Squealer-Rocks.de CD-Review
Le Mans (US) - Le Mans

Genre: Melodic Rock
Review vom: 02.09.2010
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 20.08.2010
Label: YesterRock



Yesterrock sind ein richtig cooles Label, jedenfalls für uns alte Säcke. In regelmäßigen Abständen zerren die Männer Perlen aus den Achtzigern in das Licht der Laser und ersparen uns damit nicht nur horrende Preise in den Second Hand-Shops, sondern bescheren uns auch noch das eine oder andere wehmütige früherwarallesbesser-Seufzen.

Mit Le Mans allerdings, dem neuesten Streich des Labels, konnte ich bis dato nichts anfangen. Wirklich aus den Puschen sind die Männer aus der späteren Thrash-Hochburg Bay Area nie wirklich gekommen, nach zwei Alben war Schicht im Schacht. Woran auch immer das gelegen haben mag, musikalisch jedenfalls hatte der Fünfer sicher mehr zu bieten als Underground-Rock.

Auf „Le Mans“, dem 1986 erschienen zweiten Album der Amis, war im Grunde alles drauf, was ein Megaseller Mitte der Achtziger brauchte. Bombastische Keyboard-Hymen wie der Opener „Love Lies“, gut gelaunte Rocker wie „Don't Wanna Work“ oder „Life Of Rock'n'Roll“ und natürlich die unverzichtbare Power-Ballade. „Never Wanna See You Cry“ heißt sie hier und würde stilistisch, wen wundert's, perfekt auf jeden „Metal Ballads“-Sampler aus dieser Zeit passen. Einige Fakten heben Le Mans dann aber doch über das Gros der damals tätigen Rock-Bands hinaus.

Da ist zunächst mit Peter Marino ein Frontmann der ganz beachtlichen Sorte. Gerade wenn die Kapelle Gas gibt zeigt sich, dass der Mann ein richtiges Rock'n'Roll-Organ hat und damit erheblich mehr als etliche der Schmusebarden der damaligen Zeit. Gleiches gilt für die Mucke: Natürlich gibt es sie, die weichgespülten Rocker wie das gar wunderbare „Chain Around Your Heart“, aber Le Mans verstanden es darüber hinaus, auch die Säge mal ordentlich kreisen zu lassen und sich den Rock in der Genre-Bezeichnung wahrlich zu verdienen.

Heutzutage, sind wir ehrlich, wirkt „Le Mans“ natürlich angestaubt und kann das Vierteljahrhundert nicht leugnen, das seit seiner Veröffentlichung vergangen ist. An heutigen Maßstäben gemessen wirkt das alles sehr bedächtig und harmlos. Die Drums wummern mit derart viel Hall, dass er selbst Minuten nach Ausschalten des Players noch nicht verklungen ist, die Chöre wirken derart bombastisch und künstlich, dass es einen unter heutigen Maßstäben gruselt. Aber genauso wollen wir Freunde der Achtziger den damaligen Sound präsentiert haben, und genau an uns richtet sich der Re-Release der unentdeckten Perle von damals. Wer also auf die frühen Bon Jovi und Konsorten steht, kann mit Le Mans nichts falsch machen. Wieder mal: Danke, Yesterrock!

Tracklist:

1.Love Lies
2.Don't Wanna Work
3.Love Is A Waste Of Time
4.Never Wanna See You Cry
5.Addicted
6.Chain Around Your Heart
7.Bad Reputation
8.Life Of Rock'n'Roll
9.Misunderständing
10.Sex, Guitars And Rock'n'Roll

Lineup:

Peter Marino (vocals)
Brett Bloomfield (bass)
Derek Frigo (guitar)
Kenny Sevropoulos (drums)
Johnny Johnson (guitars, keyboards)

DISCOGRAPHY:

1983 - On The Streets
1986 - Le Mans


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