Squealer-Rocks.de CD-Review
Terry Brock - Diamond Blue

Genre: AOR / Melodic Rock
Review vom: 17.08.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 27.08.2010
Label: Frontiers Records



Terry Brock gehört zu besten und gefragtesten AOR Sängern Nordamerikas und dürfte den meisten als Frontbarde der legendären Strangeways bekannt sein. Im letzten Jahr sang er das Comeback der Semi - Legende Giant ein, während es der Gute in unserem netten Magazinchen anno 2006 sogar in die Jahres Top 10 schaffte: Als Vokalist des Slamer Albums „Nowhere Land“ überzeugte er seinerzeit die komplette Redaktion (und tut es heute noch!).
Diesen kleinen Verweis an vergangene Zeiten benötige ich freilich nur deshalb, um den Bogen zu Mike Slamer zu spannen. Wie schon vor 4 Jahren ist „Diamond Blue“ erneut nichts anderes als das 2 Mann Produkt der beiden Buddies, nur das dieses Mal Mr. Brock der Namensgeber ist.

OK, zugegeben – einen kleinen Unterschied gibt es schon. So ist die stilistische Bandbreite etwas weniger breit gefächert. Metallische Klänge werden kompeltt ausgeklammert, man frönt lediglich dem guten alten AOR. Ein Mangel ist dies selbstredend nicht, denn wenn zwei eingespielte Lichtgestalten des Melodic Rock zusammen etwas aufnehmen, stellt man sich kaum die Frage nach der Qualität. Es bleibt im Vorfeld lediglich offen, ob es erneut ein Album für die Jahres Top 10 wird oder nicht.
Nun, für die besten 10 wird es heuer nicht reichen, aber für die Top 20 - 30 allemal.

Kein Freund des Genres wird eine absolut routinierte, aber dennoch frisch klingende Hymne wie den Titelsong ohne einen satten Schub Glückshormone überstehen.
Lediglich bei zwei, drei nur „guten“ Nummern kommen die körpereigenen Drogen mal kurz zur Ruhe.
Ansonsten sorgen bis ins Detail perfekt komponierte und arrangierte Großtaten wie das beinahe epische, und trotzdem fast tanzbare, „Face in the Crowd“, das extrem mitreissende „Too Young“ (ratet mal, wovon die Lyrics handeln) oder das fast schon rotzige „No More Mr. Nice Guy“ (kein Cooper Cover!) für Hochkonjunktur im Wohlfühl – Zentrum des Hirns.

Wie üblich, ist auch in der Schmuse – Ecke ordentlich Betrieb. Ganze 4 Balladen werden kredenzt und jede für sich ist ein Highlight, was heutzutage wirklich (fast) nur bei diesem Duo Standard ist.
„Broken“ kann es fast mit der Jahrtausend – Ballade „Jaded“ von „Nowhere Land“ aufnehmen und ist – ehrlich gesagt – auch kleines Plagiat dieses Übersongs.
Das absolute Sahnetörtchen, und gleichzeitig der beste Song der CD, ist jedoch „Soldier Falls“, welches zudem mit einem ergreifenden Text versehen ist.
Es sei allerdings erwähnt, dass es auch Leute gibt, die dem unpathetischen wunder - wunderschönen „Rain“ die Goldmedaille verleihen würden.

Jau, das sind auch schon die einzigen Probleme die sich bei diesem fehlerfreien, sauber und authentisch produzierten Produkt auftun.
Wie schon gesagt, an den Geniestreich von 2006 kommen die beiden Ausmahmetalente nicht ganz heran.
Im gesamten AOR Bereich jedoch steht die Kooperation Brock / Slamer ganz, ganz weit oben.
Es gibt vielleicht drei, vier Bands, die eine knappe Stufe höher anzusiedeln sind. Mehr aber nicht.

Tracklist:

1. Diamond Blue
2. It's You
3. Jessie's Gone
4. No More Mr. Nice Guy
5. The Rain
6. Broken
7. Face In The Crowd
8. Why
9. Too Young
10. Soldier Falls
11. Face The Night

Line Up:
Terry Brock - Vocals, Guitar
Mike Slamer - Guitar, Bass, Keyboards
Andy Bigan - Drums

DISCOGRAPHY:

2001 - Back to Eden
2010 - Diamond Blue

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