Squealer-Rocks.de CD-Review
Humbucker - King Of The World

Genre: Hard Rock
Review vom: 02.05.2014
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 19.04.2014
Label: Cargo Records



Hey Ho! Das sind die Scheiben, weshalb man sich (darf man nicht laut sagen, aber wir sind ja unter uns) durch unzählige Dutzendware-Promos quält und hin und wieder an musikalischer Beliebigkeit nach Hunderten Reviews schier verzweifelt. Getreu dem Urpälzer Motto „isses Lewwe noch so trieeb, immer hoch die Gellerrieeb“ (vergesst es, ihr könnt es nicht übersetzen!) kommen dann aus Norwegen Humbucker um die Ecke und pusten dich mal eben so weg.

Bereits ihr Debut, sinnigerweise „R.O.C.K.S“ getauft, erzeugte erhöhten Mitstampffaktor und verleugnete die eigentliche Herkunft der Norweger als AC/DC-Coverband zu keiner Sekunde. Auf „King Of The World“ allerdings haben sich die Nordmänner unüberhörbar weiter entwickelt. „One Size Fits All“ beispielsweise wird mit Monstergroove und höchst mitgröhlkompatiblem Vollsuff-Refrain auf jeder Metalparty genauso der Bringer sein wie „Gone Fishing“. Der Titelsong dagegen stampft dagegen prächtigst (gibt es das Wort? Prächtigst? Egal, eh voll) gutelaunemäßig durch die Botanik, „hey ho’s“ und „yeah yeah’s“ ebenso eingeschlossen wie herrlich augenzwinkernde Texte und (ihr ahnt es) mitgröhlkompatible Vollsuffrefrains (mein neues Lieblingswort, by the way) . Die Ballade gibt es auch, „Harder Being Me“ heißt sie und ist richtig, richtig schön. Das ganze geht ohne die teilweise anstrengende (jaaa, ich bin nicht mehr so jung) Power von AC/DC-Clones im Stile von Airbourne (nicht falsch verstehen, ich liebe sie) über die Bühne, der Fokus liegt auf lässigem Gegroove.

Mit „Hey You“ packen die Nordmänner ein weiteres Killer-Riff bei den Ohren, und „Wine, Women & Song“ ist purer, old-school Rock’n’Roll. Jo, kritische Geister mögen bemängeln, dass Humbucker im Grunde jahrzehntealte Rock-Klischees bedienen. Nur, es hört sie keiner, die kritischen Geister, weil wir alle damit beschäftigt sind, die Fäuste zu recken und One Size Fits All zu gröhlen. Drei Dinge sind es, die den norwegischen Fünfer von der Masse abheben: Augenzwinkernde Lyrics, die überdeutlich zeigen, dass die Männer sich selbst nicht zu ernst nehmen. Ein Dutzend Songs, die nie vorgeben, mehr zu sein als sie sind: Hervorragend unterhaltend Rock-Nummern ohne intellektuellen Nährwert. Und die pure Spielfreude der Band, hörbar in jedem Lick, in jeder Note, in jedem Refrain.

Mit „King Of The World“ haben Humbucker, kurz und klein, noch einmal einen Riesenschritt gemacht. Old-School-Fans werden die Platte lieben, AC/DC-Fans werden vor den Boxen knien und jede Hard Rock-Grillparty wird mit dem Fünfer ein voller Erfolg auf der nach oben offenen Nachbarschaftsklagen-Skala. Rockt wie Sau!

Tracklist:
1. Self-made Son Of A B***h
2. One Size Fits All
3. King Of The World
4. Gone Fishing
5. Dirty Nelly
6. Harder Being Me
7. Lone Rider
8. Lord Have Mercy
9. Hey You!
10. I Did It All (Thank You & Goodnight)
11. Wine, Women An’ Song
12. Strongmen

Lineup:
Jan Anders “Longbeard” Boen (vocals)
Lars Stian “Too Late” Havraas (bass)
John Petter “No Thanks” Pershaug (guitars)
Geir Arne “The Cannon” Dale (drums)
Vidar “Maniac” Svanheld (guitars)

DISCOGRAPHY:

2012 - R.O.C.K.S.
2014 - King Of The World

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Humbucker - King Of The World (CD-Review)

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