Squealer-Rocks.de CD-Review
Virgin Steele - The Marriage of Heaven and Hell Part 1+ 2 (Re - Release)

Genre: Heavy Metal
Review vom: 08.07.2014
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Steamhammer



Über den Sinn oder Unsinn von Re – Releases kann man sich nächtelang streiten. Im vorliegenden Fall ist es mir jedoch sowas von Scheissegal, ob dies nun rein kommerzielles Kalkül oder sonstwas ist.
Fakt ist: Man bekommt zum Preis einer regulären CD zwei der besten Heavy Metal Alben, wenn nicht sogar DIE zwei Besten, um die Ohren geknallt – in remasterten Versionen, incl. Bonus Tracks.

Und es ist mir genauso Scheissegal, ob Ihr das Teil kauft oder nicht – bin ja kein schmieriger Autoverkäufer.

Ich freue mich einfach nur tierisch, über diese beiden unerreichten Meisterwerke schreiben zu dürfen!
Als „The Marriage of Heaven and Hell Part1“ Mitte der Neunziger erschien, änderte sich für mich persönlich eine ganze Welt.
So etwas geiles hatte ich bis dahin noch nie gehört!
Vergessen waren Judas Priest und Manowar, Rocksachen wie KISS oder AC/DC wollte ich nach den ersten Durchläufen schon gar nicht mehr hören.
Ich wollte nur noch David DeFeis' geile Stimme und Klopper wie den absoluten Übersong und Opener „I will come for You“. Alleine der langsame Mittelteil mit seiner unbegreiflich geilen Gitarrenmelodie und die Stimme des Meisters, die zwischen Klargesang und aggressivem Geschreie pendelt, treibt mir heute noch Tränen der Freude in die Glotzer.

Ein weiteres Highlight ist das unfassbar geile „Blood and Gasoline“. Eine flott treibende Nummer mit einer so subtil wie eingängigen Gesangsharmonie, vorgetragen vom wohl besten Metal Sänger aller Zeiten bei seiner besten Gesangsleistung, ever. Alleine sein geschrieenes „Faster and faster...“ ist Legende!
Meine Zeilenvorgabe erlaubt es mir nur Highlights zu nennen, was fast unmöglich ist. Es gibt hier keine Lowlights!

So sei noch die halb – akustische Ballade „Forever I will roam“ genannt, ein Song, an dem sich jeder Sänger messen muss – und niemals diese Klasse erreichen wird!
Wenn die Band zum grandiosen Finale „Life among the Ruins“ intoniert und ihr eigenes Album aus der Frühzeit zitiert, sind längst alle Dämme gebrochen und man sitzt angesichts dieses fast speedigen True Metal Klumpens nahezu paralysiert unter dem Kopfhörer.

Und dann fragt man sich: Was war das? War das die beste Metal Platte aller Zeiten? Kann da noch irgendwas kommen, was annähernd so geil ist?
Nein! Das geht nicht!
Dachte man...

Aber es ging: Mr. DeFeis legte nur ein Jahr später den zweiten Teil nach und bereits nach den ersten Tönen des unfassbar majestätischen Intros flossen wieder die Tränen der Freude.
Als es dann mit „Symphony of Steel“ richtig losging, wurde ich fast bewusstlos.
Totaler Speed, totale Power, hymnisch, umrahmt von einer unbeschreiblich geilen Melodie und einer sensationellen Drum – Arbeit. Das ist DIE Perfektion von Heavy Metal.
Punkt!

Es gibt Metal, es gibt METAL und es gibt Virgin Steele! Jeder Ton auf diesem Machwerk ist göttlich und verdient es, angebetet zu werden!
Glaubt Ihr nicht? Dann hört Euch den Midtempo – Kracher „Victory is mine“ an, der mehr Riff - Feeling und mehr Harmonien in 4 Minuten verpackt, als andere Bands in ihrer ganzen Karierre hinbekommen.- und dazu DIESER Gesang....!
Oder hört einfach nur, wie David das flott marschierende „Crown of Glory“ zunächst mit samtweicher Stimme intoniert, nur um dann in eine nicht zu fassende Eruption verfällt, und den wohl den besten Metal Gesang aller, aller, aller Zeiten bietet.
Bis hierhin war man nur gerührt, doch als Meister DeFeis zu seinem alles überstrahlenden „...every End is a new Beginning“ ansetzte, wusste man, Metal ist mehr ...mehr - it's larger than life!
Niemals hat reiner Heavy Metal mehr die geschundene Seele berührt!

