Squealer-Rocks.de CD-Review
Past M.D. - Circles

Genre: Progressive Heavy Metal
Review vom: 27.07.2011
Redakteur: Metalhead
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: Tune Up Records



D.P. und Josh spielten bereits in den 80ern in der Band Midnight Darkness zusammen, und als sie viele Jahre später beschlossen, erneut eine Truppe zu gründen, ließen sie dies in den neuen Namen einfließen und nannten sich PAST MD. Das Album "Circles", welches Ende 2010 veröffentlicht wurde, ist der zweite Longplayer des neuen Projekts der beiden Musiker.

Die Grundlage dieses Albums bildet der Song "Nevermore", der ursprünglich auf dem Debut "Part Time Rebellion" landen sollte. Allerdings hatten D.P. und Josh so viele auf diesem Song aufbauende Ideen, dass sie sich entschlossen, das Material (+ den Song "Nevermore" selbst) für das zweite Album zu nehmen. Stilistisch ist "Circles" zwar schon im Heavy Metal angesiedelt, doch bringen viele Wechsel und komplexe Strukturen auch einen deutlich progressiven Touch mit ein.

Easy-Listening ist "Circles" wahrlich nicht. Man merkt, dass hier eine konzeptionelle Geschichte erzählt wird, denn durch die Musik werden Emotionen und Stimmungen ausgedrückt, die in ihrer Art vielschichtig und auch oft düster und melancholisch sind. Das ist kein Wunder, handelt das Konzept von einem Astronauten, der unterwegs zu einer Raumstation ist, während auf der Erde ein Virus ausbricht, der die Menschheit vernichtet. So ist er der letzte Überlebende, was natürlich kaum zu beschreibende Emotionen des Protagonisten zur Folge hat. Das wird über die Musik auch gut vermittelt.

Es gelingt PAST MD aber durchaus, diese Komplexität im Rahmen zu halten und auch den Freunden der eingängigeren Klänge Material zu bieten. Man hat es auf "Circles" jetzt nicht nur mit schwer verdaulichen Brocken zu tun. Viel mehr bieten die Songwriter eine ganz angenehme Ballance aus komplexen und harmonischen Strukturen. Schwierig gestaltet sich so nur das Nennen von Anspieltipps, da die Stücke mitunter auf so unterschiedlichen Gefühlen beruhen, dass ein direkter Vergleich praktisch unfair wäre.

Mir gefallen beispielsweise das straighte und kraftvolle "Contagious" oder das recht emotionale "40 Days" gut. Deswegen sind sie aber nicht zwangsweise besser als andere Songs, sondern für den Hörer nur leichter aufnehmbar. Wer es deutlich progressiver und vertrackter mag, findet sicherlich andere Favoriten. Der Abschluss- und zugleich Haupttrack des Albums, "Nevermore", hebt sich wiederum schon von den anderen Songs ab und ist in seiner Vielschichtigkeit fast nochmal ein Opus für sich.

"Circles" ist also kein Album, dass man sich soeben zwischendurch mal anhört. Man muss sich schon auf die Musik konzentrieren, um auch die Umsetzung der Emotionen erfassen zu können und die soundlichen – insbesondere die instrumentellen – Feinheiten alle mitzubekommen. Wer diese Konzentration und das Verständnis für einen nicht ganz so leicht zu konsumierenden musikalischen Stoff mitbringt, wird aber letztendlich mit schönen, vielseitigen und –schichtigen Kompositionen belohnt.


Tracklist:
1. Take Off
2. The Journey
3. Contagious
4. The Devil In Me
5. The Delivery
6. Far Away
7. Hazardous Freight
8. Anybody There?
9. 40 Days
10. Satelite's Callin'
11. Nevermore


Lineup:
Detlef "D.P." Poschmann - Guitars, Vocals
Jörg "Josh" Reuter - Vocals
Stefan Huth - Bass
Andre Zimmermann - Drums

DISCOGRAPHY:

2008 - Part Time Rebellion
2010 - Circles


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