Squealer-Rocks.de CD-Review
Joey Summer - Written On The Horizon

Genre: AOR
Review vom: 02.07.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Avenue Of Allies



Das Label Avenue Of Allies ist auf dem besten Wege, zu einer richtig guten Adresse im AOR Bereich zu werden. Die recht kleine Company hat zwar (noch) nicht die ganz großen Namen in ihrem Billing, bürgt aber größtenteils für Qualität und es sollte doch mit dem Deibel zugehen, wenn sich nicht der eine oder andere Act bald in der Champions League des melodiösen Hardrocks wiederfindet.
Ein ganz heißer Anwärter ist der Brasilianer Joey Summer, der hier sein erstes englischsprachiges Album vorstellt.
Summer ist Sänger, Gitarrist, Produzent und Songwriter in einer Person und „Written on the Horizon“ wird allen guten Kritiken, die es bisher weltweit eingefahren hat, absolut gerecht.

Vor den erwähnten großen Namen braucht sich der Südamerikaner jedenfalls nicht zu verstecken. Das Level von Journey, Survivor, Foreigner und ähnlich gearteten Hit – Maschinen erreicht das Multitalent zwar nicht durchgehend, aber doch weitgehend. Und das soll was heißen!
Große Namen waren es auch, die ihm etwas Starthilfe bei der Umsetzung seiner Liedersammlung gegeben haben.
So stammt die beste Nummer des Albums, „Anymore“, aus der Feder von Alleskönner Michael Bormann. Und dieser Song gehört zweifellos in die Top 100 der besten AOR Schnittchen.
Eine gut 6 – minütige epische Melodic Hymne mit Wahnsinns – Chorus, Wahnsinns – Gitarre, Wansinns – Keyboards und einer Wahnsinns – Stimme.
Herr Sommer beherrscht neben dem famosen Lautenspiel nämlich auch die Kunst des vokalen Ausdrucks hervorragend. Joey wechselt eindrucksvoll zwischen klar und rau, verweist einen gewissen Joe Lynn Turner mal locker in die Schranken und lässt gar Parallelen zu Jeff Scott Soto zu.
„Don't believe“ (aus der Feder von Gottsänger Göran Edman) dagegen tönt nicht nur stilistisch gewaltig nach Journey, Summer schafft es zudem noch genauso wie Steve Perry zu seinen besten Zeiten zu klingen.
Die dritte Fremdkomposition geht auf das Konto von Ex- Europe Saitenhexer Kee Marcello. Der „Rough Ride to Paradise“ kommt wenig steinig, dafür mit dezentem U.S. Country Feeling daher und ist mit seiner halb – balladesken Beschaffenheit genau passend zum Finale platziert.
Bei „Tables Turning“ ist erneut Göran Edman für's Songwriting verantwortlich und wieder geht es in die Journey Ecke, wenn auch nicht so überzeugend wie zuvor.

Die 7 Eigenkompositionen stehen den gelungenen Gastbeiträgen allerdings in nichts nach.
Für die Power Ballade „I'll Never Be Alone Again“ würden etliche Schmuse – Rocker töten und beim fett riffenden Titeltrack hat die Muse den Guten wohl sehr lange geküsst. Fette Chöre und tolle Harmonien im Rainbow Stil. Hier dürfte selbst Meister Pell neidisch werden.

Seinen Job als Produzent hat der Mann aus Brazil ebenfalls höchst brillant erledigt.
Was bleibt da also als Fazit noch übrig?
„Written on the Horizon“ ist besser als so manches schwächere Journey, Foreigner, Survivor oder Reo Speedwagon Album und erreicht in seinen besten Momenten beinahe deren Klassiker – Niveau.
Und mal ganz ernsthaft gefragt: Wie viele gute – richtig gute! - AOR Scheiben aus Brasilien habt ihr im Schrank?
Na, also - wird Zeit, dass diese Lücke endlich mal geschlossen wird!
(Übrigens: Ich finde, hier muss auch mal das richtig geile Cover gewürdigt werden).



Tracklist:
1.Rise Up
2.Anymore
3.Written on the Horizon
4.Don't believe
5.It's only Your love
6.Lorea
7.I'll Never Be Alone Again
8.Tables Turning
9.Beating
10.Brand New Day
11.Rough Ride to Paradise

Line Up:
Joey Summer – Lead Vocals, Guitars
Daniel Lamas – Keyboards
Markcell – Bass
Renan Martins - Drums

DISCOGRAPHY:

2008 - Nascer
2010 - Written on the Horizon

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