Squealer-Rocks.de CD-Review
Babylon Bombs - Doin' You Nasty

Genre: Sleaze Rock
Review vom: 18.04.2006
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Nachdem beim zurückliegenden SQUEALER-Treff 2006 in aller Ausführlichkeit (und natürlich ohne Ergebnis) darüber diskutiert wurde, was nun genau Sleaze eigentlich ist und ob beispielsweise Warrant dazugehören, rotiert nun die tongewordene Definition dieses Genres im Player: Babylon Bombs aus Schweden sind Sleaze, kein Zweifel daran.

Bereits mit ihrem Debut „Cracked Wide Open And Bruised“ konnten die 4 Schwedenmänner durchweg positive Kritiken einheimsen, und mit „Doin’ You Nasty“ wird es sicher nicht anders ergehen. Babylon Bombs kommen aus Schweden und klingen stellenweise sehr nach ihren Landsmännern aus dem Hinterhof, den Backyard Babies. Nicht wirklich verwunderlich, ist doch Skandinavien nicht nur für hochwertigen Melodic-Metal, sondern auch für eine unglaubliche Fülle von Rock’n’Roll-Bands bekannt. Und so hauen uns die Bombs 12 sleazige, dreckige Rocker um die Ohren, kurz und knackig, ohne Rumgeschwuchtel oder unnötige Streckungen in Form von endlosen Soli, Tempowechseln oder ähnlichem vom wesentlichen ablenkenden Beiwerk. Dementsprechend schaffen es die meisten Nummern kaum über die 3-Minuten-Marke, alles darüber geht für Babylon Bombs-Verhältnisse bereits als Rock-Oper durch.

Dabei gehen die Schweden (natürlich) keine neuen Wege. Die Riffs gehen dreckig nach vorne, wie es sich für eine ordentliche Rock’n’Roll-Bedienung gehört. Die Gesangslinien sind prägnant und poppig angehaucht, die Soli kurz und melodiös, und um alles, was irgendwie trendy, progressiv oder angesagt sein könnte, machen die Bombenleger nen großen Bogen. Macht die Jungs sympathisch, und ihre Mucke ist es ohnehin. Egal, ob ihr den Opener „Jaded Heart“, die erste Single „Louder“, das AC/DC-lastige „Crack Of Dawn“ oder die straighte Abgeh-Nummer „Drop The Bomb“ anwählt – euer Fuß wird nicht still bleiben, wenn neben dem Alkohol noch Platz für ein paar Promille Rock’n’Roll in euerm Blut ist. Dabei schafft es der Vierer auf der einen Seite, genug Rotz zu verbreiten, um glaubwürdig zu sein, andererseits aber insbesondere durch die großartigen Hooklines dabei nichts an Massentauglichkeit einzubüßen. Gott sei Dank widerstehen die Schweden bei aller Eingängigkeit der Versuchung, ihren Nummern durch billige Mitgröhl-Refrains einen vordergründig hohen Wiedererkennungswert mit auf den Weg zu geben. Wäre auch Perlen vor die Säue, denn bei aller Lässigkeit, Spielfreude und Rock’n’Roll-Attitude sollte nicht verkannt werden, dass sich auf „Doin’ You Nasty“ einige großartige Melodien niedergelassen haben.

Um es auf den Punkt zu bringen: Wer auf sleazigen Rock irgendwo zwischen den L.A. Guns und den Backyard Babies steht, kommt an den Babylon Bombs nicht vorbei. Und wenn die Landsmänner Hardcore Superstar nicht so einen Hammer rausgehauen hätten, ginge „Doin’ You Nasty“ als meine Scheibe des Monats April über die Ziel-Linie. Bei mir jedenfalls gewinnt die Scheibe mit jedem Durchlauf dazu, und wenn das so weitergeht, sehen wir uns vielleicht sogar in der Jahres-Top-Ten wieder. Rockt!


Tracklist:
01. Jaded Heart
02. Louder
03. Crack Of Dawn
04. Let It Loose
05. Hometown Hero
06. Slip Away
07. Starstruck
08. Drop The Bomb
09. Gotta Move On
10. Proud
11. White Trash Beauty
12. Moonshine Beat

Lineup:
Dani (v, g)
Jon (g)
Mart (b)
Swaint (d, p)

DISCOGRAPHY:

2005 - Cracked Wide Open And Bruised
2006 - Doin' You Nasty
2009 - Babylon's Burning

SQUEALER-ROCKS Links:

Babylon Bombs - Cracked Wide Open And Bruised (CD-Review)
Babylon Bombs - Doin' You Nasty (CD-Review)
Babylon Bombs - Babylon's Burning (CD-Review)

SONSTIGES:

BANDHOMEPAGE
Diesen Beitrag im Forum diskutieren