Squealer-Rocks.de CD-Review
Kamelot - Poetry For The Poisoned

Genre: Progressive Metal
Review vom: 11.09.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 10.09.2010
Label: earMUSIC (Edel)



Meine Güte, was hat sich diese Band verändert!
Zumindest für meine Ohren, denn ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich mich seit dem 2001er Output „Karma“ nicht mehr mit Kamelot beschäftigt habe.
Demzufolge war der erste Durchlauf des neuen Albums ein echter Kulturschock für euren ergebenen Rezensenten. Statt dem erwarteten, leicht verdaulichen Melodic Metal knallten mir höchst progressive, streckenweise brachiale Sounds entgegen, die zudem noch relativ sperrig um die Ecke kamen.
Puh, dass muss man erstmal verpacken.

Der zweite Durchgang ging dann schon etwas geschmeidiger ins Ohr, der dritte brachte die Erkenntnis, dass es sich hier um ein verdammt geniales Stück Mucke handelt und nun kriege ich die Scheibe nicht mehr aus dem Player und aus dem Kopf.
Wie geil, bitteschön, kann Musik eigentlich sein?
Hier passt ja alles – ALLES!

Vom Beginn mit dem verstörenden, extrem harten und mit Growls unterlegtem „The Great Pandemonium“, das dennoch einen hymnischen und weichen Refraim zu bieten hat, bis zur finalen rasenden Hymne „Once Upon a Time“, die noch am ehesten an die „alten“ Kamelot erinnert, gibt es keinen auch nur annähernd durchschnittlichen Ton zu vermelden.
Wie lange muss die Band an diesem Sahnestück gearbeitet haben?
Es ist schier unglaublich, wie durchdacht das alles klingt und wie viele raffinierte Details und Kabinettstückchen die 4 Amis in jede Nummer eingebaut haben.

Auch prominente Gäste können die Prog Metaller vorweisen: Beim gruseligen „The Zodiac“ darf Mountain King Jon Oliva wieder mal den psychopathischen Killer geben, der griechische Saiten - Wirbelwind und Neuerdings - Klampfer beim ollen Ozzy, Gus.G., stellt beim epischen Double Bass - Kracher „Hunter's Season“ seine Künste unter Beweis und die Epica Schönheit Simone Simons lässt ihre engelsgleiche Stimme sowohl bei der ergreifenden Halbballade „House on a Hill“, wie auch beim vierteiligen Titelsong, mit pompösen Orchester – Parts, erklingen.

Apropos Stimme: Sänger Roy Khan, der mich oft an Michael Sadler (Saga) erinnert, beweist eindrucksvoll, dass man auch ohne Aggression mit relativ softem Stil eine kraftvolle Aura entfalten kann.
Jedes weitere Wort ist nun überflüssig: Wer auf progressiven, bombastischen Metal steht, der kommt an Kamelot nicht vorbei.
In diesem Genre sind die Burschen momentan klarer Marktführer.
Besser geht’s nicht.

Meine Gütte, was hat sich diese Band verändert!
Gott sei Dank!

Tracklist:
1.The Great Pandemonium
2. If Tomorrow Came
3. Dear Editor
4. The Zodiac
5. Hunter’s Season
6. House On A Hill
7. Necropolis
8. My Train Of Thoughts
9. Seal Of Woven Years
10. Poetry For The Poisoned
- Pt. I - Incubus
- Pt. II - So Long
- Pt. III - All Is Over
- Pt. IV - Dissection
11. Once Upon A Time


Line Up:
Vocals - Roy Khan
Guitars - Thomas Youngblood
Keyboards - Oliver Palotai
Bass - Glenn Barry
Drums - Casey Grillo

DISCOGRAPHY:

1995 – Eternity
1997 – Dominion
1998 – Siége Perilous
1999 – The Fourth Legacy
2000 – The Expedition - Live
2001 – Karma
2003 – Epica
2005 – The Black Halo
2006 – One Cold Winter’s Night (CD/DVD)
2007 - Ghost Opera
2008 – Ghost Opera – The Second Coming
2010 - Poetry for the Poisoned

SQUEALER-ROCKS Links:

Kamelot - One Cold Winter's Night (CD-Review)
Kamelot - Ghost Opera - The Second Coming (CD-Review)
Kamelot - Poetry For The Poisoned (CD-Review)

Kamelot - One Cold Winter's Night (DVD-Review)

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