Squealer-Rocks.de CD-Review
Stray Cats - Original Album Classics (3 CD Box)

Genre: Rock'n'Roll
Review vom: 10.05.2014
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Out
Label: Sony Music



In den guten alten Tagen als alles noch besser war, sprich den 80ern, gab es statt Einheitskram noch allerhand Subkulturen. Es gab Punks, Skinheads (gute und böse), Popper (gaaaaanz böse), Kuttenträger (das waren WIR) und es gab an jeder Schule ein paar verstreute Teds oder auch Rockabillies.

Während wir Metal Fans den Poppern immer gerne auf die Fresse gehauen haben, von den (bösen) Skinheads meist die Fresse voll gekriegt haben, gehörten neben den Punks die Burschen mit der Tolle immer zu der Fraktion, mit der man nie Ärger hatte.

Die hab' ich immer irgendwie bewundert. Die haben sich nicht um andere gekümert, die standen nur auf ihre Musik, nebst dem Lifestyle, und wenn am Freitag Abend in der ARD ein Film mit James Dean gezeigt wurde, hauten sich die Jungs noch 'ne Extra Portion Pomade auf die Rübe.

Für uns Heavies bestand ursprünglicher Rock'n'Roll seinerzeit lediglich aus Elvis, Bill Haley und - Achtung! - Shakin' Stevens, den die Hardcore Rockabilly Fans ob seiner kommerziellen Ausrichtung selbstredend verabscheuten.
Doch irgendwann mal – ich war so um die 14 – 15 Jahre - schaute ich mit ein paar Kumpels in einer Samstag Nacht den „Rockpalast“ in der schon erwähnten ARD.

Es war ein Abenteuer, fast wie im Ferienlager: Wir durften nach Absprache mit den Eltern die ganze Nacht aufbleiben und im Kollektiv unserer Rock Leidenschaft frönen.
Es wurde heimlich geraucht, einer von uns, der aussah, als wäre er schon 16, besorgte ein paar Flaschen Schultheiss (!) Bier und wir warteten sehnsüchtig auf den Gig von The Who, der irgendwann gegen 4 Uhr morgens starten sollte.

Zunächst gab es jedoch Stray Cats zu sehen. „Ok“, dachten wir, „kann man sich ja mal reinziehen und nebenbei über die neue KISS Scheibe diskutieren.“.
Doch während wir gewollt cool mit Kippe und Pulle in der juvenilen Flosse auf die alte Glotze, äh, glotzten, fielen uns dieselben beinahe aus der Hand.
Was macht der Typ am Bass denn da???
Der STEHT auf seinem dicken fetten Contra Bass!!!

Und überhaupt! Was die da zocken, das ist irgendwie cool! Das ist echter Rock'n'Roll. Nicht so'n poppiger Kram wie ihn Shakin' Stevens macht. Das ist echt – das rockt!
Die machen nicht auf cool, die SIND cool.

Ja – und am Montag in der Schule haben wir in der großen Pause den Jungs mit den Baseball Jacken und der Tolle dann auch Zigarretten auf dem Schulklo abgegeben.
Dafür haben sie uns danach gegen die (bösen) Skinheads geholfen.

So verbindend kann Musik sein.

Tracklist:


"Stray Cats"
(1981)
01. Runaway Boys
07. Rumble In Brighton
02. Fishnet Stockings
08. Stray Cat Strut
03. Ubanga Stomp
09. Crawl Up And Die
04. Jeannie, Jeannie, Jeannie
10. Double Talkin' Baby
05. Storm The Embassy
11. My One Desire
06. Rock This Town
12. Wild Saxophone
"Gonna Ball"
(1981)
01. Baby Blue Eyes
07. Gonna Ball
02. Little Miss Prissy
08. Wicked Whisky
03. Wasn't That Good
09. Rev It Up And Go
04. Cryin' Shame
10. Lonely Summer Nights
05. (She'll Stay Just) One More Day
11. Crazy Mixed-Up Kid
06. You Don't Believe Me

"Rant N' Rave with The Stray Cats"
(1983)
01. Rebels Rule
06. (She's) Sexy + 17
02. Too Hip, gotta Go
07. Dig Dirty Doggy
03. Look At That Cadillac
08. I Won't Stand In Your Way
04. Something's Wrong With My Radio
09. Hotrod Gang
05. 18 Miles To Memphis
10. How Long You Wanna Live, Anyway?



Line Up:
Lee Rocker - Bass
Slim Jim Phantom - Drums
Brian Setzer - Vocals, Guitar

DISCOGRAPHY:

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