Squealer-Rocks.de CD-Review
Jack Russell's Great White - He Saw It Coming

Genre: Rock
Review vom: 27.02.2017
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: 26.01.2017
Label: Frontiers



Im Guten erfolgte die Trennung von Jack Russell und Great White wahrlich nicht. Lange her, das, und immerhin bescherte uns die Kiste fortan zwei Versionen von GREAT WHITE, sollte ja der Schaden der Fans nicht sein und ist so außergewöhnlich dann auch nicht (wie viele Versionen von Barclay James Harvest gibt es eigentlich mittlerweile?).

Jedenfalls, Mr. Russell ließ sich wahrhaftig Zeit für das Debut der Band, schließlich erblickten JACK RUSSELL’S GREAT WHITE bereits anno 2011 das Licht der Welt, zum ersten Album brauchte es also (die Abiturienten rechnen bitte mit) satte sechs Jahre. Wäre also übertrieben, von einem Schnellschuss zu sprechen, und am Ende steht natürlich die Frage: Neue Wege oder erforschte Pfade? GREAT WHITE oder eben doch was eigenes?

Der Opener jedenfalls ist old school. Und zwar so richtig gut old school! „Sign Of The Times“ hätte sich auch auf den alten Scheiben gut gemacht, ein vorzüglicher Rocker mit dem dezent bluesigen Touch, der markant war für GREAT WHITE. Fortan jedoch zeigt sich, dass Jack Russell durchaus gewillt ist, mehr zu sein als ein GREAT WHITE-Spinn-off.

Betrachten wir den Rausschmeißer „Godspeed“, eine a capella-Nummer, bei der sich die Augenbrauen des hardrockenden Zuhörers zunächst überrascht Richtung Norden bewegen, bevor sich ein Grinsen breit macht. Das ist kein Rock, wahrlich nicht, aber hey, es ist cool! Beim Titelsong müsste mir jemand mal erklären, aus welchem Grund ein nervendes und blödsinniges und 45-sekündiges Intro mit dem Song verknüpft wird, das ich mir fortan jedes Mal anhören muss, wenn ich die Nummer will!?! Umso ärgerlicher, weil „He Saw It Coming“ mit seinen überdeutlichen Queen-Anleihen der vermutlich beste Song der Scheibe geworden ist.

Ihr merkt schon, stilistisch hat der Mann einige Fesseln gesprengt und etliche genreüblichen Beschränkungen über Bord geworfen, man nehme zur Unterstützung der These die Reggae-Klänge eines „Don’t Let Me Go“ und stimme mir vorbehaltlos zu. Das mag den ein oder anderen altgedienten GREAT WHITE-Fan vor den Kopf stoßen und Erwartungen enttäuschen, aber sind wir mal ehrlich: Großtaten wie „Hooked“ oder „Psycho City“ sind ohnehin vollbracht und werden schon lange nicht mehr erreicht. Insofern ist „He Saw It Coming“ sicherlich kein atemberaubender Meilenstein geworden, ein gutes und erfreulich wenig engstirniges Album ist mit Sicherheit allemal. Dementsprechend risikieren gute und wenig engstirnige Fans gerne mal ein Ohr oder zwei. Merkt ihr, wie ich euch unter Druck setze? ;)

Tracklist:
1. Sign Of The Times
2. She Moves Me
3. Crazy
4. Love Don’t Live Here
5. My Addiction
6. Anything For You
7. He Saw It Comin
8. Don’t Let Me Go
9. Spy vs Spy
10. Blame It On The Night
11. Godspeed

DISCOGRAPHY:

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