Squealer-Rocks.de CD-Review
Poison Sun - Virtual Sin

Genre: Heavy Rock
Review vom: 19.11.2010
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 19.11.2010
Label: Metal Heaven



Herman Frank fungiert bei Poison Sun als Gitarrist, Hauptsongwriter
und Produzent.
Das heisst: Achtung, jetzt kommt etwas geiles auf uns zu!
Das Urgestein aus Hannover ist nämlich zur Zeit nicht nur als Saitenmann
bei Accept in aller Munde, nein, sein Solo – Output „Loyal to None“ aus
2009 schaffte es tatsächlich, die nahezu komplette Squealer – Rocks
Redaktion (geschmacklich fehlgeleitete Individuen gibt es ja immer und
überall) zu Begeisterungsstürmen hinzureissen.

Vorweg: Mit diesem Paukenschlag kann „Virtual Sin“ nicht ganz mithalten,
zumal man hier eine stilistisch etwas anders gelegene Baustelle
beackert.
Dennoch gehen beide Daumen nach oben für diesen rotzigen, dreckigen
Heavy Rock Klumpen, der fast an die Shooting Stars Sister Sin
heranreicht.


Der Vergleich mit den Schweden drängt sich schon von daher auf, weil
Poison Sun ebenfalls mit einem weiblichem Gesang glänzen können, der
sich fernab von zwitschernden Trällerelsen bewegt.
Für den Posten der Frontlady musste Herr Frank auch nicht lange suchen,
es ist nämlich seine Ehefrau Martina, die nicht nur das Cover ziert,
sondern auch eine mehr als formidable Gesangsleistung abliefert.
Die Dame singt, schreit und röhrt wie eine Mischung aus Jutta Weinhold (Zed Yago), Tina Turner und Bon Scott (!). Grandios!


Eingebettet ist dieser exrem faszinierende Gesang in eine mitreissende
Mixtur aus Rock'n'Roll a la Motörhead und metallischen Klängen, die mal
an Skid Row, dann wieder an Victory (was für eine Überraschung!) oder
Accept (noch größere Überraschung!!) erinnern.
Gut, das machen viele Bands, auch schlechte.
Ein Veteran wie Frank aber weiss, wie man es richtig macht, wie man
tolle Songs schreibt.

Man höre sich nur das stampfende „Princess“ an: Ein (richtig!) pumpender
Bass, ein Groove, der uns nicht nur eine, sondern zwei Fäuste recken
lässt und eine Gesangsmelodie, die zwischen episch und hymnisch pendelt.
Kein Witz: Das Ding hätte locker auf den genialen aktuellen Accept
Output gepasst.
Der Titelsong dagegen versprüht Metal - Party Stimmung im flotten Tempo
und hält locker mit den Großtaten der schon erwähnten Sister Sin mit.

Den „Hitman“ dagegen kann man nur LAUT hören – ganz laut!!!
Keine kompositorische Großtat, beileibe nicht. Dennoch ein echtes
Highlight. Man muss halt nur wissen, wie man harten – HARTEN! -
Rock'n'Roll so gekonnnt rüberbringt, das dem Hörer die Rübe wegfliegt.
Herman Frank und seine Mannschaft können das.


Damit ist fast schon alles gesagt, außer: „Riders of the Storm“ ist eine
Power Metal Hymne vor dem Herrn und die Coverversion des Pointer Sisters Classics
"Excited" ist ein Traum. Beim finalen "Forever" lässt es das lautstarke Quartett ausnamsweise etwas ruhiger angehen und kredenzt uns zum Abschied eine ergreifende epische Power - Ballade.

Selbstverständlich ist auch die Produktion so, wie sie sein muss.
Es gibt also bis auf ein / zwei etwas zu uninspirierte Songs wie dem Opener "Voodoo" nichts zu mäkeln am Poison Sun Debut, dem hoffentlich viele weitere Scheiben dieser Machart folgen werden.
Frau und Herr Frank: Ich verneige mich.

Tracklist:
1. Voodoo
2. Red Necks
3. Hitman
4. Rider In The Storm
5. Killer
6. Virtual Sin
7. Princess
8. Phobia
9. Excited
10. Forever

Line Up:
Stefan Hammer - Bass
Martina Frank - Vocals
Herman Frank - Guitar
Florian Schönweitz - Drums


DISCOGRAPHY:

2010 - Virtual Sin

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Poison Sun - Virtual Sin (CD-Review)

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