Squealer-Rocks.de CD-Review
Ace Frehley - Space Invader

Genre: Hardrock
Review vom: 14.08.2014
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: 15.08.2014
Label: Steamhammer / SPV



Knappe 5 Jahre hat sich Space Ace Zeit gelassen, um der hungernden KISS - Gemeinde , denn vornehmlich die kauft seine Alben, neues Futter vor die gierigen Mäuler zu werfen.
Es passt zum Chaoten Frehley, dass sich der Output lange verzögerte, weil zwischenzeitlich sein Haus abbrannte, wobei der verschuldete Rocker in Verdacht stand, selbst gezündelt zu haben.
Nun ja – Ace, eben...

Mit „Space Invader“ ist dem New Yorker Urgestein allerdings ein Scheibchen gelungen, das zwar nicht ganz die Klasse des Vorgängers „Anomally“ oder gar seines '78er Outputs erreicht, aber dennoch lecker Ohrenfutter bietet und typisch Ace Frehley ist.

Klarer Fall, die Songs vom Spaceman und seine Art zu komponieren sind nicht mit der seines KISS – Intimfeinds Paul Stanley zu vergleichen.
Frehley Tracks sind roh, streckenweise simpel, wenig kitschig, immer etwas kauzig und auch nicht gerade für die Charts gemacht.
Dennoch geniesst der Gitarrist und Sänger einen exzellenten Ruf bei den Fans, denn seine Musik besitzt das gewisse Etwas.

So fühlt man sich beim Titelsong und Opener direkt ins Jahr 1978 zurückgebeamt. Der krachige Song mit sparsamem Chorus erinnert dezent an den Klopper „Snow Blind“, und ist mit sonst gar nichts zu vergleichen. Der Track braucht zwar ein paar Durchläufe bevor er zündet, aber dann, ja dann....
Dann geht es erstmal beinahe sleazig weiter. Die brennende Klampfe des bekennenden (angeblich) Nicht – Mehr - Biertrinkers rockt und rollt in bester 70er Jahre AC/DC Manier, während der Chorus - wie so oft beim Spaceman – an ELO erinnert – nur eben viel lauter und dreckiger.
Die rotzige Attitüde bleibt bei „I wanna hold You“ erhalten, manch einer – so wie Euer, wie immer höchst ergebener Schreiber – mag hier Parallelen zu den Ramones erkennen - der Rest hört einen sehr mitreissenden Rocker der alten Schule.

„Change“ ist nach dem ersten Hören ein roher Midtempo Rocker von nur durchschmittlicher Güte. Doch spätetestens nach Durchlauf Numero drei offenbart sich hier ein kleines Juwel mit dem eben typischen Ace – Charisma.
Die beim Vorgänger vermeintliche Mittelmäßigkeit trifft auf „Toys“ leider voll und ganz zu – unnötig.
Zum Glück schrauben die „Immortal Pleasures“ mit ihrem - wieder mal – ELO affinen halb - akustischen Sound die Qualitätsschraube wieder ein paar Gewindegänge höher; schöner, roher Spaceman Rock.
Doch der Dramaturgie folgend ist „Into the Vortex“ erneut ein Langweiler, der zwar im Chorus leichten Charme versprüht, mit seinem schleppenden 70er Led Zeppelin Riffing jedoch mehr nervt als gefällt.

Wird mal wieder Zeit für 'nen geilen Song, oder? Dachte sich unser Space Ace wohl auch und legt mit „What every Girl wants“ eine geile Hymne mit dezenten Southern Rock Einflüssen auf den mittlerweile trockenen Tresen. Der New Yorker Frehley grüßt die Südstaatler von Molly Hatchet!
„Ach, wäre er doch im sonnigen Florida geblieben..“, denkt man sich bei dem Langweiler „Past the Milky Way“, bevor das flotte und richtig geile „Reckless“ den Daumen wieder nach oben zeigen lässt. So – genauso! - lieben wir unseren durchgeknallten Ace. Ein Trademark -Song der Marke „What's on your mind“ - einfach klasse!

Einfach Scheisse ist „The Joker“! Wie kann man einen Song , der im Original von der Steve Miller Band schon Kacke war, nochmal in einer halb – akustischen Version covern?
Vielleicht sollte unser Lieblings – KISS wieder mit dem Biertrinken anfangen, dann würde er wohl öfter so Granaten wie das abschliessende Instrumental „Starship“ hinbekommen, das aufgrund seiner flotten Lagerfeuer - Atmosphäre zu Recht nicht die Reihe der „Fractured“ - Instrumentals forstsetzt, aber einfach nur schweine – saugeil ist und wieder mal beweist, was für ein toller Gitarrist unser liebenswerter Chaot doch ist.

Die Produktion des Albums ist perfekt – laut, dreckig, direkt. Etwas weniger glatt poliert als auf „Anomally“, eher zu vergleichen mit dem Sound auf „Trouble Walkin'“.

Fazit steht schon oben, so bleibt mir nur zu sagen:
„Ace is back and he told You so!“.

Tracklist:
01. Space invader
02. Gimme a feelin'
03. I wanna hold You
04. Change
05. Toys
06. Immortal pleasures
07. Inside the Vortex
08. What every Girl wants
09. Past the milky way
10. Reckless
11. The Joker
12. Starship

DISCOGRAPHY:

1978 - Ace Frehley
1989 - Trouble Walkin'
1997 - 12 Picks
1998 - Loaded Deck
2006 - Greatest Hits Live
2009 - Anomaly
2014 - Space Invader

SQUEALER-ROCKS Links:

Ace Frehley - Anomaly (CD-Review)
Ace Frehley - Space Invader (CD-Review)
Ace Frehley - Origins Vol. 1 (CD-Review)

Ace Frehley - Bochum, Zeche (Live-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren