Squealer-Rocks.de CD-Review
Cornerstone (AT) - Reflections

Genre: Rock / AOR
Review vom: 20.09.2016
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: Bereits veröffentlicht
Label: Atom Records



Es gibt ja die alte „Weisheit“, dass das dritte Album einer Band über ihren weiteren Weg entscheidet. Keine Ahnung, wer das erfunden hat – wahrscheinlich irgend' so ein Spinner, der gerade mal eine Einleitung für sein Review brauchte.

Danke an den Spinner, damit ist meine Einleitung gerettet – denn, es macht in diesem Fall echt Sinn. Cornerstone, die aus ÖSTERREICH!!!, sind nämlich mit ihrem dritten Output dort angekommen, wo sie immer hin wollten, wie ich mal mutmaßen möchte.
Sämtliche „Kinderkrankheiten“ der ersten beiden Longplayer sind komplett auskuriert, und die Truppe um die Wachelhofer Brüder klingt, auch wenn es beileibe kein Manko ist, nicht nach Austria, sondern nach U.S.A..

Beim letzten Album „Somewhere in America“ hatte ich Spaß daran, Cornerstone mit Fleetwood Mac zu vergleichen – diese wohlgesonnene Parallele wiederhole ich jetzt gerne.
Nur, der Unterschied zum Vorgänger ist, dass man den Kompositionen den letzten Schliff verliehen hat und das sich das Ganze heuer auch soundtechnisch richtig geil anhört.
Die Produktion besitzt absolutes Champions League Niveau – vergleichbar mit großen U.S. Veröffentlichungen der Knöpfchendreher - Marke Mutt Lange.
OK – es war ein Kanadier, der die Regler so geil eingestellt hat ---Harry Hess, den jeder Freund des guten Geschmacks als Sänger von Harem Scarem gerne mal zum Bier einladen würde.

Klare Sache - der beste Klang ist für'n Arsch, wenn die Songs nicht stimmen. Na - was machen wir denn jetzt? Hier stimmen nämlich auch die Songs.
„Believe in me“ ist ein herrlicher 80er Jahre Pop - Rock Arena -Klopper, den auch die Damen von Vixen oder Heart nicht besser hinbekommen hätten.
Apropos Damen: Sängerin Alina klingt hat gesangstechnisch nochmal 'ne Schippe draufgelegt und klingt mit ihrer glasklaren Stimme wie eine Mischung aus Janet Gardner und Kim Wilde.
Da bekommt der Hörer beim poppigen Hardrock der Marke „Heart on Fire“ doch glatt 'ne Gänsehaut – auch, wenn er sonst eher Motörhead hört und das Keyboard Intro von Bon Jovi's „Runaway“ geklaut ist.

Die Entenpelle wird gar von Tränen der Freude begleitet, wenn die Dame bei der Halbballade „Whatever“ brilliert - um es mal weniger kitschig auszudrücken: Hier fällt mir echt die Kanne Bier aus der Hand, so schön ist das!
Die Pulle mit dem leckeren Getränk wird dafür beim flotten Opener „Nothing to lose“ so heftig geschwenkt, dass eh keine Kohlensäure mehr drin ist....

OK , genug geheult, genug gesoffen: Cornerstone haben mit „Reflections“ ein sehr, sehr professionelles Album geschaffen, was 1:1 nach amerikanischem Mainstream klingt. Das ist WDR 2 Musik, was ich als großes Kompliment erwähne, denn auf diesem Sender laufen sonst Foreigner, Toto, Journey, REO Speedwagon, KISS - -und natürlich Fleetwood Mac.


Eine Sache zum Abschluss: Die Melodien sind kein Tralala – Gedöns, was sofort zum mitgröhlen einlädt. Aber nach 3-4 mal Hören entwickeln sie einen extremen Suchtfaktor - und das können nur wirklich gute Bands, nachhaltig komponieren.
Besser kann man diese Art von Musik nicht machen.

Tracklist:
1. Nothing To Lose
02. Last Night
03. Heart On Fire
04. Whatever
05. True Confessions
06. Northern Light
07. Brother
08. Sooner Or Later
09. Believe In Me
10. Once

Line Up:
Alina Peter: Vocals, Guitars
Michael Wachelhofer: Bass, Keyboards, Vocals
Steve Wachelhofer: Guitars, Vocals
Christoph Karas: Drums, Percussions

DISCOGRAPHY:

2008 - Head Over Heels 2010 - Head Over Heels (Re-Release)

SQUEALER-ROCKS Links:

Cornerstone (AT) - Head Over Heels (CD-Review)
Cornerstone (AT) - Somewhere in America (CD-Review)
Cornerstone (AT) - Reflections (CD-Review)

Patricia, Steve und Michael von Cornerstone (AT) (Interview)
SONSTIGES:

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