Squealer-Rocks.de CD-Review
Pans Park - Tage Wie Diese

Genre: Deutsch Rock
Review vom: 02.10.2011
Redakteur: Tina
Veröffentlichung: 26.09.2011
Label: Busch Alternate Sound



Die Kölsche Formation Pans Park entspringt der Band Aliencircle und fand sich im Jahr 2008 zusammen. Erwachsene Kerls und erfahrene Musiker präsentieren deutschsprachigen Rock, in den noch weitere Stilrichtungen untergehoben werden. 2009 erschien das Debütalbum und mit „Tage Wie Dieser“ legen die Herrschaften ihr zweites Album vor.

Mit deutschsprachiger Lyrik besticht die Scheibe direkt von Anfang an. Egal, wie viel Musik ich auch höre, irgendwie bin ich so doch einmal mehr erstaunt, wie sehr ich dann doch eher auf die Texte höre. Häufig schert es etliche ja einen Deut, was die Bands an Lyrics bieten, erschreckender- oder erstaunlicherweise ist es in der jeweiligen Heimatsprache oft anders. Was hierzulande auf Englisch bejubelt wird, ist auf Deutsch dann Kitsch. Oder so ähnlich.

Widmen wir uns nun dem rotierenden Silbering der Kölsche Jungs. Die Lyrics beackern das Feld eigenen, alltäglichen Allerlei, greifen jedoch auch den Zeitgeist auf und verwursten persönliche Erfahrungen.

Gesanglich überzeugt Ralf Lorenzen-Klein mit kräftiger, lauter, rauer Stimme. Nicht zwingend die schönste auf dem Planeten. Was daran jedoch charmant ist, ist der nicht wegzuhörende kölsche Zungenschlag und vor allem die Überzeugung, mit der der Mann am Mikro seine Texte vorträgt und Stimmung transportiert.

„Feuer Meiner Seele“ ist ein Paradestück dafür, dass Gesang nicht immer clean sein muss, sondern dass die Inbrunst und das Gefühl für Musik und Texte so manche Scharte mehr aus auswetzen kann. Leicht bekritteln muss ich dabei trotzdem, dass er gesanglich immer wieder an seine Grenzen stößt, insbesondere bei den höheren und längeren Tönen. Gibt Schlimmeres, ich wollt’s nur loswerden.

In musikalischer Hinsicht überzeugt die Kapelle nicht immer vollständig, einige kleine Abstriche müssen im zweiten Teil gemacht werden. Was anfangs mit Vollgas abging, lässt nach, das Tempo wurde rausgenommen. In den ruhigeren, eher melodischen Stücken wird das arg hörbar, da fehlt mir streckenweise die Eingängigkeit, was schade ist. Wenn auch verschiedene Spielarten, wie z. B. Prog, Pop, Rock und Metal verarbeitet wurden, ist die Mischung nicht hundert pro gelungen. Zwischenzeitlich werden die Fäden aufgenommen und zusammengeknüpft, an anderen Stellen baumeln die Fäden lose. Dadurch geht dem einen und anderen Stück leider etwas an Charme verloren („Anders“, „Stalkerleben“).

Zusammenfassend (und trotz Nörgelei meinerseites) ist die Leistung der Musikanten vollkommen okay: Fein rockig, die Platte groovt gut und es sind solide, rockige Nummern dabei. Nicht überragend, dafür ordentlich.

Der Mut der Band ist dick zu unterstreichen. Im Fegefeuer der musikalischen Eitelkeiten ein deutliches Zeichen zu setzen, sich so abzuheben und sich mit einem solchen Konzept unters Volk zu mischen, zeugt von Selbstbewusstsein. Zumal die Botschaft der Platte eindeutig ist und beim Hörer durchaus ankommen sollte. Höchst angenehm.

Fazit:
Clever, authentisch, bodenständig. Rau, rockig, erdig. Kumpelig, freundschaftlich, ehrlich. Diese Attribute dürften weitgehend zutreffen. Wer Spaß an deutschsprachigem Rock hat, sollte durchaus mal ein Ohr riskieren.

Anspieltipps:
Track 1 – Boomerang
Track 3 – Der Weg
Track 8 – Feuer meiner Seele

Tracklist:
1. Boomerang
2. Tage wie diese (feat. Alexa)
3. Der Weg
4. Anders
5. Stalkerleben
6. Dreck
7. Sternenstaub
8. Feuer meiner Seele
9. Was für ein Morgen
10. Wenn der Blitz
11. Weite See

Line-Up:
Ralf Lorenzen-Klein - vocals
Roi Varanders - guitars
Markus Ritzmann – guitars, backing vocals
Peter Kalinowski - bass
Christian Knauer – drums, backing vocals

DISCOGRAPHY:

2009 – Das Dunkle Paradis
2011 – Tage Wie Diese


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