Squealer-Rocks.de CD-Review
Morowe - Piekło. Labirynty. Diabły.

Genre: Black/Dark Metal
Review vom: 24.07.2010
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 01.06.2010
Label: Witching Hour Productions



Mit Metal aus Polen verhält es sich erfahrungsgemäß wie mit Wundertüten – man weiß nie so genau, was letztlich drinsteckt. So zuckt die Augenbraue doch alarmiert, als man des Raubvogels auf dem Cover von Morowes Debütalbum „Piekło. Labirynty. Diabły.“ gewahr wird und dass der hochglänzende Beipackzettel „kranken“ Black Metal verspricht, wirkt auf den ersten Blick wenig beruhigend. Jedoch krank mag nicht immer einen Zustand schlechten Befindens beschreiben…

…und so kommt man bereits nach dem ersten Durchlauf mit dem Promoflyer überein – krank, aber nicht schlecht. Ob es nun aber an der grassierenden Hitzewelle liegen mag, oder ob es vielleicht doch der Musik selbst geschuldet ist, so richtig zündet „Piekło. Labirynty. Diabły.“ nicht. Schwerlich nur lässt sich die dargebrachte Musik einordnen, da das düstergesinnte Trio doch allerlei verschiedene Ideen verbrät, ohne sich gänzlich der einen oder anderen Strömung anzuschließen. Bezeichnend hierfür ist das sphärische instrumental Intro „Wstęp“, welches einen bereits an die Deutschen Nocte Obducta denken lässt. Daher verwundert es wenig, dass sich Morowe zwischen thrashigen Black Metal Klängen und schwermütigen Melodien bewegen, welche mit einer gehörigen Prise Spielfreude gewürzt werden. Je nach Vorzugsrichtung des Hörers bietet entweder die erste oder die zweite Hälfte des Albums das ein oder andere Schmankerl.

Der quasi Titletrack „Tylko Piekło, Labirynty I Diabły.“ steht auf den ersten Blick für klassischen Black Metal der, wie oben bereits erwähnt, thrashigen Richtung, welcher mit prägnantem Riffing und fiesem Growling aufwartet, jedoch ehe man sich’s versieht wird dieser von flötenähnlichen Klängen durchbrochen und das Tempo stark gedrosselt, bevor man sich wieder dem finstern Galopp hingibt – das ist irgendwie krank, aber geil.
Was würde dabei herauskommen, wenn Slayer und Opeth zur gleichen Zeit auf ein und derselben Bühne spielen würden?
Vielleicht so etwas wie „Piekło. Labirynty. Diabły.“.

Fazit: Es gibt Alben, die einen alles um sich herum vergessen lassen und daher weder von Hitze noch Kälte aufzuhalten sind. Zu jenen zählt das Debütalbum der polnischen Truppe Morowe leider nicht und so ist es wohl als erstes Hitzeopfer zu beklagen, denn selbst nach mehreren Durchläufen mag sich kein wirklicher Zugang ergeben. Wer allerdings einen kühlen, dunklen Ort sein Eigen nennt, der sollte nicht zögern und den fiesen Genremix einmal antesten.


Tracklist:
1. Wstęp
2. Komenda
3. Tylko Piekło, Labirynty I Diabły.
4. Czas Trwanie Zatrzymać
5. Jego Oblicza
6. Głęboko Pod Ziemią
7. Wężowa Korona
8. Zakończenie

Anspieltipps: Tylko Piekło, Labirynty I Diabły., Jego Oblicza, Zakończenie

Line-Up:
Nihil – Gesang, Gitarre, Sampling, Keyboards, Bass
Hans – Gitarre, Bass, Sampling, Keyboards
Baron Von B. – Schlagzeug, Percussion

DISCOGRAPHY:

2010 - Piekło. Labirynty. Diabły.

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Morowe - Piekło. Labirynty. Diabły. (CD-Review)

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