Squealer-Rocks.de CD-Review
Someone's Missing - 22 Minutes (EP)

Genre: Rock (Hardrock / Heavy Rock)
Review vom: 11.06.2012
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Timezone



In der Info zum vorliegenden Album steht außer der Tatsache, das Someone's Missing aus dem Ruhrpott kommen noch, dass die Band Alternative Rock macht. Ersteres kann ich nicht überprüfen, doch beim zwoten Punkt schreie ich laut und vernehmlich: STIMMT NICHT!
Denn: Ich mag keinen Alternative Rock. Dieses Mini - Album aber mag ich nicht nur, ich liebe es!
Und ich bin zu alt und zu stur, um hier eine andere Meinung gelten zu lassen.
Folglich spielt das Quintett keinen Alternative Rock, sondern.., ja, das ist nun die Frage.
Öffnen wir also zunächst die Schublade „geile Mucke“.

Bereits beim fetzigen Opener „Here with You“ geht mir das Herz auf. Ein paar abgestoppte Riffs im alten Hardrock Style und schon übernimmt die grandiose Sängerin Melanie, die ich als Rockröhre der alten (!) Schule bezeichnen möchte, das Kommando und geleitet diese tolle Eröffnung in extrem melodiöse und packende Gefilde.
Der Stil? Guter, harter Rock – kein Alternative.
Das folgende„You never told me“ startet mit einem wahren Riffgewitter, bevor eine leicht verspielte und schleppende Strophe den hymnischen Chorus einleitet. Wer hierbei an Skunk Anansie denkt, der denkt richtig. Doch schon die haben keinen Alternative Rock gemacht. Alles klar?

Mit der Startnummer drei geht „Out of the Blue“ ins Rennen. Das Stück klingt sehr symphonisch und ich würde es fast in den Gothic Bereich packen. Man könnte auch beinahe die Schublade mit der Aufschrift „melancholischer Metal wie ihn Evergrey spielen“ öffnen. Der Ordner mit dem Buchstaben „A“, der bleibt jedoch geschlossen.

Es ist jedoch „Just a Liar“, das alles andere durcheinanderwirbelt. Bisher war dieses kurze Werk gut bis sehr gut. Mit diesem Song jedoch stoßen die Burschen nebst Frontfrau eine Tür auf, die uns in das Universum des Genialen entführt.
Wenn es demnächst bei uns in der VHS zu Herne einen Kurs mit dem Titel „harte Rockmusik mit weiblichem Gesang und ergreifenden Melodien“ gibt, dann dürfte dieser Titel das Musterexemplar sein.
Andererseits hasse ich diesen Track wie die Pest. Der Mensch, der solche Harmonien komponiert, der sollte eigentlich erschossen werden. Ich kann nicht mehr einpennen ohne diesen Song, habe diese Melodie 24 Stunden am Tag im Kopf. Das fällt eigentlich schon unter das BTM Gesetz – ich werde mit meinem Anwalt sprechen. Zum Glück ist das kein Alternative Rock! (auch wenn ich Vergleiche mit den Manic Street Preachers durchaus akzeptiere...).

Was kann jetzt noch kommen? OK - nach zwei Wochen Arrest in der Zelle kann ich nun weiterschreiben und Euch berichten, dass „Beyond Redemption“ eigentlich da weitermacht, wo die Band vor meiner Inhaftierung begonnen hat. Allerdings eine Spur saftiger, sprich, hier steckt noch mehr Metal drin. Ich tu' mich etwas schwer mit Parallelen und nenne unbeholfener Weise mal Dawn of Destiny oder Heart auf Speed. Gaaaaanz große Nummer!

Gleiches gilt für den Rausschmeißer „Blind“, der mit viel 80er Hardrock Flair an die gerade schon genannten Wilson Schwestern, Girlschool zu ihren „Play Dirty“ Zeiten oder Vixen erinnert.
Und wenn ich es mir so recht überlege, könnte auch dies die beste Nummer der „22 Minutes“ sein. Weil sie so schön catchy klingt und weil die Vocal – Dame gerade in den vermeintlich unauffälligen Passagen ihre wahre Klasse, sprich Charisma offenbart, und weil die Gitarre hier so fröhlich brilliert, und, und, und... .

Fazit: Wer auf Alternative Rock steht, der soll weiter Alben von englischen Depri - Bands kaufen, die auf der Bühne ihre Turnschuhe anglotzen und in Selbstmitleid versinken.
Wer aber frischen und enorm vielseitigen Rock mag, der gerne in Metal Gefilden und im Hardrock alter Schule wildert, der findet hier sein El Dorado.
Zudem ist die Produktion absolut top.
Einziges Manko: „22 Minutes“ sind entschieden zu wenig!

Tracklist:
1. Here With You
2. You Never Told Me
3. Out Of The Blue
4. Just A Liar
5. Beyond Redemption
6. Blind

Line Up:
Melanie Vallender – Vocals
Torsten Stoltenow – Guitar
Michael Nühlen – Guitar
Marc Fröhlking – Bass
Thomas Wilegalla - Drums




DISCOGRAPHY:

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