Squealer-Rocks.de CD-Review
Trancemission - Back In Trance II

Genre: Heavy Rock
Review vom: 15.10.2003
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Eigentlich wollte ich das Review zu „Back In Trance II“ schon an Kollegen TNT abgeben, weil ich beim besten Willen nichts schlechtes über die Band schreiben könnte – zu sehr ist TRANCE, wie die Pfälzer Band früher hieß, mit Erinnerungen an den Oberstufen-Trip nach London verknüpft. Neben „Turbo“ und diversen Krokus-Cassetten war „Victory“ mit Killern wie „We Are The Revolution“ oder „Break The Chains“ die allabendliche Party-Mucke. Gute alte Zeit – wer erinnert sich heute schon daran, dass eben TRANCE Mitte der 80er neben den SCORPIONS und ACCEPT die am höchsten gehandelte deutsche Heavy-Kapelle war?

Jetzt also, fast 20 Jahre später, sind sie wieder zurück, zum zweiten Mal, „Back in Trance II“ eben. Und meine Sorgen waren unbegründet, denn es hat sich eigentlich nix geändert. TRANCEMISSION zocken Heavy-Rock der althergebrachten Sorte im Stile von MANOWAR und Konsorten, gerade so, als hätten die 90er, Grunge oder New Metal nie stattgefunden. Nach der eröffnenden Wiederbelebung („Re-Animation“) folgen mit dem Trio „Back In Trance“, „Jesus Was A Headbanger“ und „Maryanne“ Arschtreter der heftigsten Sorte. Schwere, teilweise an Black-Sabbath erinnernde Riffs („Back In Trance“) in Verbindung mit Shouters Lothar Antoni prägnanten Vocals ergeben die Mischung, die auch vor 20 Jahren schon zündete. Nach wie vor bemerkenswert: Das Talent von Songwriter Antoni, gesunde Härte mit Ohrwurm-Melodien zu veredeln – am besten demonstriert am Beispiel „Jesus Was A Headbanger“ mit, je nach Standpunkt, genialem oder unglaublich dämlichem Text. Weitere Highlights: „Metal Men“, in dem textlich alle möglichen Klassiker der Metal-Geschichte verarbeitet werden und zu dem wohl Mr. De Maio von Manowar persönlich Beifall klatschen würde.

Okay, nicht alle Songs treffen für meine Begriffe voll ins Schwarze, so zum Beispiel die sehr poppige Ballade „Pictures“ (das atmosphärische „Voodoo“ kommt da schon viel besser) oder die fast schon unverschämte Art und Weise, wie bei „Hammerhead“ der Priest-Klassiker „Freewheel Burning“, insbesondere bei der Bridge, kopiert wird. Und erst das Cover .... na ja, wie so vieles wahrscheinlich Geschmackssache.

Am positiven Gesamteindruck ändert sich daran jedoch nix, TRANCEMISSION zählen nach wie vor zur ersten Liga wenn es darum geht, Heavy-Rock in seiner ursprünglichsten Form zu zelebrieren. Ob dafür der große Markt heute noch vorhanden ist darf bezweifelt werden, dennoch wäre dem pfälzischen Vierer Erfolg schwer zu wünschen, denn es gibt wahrlich nicht so viele Bands, die ihr Ding durchziehen und sich einen feuchten Kehricht um Trends und Hypes kümmern. Greift zu, wenn ihr Metal liebt!


Tracklist:
1. Re-Animation
2. Back In Trance
3. Jesus Was A Headbanger
4. Maryanne
5. Anybody´s Clown
6. Metal Men
7. Pictures
8. Re-Set
9. God Of Rock
10. Holy Bitch
11. Hammerhead
12. Voodoo

Besetzung:
Lothar Antoni (v, g)
Meyer (g)
Joe J. Hagl (b)
Alex Franken (d)

DISCOGRAPHY:

1981 - A Hard Way To Go (Single)
1982 - Break Out
1983 - Power Infusion
1983 - Picture Disk Heavy Metal Queen (Maxi)
1985 - Victory
1989 - Back In Trance
1991 - When A Men Loves A Woman (Maxi)
1991 - Rockers
1993 - Boulevard Of Broken Dreams
1993 - Close To You (Maxi)
1994 - Shock Power
1995 - Early Days
1996 - Metamorphosis Vol.1 (Rebirth)
1996 - Metamorphosis Vol.2 (Escape)
1996 - Metamorphosis Vol.3 (Experience)
1996 - Metamorphosis Vol.4 (Challenge)
1996 - Metamorphosis Vol.5 (Earth & Fire)
1996 - The Ballads
1996 - Die Hard
2003 - Back In Trance II
2005 - Mine

SQUEALER-ROCKS Links:

Trancemission - Back In Trance II (CD-Review)
Trancemission - Mind (CD-Review)

Bonfire und Trancemission - Speyer - Halle 101 (Live-Review)

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