspruchsvoller Mucke!

Tracklist:
CD1:
Yoso
Path To Your Heart
Where You ll Stay
Walk Away
The New Revolution
To Seek The Truth
Only One
Close The Curtain
Won t End Tonight
Come This Far
Time To Get Up
Return To Yesterday

CD2:
Yoso
Rosanna
Owner Of A Lonely Heart
Walk Away
Good For You
Yes Medley
To Seek The Truth
Hold The Line
Cinema
Gift With A Golden Gun
White Sister

Line Up:
Bobby Kimball - Vocals
Tony Kaye - Keyboard
Billy Sherwood - Bass
Johnny Bruhns - Guitar
Scott Conner - Drums

DISCOGRAPHY:

2010 - Elements

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