Squealer-Rocks.de CD-Review
Running Wild - Shadowmaker

Genre: Heavy Rock
Review vom: 06.04.2012
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 20.04.2012
Label: SPV / Steamhammer



Vorweg: Running Wild gehörten zu den Helden meiner Jugend. Ich habe die Truppe noch mit Preacher an der Gitarre gesehen. Jedes Album aus der Frühzeit dieser Band war ein Highlight in meinem Leben und viele, viele Jahre hat mich der Kapitän aus Hamburg auch nie enttäuscht.
Meisterwerke wie „Death or Glory“ oder „Port Royal“ laufen mir auch heute noch, als alter Mann, geschmeidig in die mittlerweile behaarten Lauscher.
Irgendwann dann klangen Running Wild immer gleich. Die Magie war schlichtweg verschwunden. Leidenschaftsloses, speediges Gebolze war an der Tagesordnung, wirkliche Granaten vom Schlage eines „Battle of Waterloo“ oder „Under Jolly Roger“ Mangelware.

Und nun? Nun die groß verlesene Ankündigung, Running Wild kehren mit einem Schritt zurück, zurück.
Zurück? Na, ja.....Das ist wohl die größte Promo – Lüge aller Zeiten; und lügen können die Typen von den Agenturen seit jeher besser als der legendäre Baron.
Obwohl: Insgesamt gefällt mir das Album eigentlich ganz gut. Es dürfte halt nur nicht Running Wild draufstehen.
Um es gleich mal vorweg zu nehmen: „Shadowmaker“ ist ein relativ gutes Heavy Rock Album, das zwar einige lichte Momente hat, aber im Grunde gegen die vielen CDs, die ich von unbekannten Bands gleicher Coleur bekomme, nicht großartig anstinken kann.

Beispiele gefällig? Gerne: Wie immer beginnen wir mit dem Tiefpunkt. „Me & and the Boys“ ist der Versuch einer Hymne im Stil von KISS oder Thin Lizzy, leider bleibt's beim Versuch. Achtung: Das, was der Rolf da macht ist nicht schlecht und die Melodie ist auch irgendwie ganz nett – ja, eben nett. Doch der Chorus ist dermaßen Grotte, den hätten selbst Poison nicht genommen.
Im Grunde eine peinliche Selbst – Demontage eines einstigen Helden.

Gottlob ist der Rest des schattigen Plätzchens weniger peinlich, sondern einfach nur netter, zum Teil belangloser Heavy Rock, den man gerne beim Putzen der Wohnung hört.
Mehr Beispiele gefällig? Aber sicher doch! „Piece of the Action“, welches am Ende mit einem - übrigens sehr coolen - „Action“ Echo einen Sweet Tribute präsentiert, ist eine ganz feine Hardrock Nummer, wie sie seinerzeit Sinner gemacht haben.
„Riding on the Tide“ geht in die gleiche Richtung.

Etwas Eisen auf die Schnauze gibt es bei „I am who I am“, eine wirklich tolle richtige Metal Bramme der alten Schule. Toller Refrain, flottes Tempo, passt alles so weit – wenn nur selbst ein Laie wie ich am Beckenschlag nicht erkennen würde, dass unser Kapitän wieder den Angelo Sasso engagiert hat.
MEIN GOTT!!! WIE DOOF KANN MAN DENN SEIN????

Der überlange Rausschmeißer „Dracula“, der mit ein paar netten Riffs gefällt, zieht das Gesamtwerk noch ein wenig nach oben, so dass die Bewertung noch den Bereich „guter Durchschnitt“ erreicht, aber mehr ist nicht drin.

Was bleibt? Im Grunde das, was ich in der Einleitung sagte. Den Namen Running Wild hat dieses Produkt nicht verdient. Denn mehr als ein nettes Hardrock – Scheibchen mit ein paar metallischen Momenten und einigen wenigen passablen Melodien ist der „Shadwomaker“ nicht.
Aber mal ganz ehrlich: Hat irgendeiner was anderes erwartet?

Tracklist:
Piece Of The Action
Riding On The Tide
I Am Who I Am
Black Shadow
Locomotive
Me & The Boys
Shadowmaker
Sailing Fire
Into The Black
Dracula

DISCOGRAPHY:

1984 - Gates of Purgatory
1985 - Branded and Exiled
1987 - Under Jolly Roger
1988 - Ready for Boarding
1988 - Port Royal
1989 - Death or Glory
1991 - Blazon Stone
1992 - Pile of Skulls
1994 - Black Hand Inn
1995 - Masquerade
1998 - The Rivalry
2000 - Victory
2002 - The Brotherhood
2005 - Rogues en Vogue
2006 - The Brotherhood: Live
2006 - Legendary Tales
2012 - Shadowmaker
2013 - Resilient

SQUEALER-ROCKS Links:

Running Wild - Shadowmaker (CD-Review)
Running Wild - Resilient (CD-Review)

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