Squealer-Rocks.de CD-Review
Adel Tawil - Lieder

Genre: Pop
Review vom: 14.01.2014
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffenlicht
Label: Universal / Vertigo



Ja!!! Sie werden mich lynchen – OK vielleicht nicht im Wortsinne.
Aber sie werden mich jagen, mobben, meine Reviews ignorieren – im schlimmsten Fall meinen Chefredakteur nötigen, mich vom Hof zu jagen.
Selten hat es in der SQR Forums - Gemeinde so eine geballte Einigkeit gegeben – keine noch so kontroverse Kolumne oder Beleidigung hat die unterschiedlichsten User so vereint wie meine Behauptung, mit „Lieder“ von Adel Tawil handelt es ich um den vielleicht besten Popsong aller Zeiten – die Ankündigung, das Album zu besprechen hat gerüchteweise schon zur Folge, dass gewisse Menschen eine Eingabe beim Amtsgericht Herne mit dem Betreff „Entmündigung“ getätigt haben...

So – nun wollen wir mal ersnthaften Klartext reden, liebe Freunde der Intoleranz:
Es gibt nun mal Pop Alben, die sind einfach richtig, richtig gut – und zwar so gut, dass auch der Musikfreund, der nur harte Gitarren respektiert, sagen müsste: „Ja, das ist zwar kein Rock. Aber hier sind echte Musiker am Werk, hier gibt es keine durchkonstruierte Charts – Kacke, hier gibt es super – intelligente und zudem originelle Texte und einen wirklich tollen Sänger und Hauptprotagonisten, der zudem für alle Songs in Musik und Text verantwortlich zeichnet“.
Ja – das ist der Punkt: Es ist handgemachte Pop - Musik und das ist kein Widerspruch!

Zu den Songs: Natürlich gibt es keine 100% Vollzugsmeldung – einige „LIEDER“ sind nur guter Durchschnitt, aber dennoch ist das Album insgesamt sehr gut duchhörbar und geht ohne das Verlangen zu skippen schön flüssig ins Ohr.
Zu „Lieder“ muss man eigentlich nix mehr sagen, ein kleiner Geniestreich, mit dem wohl besten und originellsten deutschen Text seit ewigen Zeiten.
Die Überraschung: Es gibt auf dem Album Tracks, die noch besser sind.

„Weinen“ ist der mitreissendste und berührendste Song, den ich jemals über Liebeskummer gehört habe. Die Textzeile "..willst Du unbedingt einen Mann vor Dir weinen sehen..." ist so unfassbar ergreifend dargeboten, dass man nur heulen kann! Präsentiert in einem relativ schnellen Rhythmus, mit dezenter Orchester – Untermalung, einem genialen Keyboard und gesungen in absoluter Perfektion.
Das Prädikat „absolut wertvoll“ bekommt auch die einzige Ballade, „Kartenhaus“.
Ein fast reiner Piano – Tune, mit einem epischen Chorus und erneut dezenter orchestraler Untermalung.
Würde – ungelogen! - zu jeder Rockband passen.

Auch der Opener „Immer da“ gehört unbedingt erwähnt. Sehr episch – schleppend und mit einer Melodie zum Sterben gesegnet, würde sich hier so mancher Rockfan wundern, wie ergreifend Deutsch – Pop sein kann.
„Auf Sand gebaut“ geht beinahe schon in den Rock Bereich. Leicht disharmonische Strophen, ein kraftvoller Refrain, eine runtergestimmte Klampfe und ein Saxophon erinnern schon fast Prog Bands wie The Tangent.
Den Rausschmeisser „Dunkelheit“ würde ich auch schon als „progressiven deutschen Pop“ einordnen.

Also insgesamt ein sehr, sehr hochwertiges Deutsch Pop Album von einer bestechenden Qualität.
Neben des tollen Gesangs gehören noch unbedingt die tollen und intelligenten Texte von Adel Tawil erwähnt, der das „ewige Thema“ Liebe absolut kitschfrei und höchst originell besingt.
Die Produktion ist makellos – sogar mit einem echten Schlagzeug.

Ach, ja – aufgrund einer feigen Denunzierung einiger Herren habe ich gerade ein Schreiben des Bürgermeisters der Stadt Herne erhalten, in dem stand: „Herr Maddin, besser Sie ziehen nach Berlin!“.
Danke, Jungs!

1. Immer Da
2 Wenn Du Liebst
3. Lieder
4. Weinen
5. Unter Wasser
6. Kartenhaus
7. Aschenflug
8. Zuhause
9.Herzschrittmacher
10. Graffiti Love
11. Auf Sand Gebaut
12. Schnee
13. Dunkelheit
14. Neujahr





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