Nach beinahe 35 Jahren als Metal Fan kann ich ohne Übertreibung behaupten, dass es keine andere Veröffentlichungen gibt, die mich dermaßen gepackt haben wie die beiden „Marriage“ Alben. Sicher, die großen Alleswisser und Underground – Fetischisten der Szene mögen anführen, dass „Noble Savage“ ja viel besser war – war es nicht, Ihr Spinner!
Denn: Die beiden „Marriage“ Werke bieten das, was kein anderes Virgin Steele vorweisen kann: Es gibt nicht mal die Spur eines nur durchschnittlichen Tracks – es gibt nur 100%, und zwischendurch ein paar Göttergaben von 200%.

So - jetzt müssen wir am Ende doch mal auf die Value for money Geschichte zu sprechen kommen: Für den Preis einer Kiste Qualitätsbiers bekommt man hier eine lecker aufgemachte Doppel CD mit richtig fettem Booklet und 4 Bonus Tracks, während die Klassiker im Remastered Sound zu hören sind.

Punkt 1: Das Remastering ist relativ überflüssig, denn die Original – Aufnahmen waren schon klasse produziert. Klar, man hört hier den einen oder anderen Ton etwas deutlicher, aber wirklich weltbewegend ist das nicht.

Punkt 2: Die Bonus Tracks: Ist mir doch scheissegal!
Ja, Freunde – wenn man die Tastatur mit Tränen der Freude flutet, darf man auch mal so etwas sagen. Welcher Metal Fan der alten Schule hätte kein Verständnis dafür?

Euer Problem: Das habt Ihr nur, wenn Ihr diese beiden Götterscheiben noch nicht besitzt.

Mein Problem: Mein nächstes Review ist der Re – Release von „Invictus“, da fängt die ganze Heulerei wieder von vorne an...ich hasse diese Band!

Tracklist:


CD1
1. I Will Come For You
2. Weeping Of The Spirits
3. Blood And Gasoline
4. Self Crucifixion
5. Last Supper
6. Warriors Lament
7. Trail Of Tears
8. The Raven Song
9. Forever Will I Roam
10. I Wake Up Screaming
11. House Of Dust
12. Blood Of The Saints
13. Life Among The Ruins
14. The Marriage Of Heaven And Hell
15. Angela`s Castle (bonus track)
16. The Sword Of Damocles (bonus track)

CD2
1. A Symphony Of Steele
2. Crown Of Glory (Unscarred)
3. From Chaos To Creation
4. Twilight Of The Gods
5. Rising Unchained
6. Transfiguration
7. Prometheus The Fallen One
8. Emalaith
9. Strawgirl
10. Devil/Angel
11. Unholy Water
12. Victory Is Mine
13. The Marriage Of heaven And Hell (Revisited)
14. Life Among The Ruins - Live (bonus track)
15. I Wake Up Screaming - Live (bonus track)


Line Up:
David DeFeis - Vocals / Keyboards
Eward Pursino - Guitars
Josh Block - Bass
Frank Gilchriest - Drums


DISCOGRAPHY:

1982 - Virgin Steele
1983 - Guardians of the Flame
1986 - Noble Savage
1988 - Age of Consent
1993 - Life Among the Ruins
1994 - The Marriage of Heaven and Hell Part I
1995 - The Marriage of Heaven and Hell Part II
1998 - Invictus
1999 - The House of Atreus Act I
2000 - The House of Atreus Act II
2006 - Visions of Eden
2010 - The Black Light Bacchanalia


SQUEALER-ROCKS Links:

Virgin Steele - The Black Light Bacchanalia (CD-Review)
Virgin Steele - The Marriage of Heaven and Hell Part 1+ 2 (Re - Release) (CD-Review)
Virgin Steele - Nocturnes Of Hellfire & Damnation (CD-Review)

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