Squealer-Rocks.de CD-Review
Krokus - Dirty Dynamite

Genre: Hardrock
Review vom: 13.02.2013
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 22. 02.2013
Label: Sony Music



Mit der neuen Krokus Scheibe, der zweiten nach der Re – Union, hat es jeder Rezensent ziemlich einfach. Er vergleicht sie zunächst mit den anderen Outputs der noch aktiven Bands der Frühzeit des harten Rock und ordnet sie ein. Und da ergibt sich folgende Schnell – Analyse:
Krokus 2013 sind besser als KISS, die sich entschieden haben, nur noch Müll zu produzieren, sie sind besser als AC/DC, die mittlerweile Genialität mit Langeweile verwechseln und sie sind schlechter als Uriah Heep und Nazareth, die auch im Rentenalter noch Fast- Klassiker komponieren können.

Nun ist die Alpenrock - Dicographie auch nicht gerade arm an Klassikern, doch von so einem Klopper ist „Dirty Dynamite“ um mindestens 10 Tunnels (um mal in die schweizer Wortwahl zu schwenken) entfernt.
Dennoch ist die Neue besser als die erste CD der Neuzeit und warum das so ist, das ist in bester ROCK – Manier flott erklärt.

Die ersten drei Nummern donnern sehr typisch durch die Boxen und erinnern etwas zu deutlich an diese Band aus Down Under, mit der die Eidgenossen gerne mal zu Unrecht – in diesem Fall zu Recht – verglichen werden.
Gut gemacht, das Trio, aber auch ein bisserl bedeutungslos.

Richtig geil wird es erst beim Titeltrack, der eine Mischung aus hartem Country und Krokus ist.
Häh? Ja, die Burschen klauen schön bei sich selbst und verbraten Ideen aus ihrem Uralt – Hit „Bedside Radio“. Schlimm? Nö. Irgendwie cool und es hat ja auch niemand ernsthaft geglaubt, dass Krokus aktuell die Musik neu erfinden. Die ständig präsente Honky Tonk Atmosphäre erinnert an Country Stars der Marke Brooks and Dunn und ist somit in den Ordner mit der Aufschrift „Saucool“ zu packen.
Also nicht meckern, sondern schön die Pulle Bier im Takt schwenken.

Es folgt ein weiterer Track, den Bon Scott nie gesungen hat, bevor es mit „Help“ (mit gesanglicher Unterstützüng von Tommy Heart) einen wahren Geniestreich zu vermelden gibt. Man hat den alten Beatles Klassiker in ein opulentes Balladen – Gewand gekleidet und das klingt dramaaaaaatisch, geeeeil und sooooooo schöööön! Glaubt mir, John Lennon würde vor Freude heulen, so wie ich es tue!

Und da wir gerade bei Genialitäten sind: „Better than Sex“ ist nix anderes als „Touch too Much“, bloß mit anderem Text. Also, damit wir uns richtig verstehen, keine Kopie, nur genauso geil!
Noch geiler ist „Yellow Mary“, ein Ohrwurm, den nur Krokus kreieren können und bei dem AC/DC ratlos dastehen und sich fragen, wie die Typen aus den Bergen so etwas hinkriegen.
Das beim Rausschmeißer „Hardrockin' Man“ Rose Tattoo Pate standen ist zwar wenig überraschend, tut der Atmosphäre des flotten Rockers aber keinen Abbruch. Rock! ROCK!!!

Vor'm Fazit noch ein Wort zu Marc Storace: Der mega – sympathische Malteser, der übrigens als einziges Mitglied von Krokus niemals ausgestiegen ist, singt mit seinen 61 Jahren immer noch so brillant wie in den 80ern, also so wie Bon Scott, Brian Johnson und Dan McCafferty in einer Person.
Und das auch live! Er ist damit einer der wahren Größen und eine echte lebende Legende, was leider viel zu wenig gewürdigt wird und hiermit getan werden soll.

Insgesamt ist der schweizer Institution ein Album gelungen, das schön abwechslungsreich ist und die Scheiben der letzten 20 Jahre locker auf die Plätze verweist.
Der Rest des Fazits steht bereits im Vorwort.
Es blüht, meine Freunde, es blüht!

Tracklist:
1. Hallelujah Rock n' Roll
02. Go Baby Go
03. Rattlesnake Rumble
04. Dirty Dynamite
05. Let The Good Times Roll
06. Help
07. Better Than Sex
08. Dög Song
09. Yellow Mary
10. Bailout Blues
11. Live Ma Life
12. Hardrocking Man

Line Up:

Marc Storace Gesang
Chris von Rohr Bass & Gesang
Fernando van Arb Gitarre & Gesang
Mark Kohler Gitarre
Mandy Meyer Gitarre
Gastmusiker Freddy Steady Schlagzeug





DISCOGRAPHY:

1976 - Krokus
1977 - To You All
1978 - Painkiller
1980 - Metal Rendez-Vous
1981 - Hardware
1982 - One Vice At A Time
1983 - Headhunter
1984 - The Blitz
1986 - Change Of Address
1988 - Heart Attack
1990 - Stampede (1990)
1995 - To Rock Or Not To Be
1999 - Round 13
2003 - Rock The Block
2006 - Hellraiser
2010 - Hoodoo


SQUEALER-ROCKS Links:

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