Squealer-Rocks.de CD-Review
Ted Nugent - Shut Up & Jam

Genre: Rock'n'Roll
Review vom: 02.07.2014
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 04.07.2014
Label: Frontiers Records



Hell, Yeah – da isser wieder! Alle Vegetarier, Gutmenschen und Pazifisten, und überhaupt alle Weicheier sollten nun ganz flott ihre Köpfe einziehen! Uncle Ted tritt wieder Arsch! Und das nicht zu knapp! Denn merke: Ein Großmaul ist nur dann gut, wenn es auch großspurige Taten folgen lässt.

Und genau das tut der Motorcity Madman: „Shut up and Jam“ ist die ultimative Rock'n'Roll Vollbedienung, die jede, JEDE, vermeintlich coole Kopie aus Teenies mit einem Haufen an Tattoos in die lächerlichen Schranken verweist.

Cool ist man nur, wenn man mit 65 Jahren noch so hart rockt, dass Dir fast der Schädel wegfliegt.
Wenn man mit dem Opener und Titelsong eine rasende Nummer an den Tag legt, die viel, viel härter ist, als irgend' so ein Black Metal Kram. Bei der man die wohl lauteste Gitarre des Planeten, der eh nur aus den U.S.A. besteht, zu hören bekommt – und zudem eine Mega - Hymne, die auf jeder Party mit Biertrinkern zum Matchwinner avanciert.
Noch cooler ist man freilich, wenn man dem vermeintlichen Highlight eine Granate mit gleicher Sprengkraft hinterjagt, wie es The Nuge mit „Fear itself“ locker schafft.
Hier toben keine Panda – Kinder, hier rocken echte Männer!

Wie wegweisend der Autor des „Kill it and Grill it“ Buches ist, wird spätestens beim mega – eingängigen „Never stop believing“ deutlich. Für so einen Hit würden Bands wie The Poodles oder Crashdiet töten. Leider sind ihre Klampfen nicht so laut wie die vom Meister. Man wundert sich dann nicht mal mehr, wenn unser Naturbursche den Klopper noch einmal in einer Blues Version zockt, die extrem an die alten Stones erinnert.
Große Schnauze – großartiger Musiker!

Doch Uncle Ted wäre nicht der meistgehasste Musiker dieser Welt, wenn er nicht wieder schön provozieren würde, bzw. seine Heimat preisen würde, und selbst Bands Molly Hatchet aussehen lässt wie eine Abordnung der Friedensbewegung.
„I still believe“ ist reinster und feinster Rock'n'Roll der schweinharten Sorte mit gottgleichen Lyrics wie „I still believe in the American Dream - I believe in America“ - alleine dafür MUSS man das Geld für diese CD ausgeben! Musikalisch findet man hier übrigens auffallend viele Parallelen zu Night Rangers „Growin' up in California“ - aber bleibt ja in der Familie, sozusagen.
Noch krasser wird’s beim fett groovenden „I love my BBQ“ - that's American, Man!
Mehr U.S. Reinkultur geht nicht!


Nun gut – bei allem Spaß, den Gutmenschen mit diesem Album mal so richtig schön was vor die „Ich fahr' mit dem SUV zum Bio Laden und mein Kind bekommt keine Spielzeugwaffen“ grüne, weltverbessernde Fresse zu knallen:
Ted Nugent hat schlicht und einfach ein absolut geiles, sehr lautes und krachiges Rock Album am Start, das vor tollen Melodien und nicht minder tollen Gitarren Riffs / Soli nur so strotzt und toppt nebenbei den garantiert nicht schwachen Vorgänger „Love Grenade“ um Längen.


Laut ist bei der Produktion das Stichwort. Rein tontechnisch übertreibt es unser Lieblings – Patriot etwas und dreht die Regler gelegentlich zu oft auf 11 oder 12.
Das mag zwar die Pazifisten vertreiben, versaut aber den einen oder anderen Song, wie das mächtig stampfende „Semper Fi“, wo man zu Teilen nur noch eine Krachwand wahrnimmt, und man an ein Live Bootleg denkt.
Stört das? Natürlich nicht – im Krieg gegen alles Anti - Amerikanische ist es eben laut, wenn die Waffen sprechen (müssen) …

Gonzo hat sich anno 2014 quasi selbst übertroffen und nicht einfach ein weiteres Album auf den Markt geworfen, sondern eine Scheibe kreiert, die ohne Probleme an die Großtaten aus den Frühzeiten anknüpfen kann. Welcher Musiker mit 65 kann das schon von sich behaupten – zumindest ohne eine Knarre zu besitzen?

For the Land of the Free....

P.S.: Schon mal das VÖ Datum gecheckt?


Tracklist:

01. Shutup&Jam!
02. Fear Itself
03. Everything Matters
04. She’s Gone
05. Never Stop Believing
06. I Still Believe
07. I Love My Bbq
08. Throttledown
09. Do-Rags And A .45
10. Screaming Eagles
11. Semper Fi
12. Trample The Weak Hurdle The Dead
13. Never stop believing (Blues Version)

Line Up:

Ted Nugent (Guitar & Vocals)
Derek St. Holmes (Vocals & Rhythm Guitar)
Mick Brown (Drums)
Greg Smith (Bass)

DISCOGRAPHY:

1975 - Ted Nugent
1976 - Free For All
1977 - Cat Scratch Fever
1978 - Double Live Gonzo
1978 - Weekend Warriors
1979 - State of Shock
1980 - Scream Dream
1981 - Intensities In 10 Cities
1982 - Nugent
1984 - Penetrator
1986 - Little Miss Dangerous
1988 - If You Can't Lick 'Em...Lick 'Em
1995 - Spirit Of The Wild
1997 - Live At Hammersmith
2001 - Full Bluntal Nugity
2002 - Craveman
2007 - Love Grenade
2008 - Sweden Rocks
2009 - Motor City Mayham
2013 - Ultralive Ballisticrock
2014 - Shut Up & Jam

SQUEALER-ROCKS Links:

Ted Nugent - Love Grenade (CD-Review)
Ted Nugent - Sweden Rocks (DVD + CD) (CD-Review)
Ted Nugent - Ultralive Ballisticrock (CD-Review)
Ted Nugent - Shut Up & Jam (CD-Review)

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