Squealer-Rocks.de CD-Review
Sweet Addiction - Class And Dignity

Genre: Punk Rock
Review vom: 15.04.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Es hilft nix, wir brauchen noch einen Punk-Experten im Team, letzten Endes bleiben die schnellen Haudrauf-Scheiben dann doch immer an mir hängen. Und Sweet Addiction aus (natürlich) Schweden sind Punkrock wie aus dem Lehrbuch. Schnell, dreckig und adrenalinfördernd.

Den Vierer aus Göteborg gibt es mittlerweile seit fast zehn Jahren, und so lange hat es gedauert, bis der erste vollständige Longplayer jetzt in den Regalen steht. An der Qualität der Band liegt es mit Sicherheit nicht, denn die langjährigen Kumpels Axl, Jacob, Peter und Jonatan liefern auf ihrem Debut-Album hochwertigen, kompromisslosen Punk-Rock, der wohl am ehesten noch mit dem Klassiker „Total 13“ von den landsmännischen Backyard Babies vergleichbar ist.

Soll heißen, auf „Class And Dignity“ dominieren hohes Tempo, dreckige Riffs und punkige Gesangslinien mit hohem Mitgröhlpotential. Die Soli sind kurz und knackig, Tempo-Wechsel oder Breaks findet ihr nur selten. Stattdessen geht es ohne Umschweife ab durch die Mitte, immer voll auf die Glocke. Klar, dass Nummern wie der mitreißende Opener „Sound Of The Revolution“ oder die Hymne „The Boys Are Back“ insbesondere live für heftigste Bewegung im Mosh-Pit sorgen dürften. Genau 3 Songs der Scheibe knacken die 3-Minuten-Schallmauer, so dass 11 Nummern eine Netto-Spielzeit von gerade mal einer guten halben Stunde ergeben. Nicht wirklich ein Manko, denn nach 30 Minuten High-Speed-Rock’n’Roll dürfte sich selbst der härteste Punker mal ne Pause verdient haben.

Darin liegt dann auch für meine Ohren das Manko bei „Class And Dignity“: Durch das fast ständig bis zum Anschlag durchgedrückte Gaspedal gleichen sich die Nummern für den Nicht-Punk-Experten doch sehr, und mir persönlich wird’s dann irgendwann einfach zu viel. Ein paar überraschende Einschübe, wie beispielsweise der Harmonica-Einsatz bei „The Sick Kids Have Grown Up“, oder ein paar ruhige Momente zum Luftholen hätten der Scheibe sicher gut getan. Andererseits werden Punk-Anhänger beim Stichwort „ruhige Momente“ ein verständnisloses „Hä?“ entgegnen und verärgert konstatieren, dass hier der falsche Mann am Schreiben ist. Ist wohl so, deshalb wird weitestgehend objektiv festgestellt: Sweet Addiction können spielen, gehen ab wie Sau und Anhänger hochwertigen Punk-Rocks kommen an den Schweden vermutlich nicht vorbei.

Anzumerken bleibt, dass „Class And Dignity“ derzeit meines Wissens nur aus Schweden beziehbar ist. Bei Interesse Augen offen halten, die Scheibe sollte wohl in Kürze auch in Deutschland erhältlich sein.


Tracklist:
01. Sound Of The Revolution
02. Lord Of Flies
03. Dr. J. Y. Girls
04. Give Me Some Death
05. Spiritual Negro
06. Lick Your Poison
07. Miss Demeanor
08. The Boys Are Back
09. The Sick Kids Have Grown Up
10. Today We Kill, Tomorrow We Die
11. Going Out In Style

Band Line-Up:
Peter Christ - Drums
Axl De Large - Gesang
St. Jacob - Gitarre
Johnny Righteous - Bass

DISCOGRAPHY:

2001 - 5th Generation Of Rock (EP)
2002 - Sweet Addiction Wipes Out Las Vegas (EP)
2003 - Tonight’s Show: Sweet Addiction & Tomba Leo
2006 - Class And Dignity

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