Squealer-Rocks.de CD-Review
Stereolith - Be Alone (EP)

Genre: Alternative Rock
Review vom: 15.09.2005
Redakteur: Jack
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Radiotauglichen Songs stand ich schon immer mit größter Skepsis gegenüber. Nehmen wir als Beispiel mal die New Rock Brigade 3 Doors Down, deren Vorband übrigens Stereolith ist: Zum einen fabrizierten die Jungs – auch musikalisch gesehen – Hits wie „Kryptonite“ oder „When I’m Gone“. Zum anderen schlichen sich aber von Album zu Album immer mehr Füller ein, die mit dem altbekannten Rezept „was einmal klappt, klappt auch ein zweites, drittes ... mal“ konstruiert wurden, um bloß nichts Innovatives zu kreieren. Den Kiddies scheint dies nicht aufzufallen, weshalb die 3 Doors Down Platten weiterhin millionenfach verkauft werden. Ob die Schweden Stereolith der breiten Masse mal in den Arsch kriechen werden, ist schwer zu sagen. Mit ihrer Debüt-EP BE ALONE machen sie es zumindest nicht und liefern in 17 Minuten eine Zusammenstellung ab, bei der einem hören und sehen vergeht.

Mit den Songs „Be Alone“, „Changing Lanes“, „January Mary“ und „Save Me“ sind der Drei Kronen Mannschaft um Ausnahmesänger Oscar Ammer vier absolute Arschtreter gelungen, die eine Eigenständigkeit besitzen, die angsteinflößend ist. Wie in aller Welt kann eine Newcomerband eine EP fertig stellen, die so gut wie keine Vergleiche zu den Großen der Szene zulässt? Das kann doch nicht wahr sein, das muss ein Witz sein ... alter Schwede, selten saß ich so ratlos bei der Besprechung einer Platte da wie bei der der Stereolithen.

Geleitet wird das Spielgeschehen von dem bereits erwähnten Sänger Oscar Ammer, der über ein wunderschönes Organ verfügt, welches in jeder Casting-Show gewinnen könnte! Er brilliert in diesen vier Stücken in einer Art und Weise, die einen einerseits hellauf begeistert und andererseits etwas traurig macht, dass nach 17 Minuten schon wieder Schicht im Schacht ist.
Ein großes Lob muss ich an dieser Stelle auch für den Produzent Peter Soderstrom und Mixer Stefan Glaumann (Backyard Babies, Rammstein, Prime Sth) aussprechen, die die Stärken von Stereolith perfekt in Szene setzten.
Die Instrumentalisten halten sich dezent zurück und achten drauf, härtetechnisch Metallicas LOAD und RELOAD nicht zu übertreffen. Damit ihr Stereolith so in etwa einschätzen könnt, was die instrumentale Ausarbeitung betrifft, ruft euch folgende Bands ins Gedächtnis: Soundgarden, Audioslave, ruhigere Green Day (Songs à la „Boulevard Of Broken Dreams“), Prime Sth und InMe.

Einen alles in den Boden stampfenden Song wird man auf BE ALONE vergeblich suchen. Das Niveau der vier Lieder ist einfach zu hoch, damit sich noch ein Track absetzen könnte. Dies ist auch der Grund dafür, dass ich es mir jetzt einfach mal verbiete näher auf eine der vier Alternative Rock Wunderwaffen ein zu gehen.

Fassen wir uns zum Abschluss mal etwas kürzer als sonst: Wenn Stereolith auch in Zukunft Lieder wie diese vier hier schreiben, dann wird sie wohl nichts in dieser Welt mehr aufhalten können. Ich will unbedingt mehr von dieser Band hören!!!


Tracklist:
1. Be Alone
2. Changing Lanes
3. January Mary
4. Save Me

Anspieltipps: Be Alone, Changing Lanes, January Mary, Save Me

Band Line-Up:
Oscar Ammer - Gesang, Gitarre
Charlie Dahl - Gitarre
Sebastian Blyberg - Bass, Gesang
Pier Hornberg - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2005 - Be Alone
2006 - Stereolith

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