Squealer-Rocks.de CD-Review
Dropkick Murphys - The Warrior's Code

Genre: Folk Punk Rock
Review vom: 26.06.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Einen üblen Scherz erlauben sich die Dropkick Murphys beim Intro zu „Youre Spirit’s Alive“: Wer sich vom gemütlichen Piano- und Dudelsackgedudel in Sicherheit wiegen lässt und die Lautstärke mal eben hoch dreht, erlebt spätestens nach ein paar Sekunden, wenn die Murphys Gas geben, Lauscher-Aua – und zwar heftiges!

Die Dropkick Murphys sind eine einzigartige Band, soviel ist sicher. Klar, viele Kapellen pflegen einen eigenständigen Stil, aber so unverwechselbar wie Bostoner ist kaum eine. Wie beschreibt man den Stil der Murphys am besten? Die Hooters auf Speed? Die Hosen-Sauflieder mit Dudelsack? All das und mehr. Nehmt eine ordentliche Portion Punk a la Hosen, eine Dosis AC/DC-Rhythmus, viel irischen Folk, das ganze bevorzugt im Uptempo serviert – und ihr habt die musikalische Grundordnung in der Murphy-Welt schon mal kapiert. Dazu ein Sänger mit dermaßen viel Punk, Folk, Dreck und Bier in der Stimme, dass man niederknien möchte und natürlich Bierlaune-Refrains, mächtig laut und mächtig eingängig.

Mit dieser Mixtur feiern die Murphys seit nunmehr fast 10 Jahren Erfolge, aber die Bostoner auf Sauflieder zu reduzieren würde ihnen nun wahrlich nicht gerecht. So wird auf auch dem aktuellen Output mit der wunderschönen Ballade „The Green Fields Of France“ den Gefallenen des zweiten Weltkrieges gedacht. Damit nicht genug, darf folgende Story natürlich in diesem Review nicht unterschlagen werden: Der Mechaniker Andrew Farrar, im Irak im Einsatz, schickte kurz vor seinem Tod einen Brief nach Hause mit der Bitte, dass, falls er den Irak nicht lebend verlassen sollte, ein Song der Murphys auf seiner Beerdigung gespielt werden sollte. Farrar starb an seinem 31. Geburtstag, und die Murphys ließen es sich nicht nehmen, persönlich auf seiner Beerdigung den Song „Fields Of Athenry“ zu spielen. Damit nicht genug, ist Farrar der Song „The Last Letter Home“ auf dem aktuellen Output gewidmet.

Ansonsten regiert aber natürlich die biergetränkte gute Laune auf „The Warrior’s Code“. Nummern wie der brachiale Opener, das unwiderstehliche „Captain Kelly’s Kitchen“ oder die fast schon poppige Nummer „Tessie“ lassen keinen Fuß still stehen, schon gar nicht nach dem dritten Kilkenny und betteln förmlich darum, die Meute in einem verrauchten Irish-Pub mitbrüllen zu lassen. Dazu ist mit dem herausragenden „Wicked Sensitive Crew“ ein Smasher drauf, der sich ohne Zweifel in die Reihe der Drops-Klassiker einreihen wird. Leider konnte ich die Murphys bisher noch nie live bewundern, aber sollte sich irgendwann die Gelegenheit ergeben, nichts wird mich davon abhalten. Bis dahin hält mich „The Warrior’s Code“ über Wasser und bei guter Laune. Funktioniert sogar mit deutschem Weißbier, ich hab’s getestet!


Tracklist:
01. Your Spirit’s Alive
02. The Warrior’s Code
03. Captain Kelly’s Kitchen
04. The Walking Dead
05. Sunshine Highway
06. Wicked Sensitive Crew
07. The Burden
08. Citizen C.I.A.
09. The Green Fields Of France
10. Take It On The Run
11. I’m Shipping To Boston
12. The Auld Triangle
13. The Last Letter Home
14. Tessie

Line-Up:
Marc Orrell - Gitarre , Akkordeon, Klavier
Tim Brennan - Akustische Gitarre, Mandoline, Tin Whistle
James Lynch - Gitarre
Al Barr - Gesang
Ken Casey - Bass, Gesang
Matt Kelly - Schlagzeug
Scruffy Wallace - Dudelsack

DISCOGRAPHY:

1998 - The Early Years
1998 - Do or Die
1999 - The Gang's All Here
2001 - Sing Loud, Sing Proud
2001 - The Singles Collection 1
2003 - Live on St Patricks Day
2003 - Blackout
2004 - The Singles Collection 2
2005 - The Warriors Code
2007 - The Meanest Of Times

SQUEALER-ROCKS Links:

Dropkick Murphys - The Warrior's Code (CD-Review)
Dropkick Murphys - The Meanest Of Times (CD-Review)

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