Squealer-Rocks.de CD-Review
H.E.A.T. - Adress The Nation

Genre: Hard Rock
Review vom: 01.04.2012
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label: earMUSIC (edel)



Eigentlich wollten wir mit Squealer-Rocks aufhören, vielleicht kennt ihr die Geschichte. Ehrlich, gerade jetzt, wo ich mit einem balkongekühlten Bit in der Hand vor der Anlage sitze und relativ fassungslos von einem Track zum nächsten skippe wird mir klar, warum wir nicht wirklich aufhören können.

Es sind Bands wie H.E.A.T., für die der geplagte Schreiberling seine Freizeit opfert, es sind Alben wie „Adress The Nation“, die einem klar machen, warum Musik das Geilste überhaupt ist. Und ehrlich, Kollege Maddin wird die Jever-Plörre aus der zitternden Hand fallen, wenn der ausdrückliche Brother Firetriebe-Fan hören wird, dass H.E.A.T. seine Lieblinge wie Rock-Auszubildende aussehen lassen.

Ihr ahnt es: „Adress The Nation“ ist ein Meisterwerk des Hardrock geworden, nichts weniger als das! Nun ist das nicht wirklich soooo überraschend, schließlich sahnten die Schweden schon mit dem Vorgänger „Freedom Rock“ mächtig Lob ein und zeigten, dass sie den 80er-Rock beherrschen wie der Barca das Kurzpass-Spiel. Und dennoch, dass der Sechser mit „Adress The Nation“ nochmal einen drauflegen würde, das war so nun nicht zu erwarten. Sie haben, und wie! Schon der Opener „Breaking The Silence“ donnert in schönster Y&T-Manier durchs Gebälk und deutet an: Hier kommt was Großes!

In der Folge zocken die Schweden US-Stadionrock, wie es Staatenmänner anno 2012 kaum noch hinbekommen. Ehrlich, wer auf Bon Jovi zu „Slippery When Wet“-Zeiten steht, dem wird bei „Heartbreaker“ einer abgehen. Knackige Riffs, saubere Keys, ein Refrain der Marke „Hymne“ und natürlich tonnenweise „oh oh’s“ – das habe ich so gut schon sehr, sehr lange nicht mehr gehört. Okay, große Songs haben viele Bands, H.E.A.T. aber haben ein großes Album! Im Grunde ist es Latte, wohin ihr skippt. Zum Hook-Monster „Living On The Run“? Treffer! Zu einer der schönsten Balladen des Jahres mit “The One And Only”? Gänsehaut! Zum AOR-Masterpiece „In And Out Of Trouble“? Hammer! H.E.A.T zeigen uns, warum der Stadion-Rock niemals ganz sterben wird: Weil es ehrliche Bands gibt, die eine ehrliche Mucke zocken und die ehrlich hinter dem stehen, was sie tun. Is klar, die Casting-Kasper kratzen sich verwundert am Gel-gestylten Hinterkopf. Rock und Ehrlichkeit in einem Satz sind eine Kombination, die ihnen bislang fremd war. Aber seid unbesorgt, ihr Bohlen-Jünger, auch wenn die Schweden euch mit nur einem lässigen Riff den Allerwertesten bis zum Anschlag aufreißen, die Chartplätze und die Bravo-Titelseiten werde sie euch nicht streitig machen. H.E.A.T. sind nämlich für Kenner gemacht, für Geschmacksmenschen!

Ihr habt es, oder? Scheiß auf pseudo-objektives Gesülze, hier spricht der begeisterte Fan. Diese Platte ist großartig, diese Band ist großartig, und Verbeugungen vor Bands wie Bon Jovi, Survivor, Journey oder den alten Europe waren schon seit Jahren nicht mehr so tief. Arena-Hymnen, soweit das Auge reicht und das Ohr hört, H.E.A.T. hätten in den Achtzigern mit einem Album wie „Adress The Nation“ genau diese gefüllt. Heute füllen sie Hallen, hoffentlich bald, hoffentlich in Deutschland und hoffentlich seid ihr dabei – ihr seid schließlich die Adressaten!

Tracklist:
1. Breaking The Silence
2. Living On The Run
3. Falling Down
4. The One And Only
5. Better Off Alone
6. In And Out Of Trouble
7. Need Her
8. Heartbreaker
9. It’s All About Tonight
10. Downtown

Lineup:
Crash (drums)
Jimmy Jay (bass)
Eric Rivers (guitar)
Erik Gronwall (vocals)
Jona Tee (keyboards)
Dave Dalone (guitar)

DISCOGRAPHY:

2008 - Heat
2010 - Freedom Rock
2012 - Adress The Nation

SQUEALER-ROCKS Links:

H.E.A.T. - Freedom Rock (CD-Review)
H.E.A.T. - Adress The Nation (CD-Review)

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