Squealer-Rocks.de CD-Review
Boney M. - All Time Best

Genre: Pop
Review vom: 28.02.2013
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 01. 03. 2013
Label: Sony Music



Bei Squealer- Rocks ist es ähnlich wie bei der Wandlung von „Raider“ zu „Twix“: Es ändert sich die Verpackung, sonst nix! Der gute(!) Geschmack bleibt erhalten.
Ok – den Namen haben wir zwar nicht geändert, nur das Erscheinungsbild ist etwas moderner, übersichtlicher und auch besser geworden.
Der Inhalt jedoch, der bleibt. Will heißen: Es gibt nach wie vor unabhängige Reviews und Hofberichterstattung findet nur bei Judas Priest und Status Quo statt.
Zudem finden weiterhin unrockige Exoten ihr Plätzchen, die auf den ersten Blick unpassend für eine Hardrock und Metal Seite sind, bei denen aber jeder Kuttenträger vielleicht nicht gerade die Rübe, aber zumindest das unbeholfene Tanzbein schwingt.
Wir hatten Wolle Petry, wir hatten Duran Duran, wir hatten Falco und nun haben wir Frank Farian.

Frank Farian? Obwohl Boney M. draufsteht? Nun ja, den Jüngeren sei erklärt, dass es schon lange vor irgendwelchen operierten und talentfreien „deutschen Superstars“ gecastete Bands gab (der kundige Musikfreund weiss, dass dieses Phänomen bereits in den 60'er Jahren mit The Monkees startete).
Besagter Frankie Boy aus dem Saarland war in den späten 70ern und frühen 80ern so etwas wie der Dieter Bohlen der Neuzeit – nur in nett und mit ca. 800% mehr Talent und kompositorischem Können.

So kann der Mann, der auch die unsäglichen Millli Vanilli kreiert hat, auf mehrere hundert Millionen verkaufter Alben blicken.
Sein Konzept / Rezept war immer das gleiche: Er komponierte Songs, die Hits werden MUSSTEN und suchte sich dann eine Truppe, die das entsprechende Image und die damit verkaufsfördernd verbundene Attitüde verkörperte.

So ist bspw. die erste Single von Boney M., „Baby do You wanna bump“, auf dem Markt erschienen, ohne das überhaupt eine Gruppe dazu existierte.
Farian, der kurz zuvor einen Solo Hit landen konnte, wollte seinen Namen jedoch aus markttechnischen Gründen nicht dafür hergeben.
Vom Erfolg überrascht, suchte er sich vier karibische „Artisten“, die von nun an seine Songs präsentierten.

Von dem optisch ansprechenden Quartett war es lediglich Liz Mitchell, die wirklich gut singen konnte. Ihre Stimme ist es, die man hört. Die männliche Stimme hat Farian selbst übernommen, der auf der Bühne stets präsente Bobby Farrell war immer nur Tänzer.

Viele Infos, oder? Kommen wir mal langsam zur Mucke.
Obwohl: Muss ich Euch noch ernsthaft erklären, wie geil „Belfast“ ist?
Man mag Pop – Musik hassen, das aber ist in punkto Dramatik, Melodie und (JA!) Genialität nicht zu übertreffen.
Gleiches gilt für „Rasputin“, das, wenn man genau hinhört, ein kleines Epos ist.
Nicht lachen, Kollegen, sondern geniessen!
Wie auch bei „Ma Baker“ oder bei „Daddy Cool“, mehr Anspruch bei Pop geht nicht.

Nein, Boney M. gibt es nicht mehr. Warum nicht? Weil es auch Village People nicht mehr gibt.
Was bleibt? Das, was ich immer sage: Damals, ja damals, war sogar die Disco – Mucke gut.

Die CD wird übrigens mit nettem Booklet, aus dem ich meine Infos habe, für einen schmalen Preis angeboten.


1. Baby Do You Wanna Bump
2. Daddy Cool
3. Sunny
4. Ma Baker
5. Belfast
6. Rivers Of Babylon
7. Rasputin
8. Mary's Boy Child/Oh My Lord
9. Gotta Go Home
10. El Lute
11. Calendar Song (January, February, March...)
12. I See A Boat On The River - 7' Version
13. Bahama Mama 1
4. Felicidad (Margherita)
15. Kalimba De Luna
16. Hooray! Hooray! It' S A Holi-Holiday
17. Barbra Streisand Vs. Marilyn Monroe - Club Mix


DISCOGRAPHY:

Sorry, noch keine Discography eingestellt.

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