Squealer-Rocks.de CD-Review
Steve Harley - Stranger Comes To Town

Genre: Singer/Songwriter
Review vom: 06.07.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Repertoire Records



Die ganz großen Zeiten sind für Steve Harley, sind wir ehrlich, vorbei. Genau genommen wird die jüngere Generation mit dem Namen herzlich wenig anfangen können, und seine großen Erfolge mit Cockney Rebel liegen nun auch schon einige Jahre, im Grunde Jahrzehnte gar, zurück.

Wer jetzt allerdings einen abgehalfterten Ex-Promi auf Tingeltour erwartet, könnte falscher nicht liegen. Der Brite tourt seit Jahren, insbesondere in seiner Heimat und in Deutschland, noch immer erfolgreich und kann dabei auf eine vielleicht nicht riesige, aber sehr treue Anhängerschaft bauen.

Genau diese Anhängerschaft wird „Stranger Comes To Town“ sicher höchst ungeduldig erwartet haben – und am Ende des Tages vermutlich intensiv darüber streiten, ob sich das Warten nun gelohnt hat oder nicht. Natürlich ist auch der neueste Output des Londoners Singer/Songwriter-Stoff der feinen Art, darüber braucht man nicht zu reden. Reden muss man bei Harley eher darüber, wo sich „Stranger Comes To Town“ in der großartigen Vita des Künstlers einordnen wird, und da scheint mir persönlich das Album dann doch eine Spur zu uninspiriert.

Klar, Nummern wie der Opener „Faith & Virtue“ oder der pathetische Titel-Song bieten beste Unterhaltung gepaart mit Langzeitwirkung, und doch lassen sie das besondere Harley-Feeling ein wenig vermissen. Den Spirit, aus einem guten Song einen genialen zu machen, zeigt der Brite dann aber doch, zum Beispiel bei „No Bleedings Hearts“, einer überlangen, minimalistischen Nummer, irgendwie angelehnt an Willy DeVille, auf der Harley's unverwechselbares Organ wirklich zur Geltung kommt.

Fazit: „Stranger Comes To Town“ ist ein gutes Singer/Songwriter-Album geworden. Die ganz großen Nummern gehen der Scheibe ab, von Klassikern wird man in ein paar Jahren vermutlich nicht reden. Dennoch greifen insbesondere Fans der Singer/Songwriter-Ecke ungehört zu und machen sicherlich nichts verkehrt. Bemerkenswert übrigens, das zum Schluss, noch der Hinweis auf dem Promo-Flyer: „Fachmännisch remastered“ … wie beruhigend!

Tracklist:

1.Faith & Virtue
2.Take The Men & The Horses Away
3.For Sale, Baby Shoes, Never Worn
4.Stranger Comes To Town
5.This Old Man
6.True Love Will Find You In The End
7.No Bleeding Hearts
8.Blinded With Tears
9.Before They Crash The Universe
10.2.000 Years From Home

DISCOGRAPHY:

Cockney Rebel

1973 - The Human Menagerie
1974 - The Psychomodo

Steve Harley & Cockney Rebel

1975 - The Best Years Of Our Lives
1976 - Timeless Flight
1976 - Love's A Prima Donna
1977 - Face To Face - A Live Recording

Steve Harley

1978 - Hobo With A Grin
1979 - The Candidate
1992 - Yes You Can
1996 - Poetic Justice
1998 - Stripped to the Bare Bones (Live; Unplugged)
2010 - Stranger Comes to Town

The Steve Harley Band

2005 - Anytime!

Steve Harley & Cockney Rebel

2005 - The Quality of Mercy


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Steve Harley - Stranger Comes To Town (CD-Review)

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