 Richard Marx - Inside My Head
Genre:
Pop-Rock
Review vom: 10.06.2012
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 01.06.2012
Label: Frontiers
Guck an, Marx ihr’n Richard gibt’s auch noch. Für die Jüngeren unter euch, die bei dem Namen nur frei von Ahnung mit den Schultern zucken: In den späten Achtzigern gehörte der Ami zu DEN Megasellern schlechthin, insbesondere mit der (heute können wir es ja zugeben) wunderschönen Ballade „Right Here Waiting“ sicherte sich Marx einen Platz im Himmel der Pop-Titanen.
Mehr als 30 Millionen Platten verkaufte Marx, Anfang der Neunziger wurde es jedoch ruhig um den Ausnahmesänger. Marx zog sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück und komponierte Songs für nahezu jeden Künstler der Erde. Für nicht weniger als 13 Nummer-1-Hits in den US-Charts zeichnet er als Sänger oder Songwriter verantwortlich, wahrlich keine schlechte Bilanz. Dazwischen veröffentlichte er mehr oder regelmäßig eigene Alben, die allerdings in Europa nicht mehr veröffentlicht wurden.
Und damit hätten wir dann auch den Übergang zu „Inside My Head“ geradezu bravourös geschafft, denn auf diesem Album werden Songs der letzten drei, nur in den Staaten veröffentlichten, Alben neben vier brandneuen Stücken zusammengepackt. Und es ist tatsächlich unglaublich: Der Mann singt die ersten Töne des Openers „Had Enough“ und jeder weiß sofort: Richard Marx! Eine unverkennbare Stimme mit einer unverkennbaren Intonierung, ein größeres Kompliment dürfte man einem Sänger kaum machen können. Für die Songs allerdings gilt das nur eingeschränkt. Natürlich weiß Richard Marx, wie gute Nummern funktionieren, natürlich ist die Produktion über jeden Zweifel erhaben, und dennoch: Die wirklich großen Momente fehlen mir persönlich auf „Inside My Head“ dann doch. Klar, Marx war noch nie ein Hardrocker, aber ein paar Hallo-wach-Nummern wie das funkige „Scars“ hätten der Scheibe ohne jeden Zweifel gut getan. So aber schmust sich der Meistersänger von einer Ballade zur nächsten, alle smart, alle höchst radiokompatibel, aber auch glattpoliert bis zur Beliebigkeit.
Falls diese Einschätzung nun zu negativ rüberkommen sollte, relativieren wir: „Inside My Head“ ist ein höchst professionelles Pop-Rock-Album geworden, großartig eingesungen und ganz sicher eine Empfehlung für Freunde der eher ruhigen Töne. Perfekte Untermalung sowohl für das zweisame Schmusen bei Kerzenlicht als auch für den sonntäglichen Schwiegermutter-Besuch, für die Hardrocker oder gar die Metaller unter uns dürfte Richard Marx anno 2012 aber definitiv zu wenig spektakuläres zu bieten haben.
Tracklist:
1. Had Enough
2. Wouldn’t Let Me Love You
3. Like Heaven
4. On The Inside
5. Through My Veins
6. Always On My Mind
7. Loved
8. Come Running
9. All Over Me
10. Scars
11. Done To Me
12. Over My Head
13. Part Of Me
DISCOGRAPHY:
1987 - Richard Marx
1989 - Repeat Offender
1991 - Rush Street
1993 - Five Live
1994 - Paid Vacation
1997 - Flesh And Bone
1997 - Greatest Hits
2000 - Days In Avalon
2003 - Ballads
2004 - My Own Best Destiny
2008 - Sundown
2008 - Emotional Remains
2010 - Stories To Tell
2012 - Inside My Head
SQUEALER-ROCKS Links:
Richard Marx - Inside My Head (CD-Review)
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