Squealer-Rocks.de CD-Review
Spirit Descent - Doominion

Genre: Doom Metal
Review vom: 11.09.2010
Redakteur: Reaper
Veröffentlichung: 17.09.2010
Label: Eyes Like Snow



Man muss kein Hellseher sein, um alleine vom Titel des vorliegenden Debütalbums auf das Genre schließen zu können, welches sich hier zu verstecken sucht. „Doominion“, die kalte Fusion aus „Doom“ und „Dominion“ – zu Deutsch die Herrschaft des Doom – verkörpert durch eine Hand, die die Erde (be)greift. Wem der von schwerem Schicksal kündende Metal nichts bedeutet, kann ruhig weitergehen, wer allerdings nach einem Soundtrack für die düsteren Monate des Jahres sucht, der ist eingeladen seine Ohren weit zu öffnen.

Nicht alleine das Tempo der Musik, im niederen Hertz Bereich angesiedelt, kennzeichnet jenes Genre, welches man gemeinhin unter dem Begriff „Doom“, kennt, sondern vielmehr sind es die schwermütigen Melodien und Texte, die den wahren, schicksalsschwangeren Metal auszeichnen. Gerade auf letzteren Aspekt scheinen die norddeutschen Düstermänner besonderen Wert zu legen, denn nicht immer schleppt man sich mit ruhigen 60 Schlägen pro Minute herum. Temporeiche Gitarrensoli wie in „Greed“ gehören ebenso zum Repertoire, wie tragende Riffs, die ebenso in Thrash („In Hatred“) oder Power Metal Stücken vorkommen könnten.
Tatsächlich erinnert das Eingangsriff in „The Path Of Doom“ frappierend an ein Lied des schwedischen Panzerbataillons Sabaton, wobei dies letztlich nur bedeutet, dass es sich dabei um ein klassisches Heavy Metal Intro handelt. In diesem Zusammenhang muss auch der aus dem Konzept des restlichen Albums herausfallende Bonustrack „Veracity“, welcher an das letzte Stück anschließt, erwähnt werden, denn ist es nicht alleine der spezielle Gesangsstil in diesem, der an die NWoBH Legende, Judas Priest, erinnert.

Wie bereits erwähnt zeichnet sich „Doominion“ genretypisch vor Allem durch seine bewegende Stimmung aus, so ist allen acht Kompositionen eine unbestimmte Feierlichkeit eigen, die vom Gesang des früheren Deceptive Silence Mannes, Jan Eichelbaum getragen wird. Man ist fast dazu geneigt ihn mit einem Priester beim Verlesen der Totenmesse zu vergleichen – klar und kraftvoll in allen Lagen schenkt man ihm gerne sein Gehör. Für den etwas kehligeren Gesang – gemeinhin auch als Grunzen bezeichnet – in „Of A Nation Forlorn“ zeigt sich wohl Bandgründer Andreas Libera selbst verantwortlich.

Ein schmerzvoller Schrei zerreißt die Stille und bricht den Tränen Bahn – „Land Of Tears“ ist wohl das Lied des Albums, denn schöner als in dem quasi Refrain, mit dem so urtypischen, minimalistischen Instrumentalisierungsstil, kann man das Gefühl, welches „Doominion“ verströmt nicht auf den Punkt bringen:

„For if time is a healer, he has forgotten me. Seconds turn to stone.
[…]“




Fazit: Allen Moden zum Trotze liefern Spirit Descend mit ihrem Debüt „Doominion“ ein klassisches Doom Metal Album ab, welches auf bezaubernde Weise von Weltschmerz erzählt. Wer sich also gerne jenem ein wenig hingeben mag und nicht einzig auf Innovationsfreude setzt, der sollte sich nicht scheuen einmal rein zu hören.


Tracklist:
1. Greed
2. Land Of Tears
3. In Hatred
4. The Path Of Doom
5. Demon
6. A New Dawn
7. Of A Nation Forlorn
8. Stranger On Earth
+ Bonus Track: Veracity

Anspieltipps: Greed, Land Of Tears, The Path Of Doom, Stranger On Earth

Line-Up:
Jan Eichelbaum – Gesang
Andreas Libera – Gitarre, Bass, Gesang
Joachim „Jojo“ Folta - Gitarre
Guido Preußner – Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2009 - A New Doom Is Rising (Demo)
2010 - Doominion


SQUEALER-ROCKS Links:

Spirit Descent - Doominion (CD-Review)

Andreas Libera von Spirit Descent (Interview)
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