 Punchers Plant - Homesick (EP)
Genre:
Punk Rock
Review vom: 22.07.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Eigenproduktion
Ich habe es mir angewöhnt, in meinen Reviews stets auch das Preis / Leistungsverhältnis in die Bewertungen mit einzubeziehen. Als nicht – kommerzielles, und daher unabhängiges Webzine darf man so auch mal großen Labels auf die Füße treten.
Im Umkehrschluss muss man da natürlich auch fanfreundlichen Produkten die entsprechenden Zusatzpunkte einräumen. Punchers Plant aus München schiessen hierbei allerdings den Vogel ab:
Die Burschen haben extra eine Homepage eingerichtet, auf der sich jeder die aktuelle EP „Homesick“ kostenlos runterladen kann (Link unter „Bandhomepage“). Grrrrrreat, Boyz!
Trotz einer dicken Ladung Vorschusslorbeeren ob des Idealismus der Jungs, geht der Rezensent dennoch vorsichtig an den 6 – Tracker heran. Für Punk kann sich mein Herz ja stets erwärmen, aber die Band erwähnt in ihrer Selbstbeschreibung auch das böse Wort „Hardcore“. Oh, oh..... das ist nix für Biertrinker der 80er Jahre.
Doch nach den gut 20 Minuten frage ich mich - allen Ernstes! -, was hier Hardcore sein soll?
Für mich ist das hochmelodiöser Punk, modern, so wie ihn Nachwuchstruppen wie Change of Ideas oder Chasing for Glory spielen.
Der Unterschied zu den Genannten besteht allenfalls darin, dass die Bajuwaren ein paar sehr seltene Brachial – Parts in ihre Mucke mit einbauen. Aber sonst? Nee, Leute, das ist zu 90% roher Ami – Punk, angelehnt an die frühen Bad Religion oder NoFX, um mal eine Hausnummer zu nennen.
Und das ist natürlich gut so! Denn das Quintett beherrscht sein Handwerk.
Man belässt es nicht bei den sturen „Ohohooo“ - Chören und den tollen Melodien. Jeder Song wird höchst interessant gestaltet.
Das geile „White Flag Soldiers“ beginnt fast wie ein Nummer der Ärzte, also eher seicht, wird jedoch zunehmend aggressiver, klingt geradezu wie eine (politische) Kampfansage.
“Words Unspoken“ erinnnert vom Songaufbau her an die Hosen zu „Kauf Mich“ - Zeiten und geht schon fast als (harter) Rock durch. Klasse!
„Zombie Youth“ kann mit tollem Gitarrenspiel überzeugen und überrascht zudem mit einem atmosphärischen Piano - Finale und wieder ist die da, diese Wut.
Kurz gesagt: Auch wenn die Jungs spanisch singen würden, könnte man regelrecht fühlen, dass es hier keine Reinhard May Lyrics als Soundtrack für einen netten Weinabend gibt.
Die restlichen 3 Songs zu beschreiben erübrigt sich. Alles ist auf einem gleichbleibenden Level.
Wir fassen zusammen:
Punchers Plant bieten eine EP für lau an, die zwar nicht ganz an die oben genannten Namen heranreicht, aber für jeden Fan von melodiösem Punk Pflicht ist.
Potential ist hier im Übermaß vorhanden.
Die Produktion ist für Demo - Verhältnisse in Ordnung, muss beim nächsten Longplayer jedoch ein wenig verbessert werden.
Fast hätte ich jetzt „Muss man kaufen“ gesagt....
Tracklist:
1. Homesick
2. White Flag Soldiers
3. Zombie Youth
4. Respirator
5. Words Unspoken
6. Neon Conspiracy
Line Up
Philip – Voice
Andy – Guitar
Phil – Guitar
Beni – Bass
Jasper – Drums
DISCOGRAPHY:
2008 - State of Fear
2010 - Homesick (EP)
SQUEALER-ROCKS Links:
Punchers Plant - Homesick (EP) (CD-Review)
SONSTIGES:
BANDHOMEPAGE
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