Squealer-Rocks.de CD-Review
Fozzy - All That Remains

Genre: Heavy Metal
Review vom: 14.01.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Als der in Deutschland weithin unbekannte Wrestling-Mensch Chris Jericho ein Album mit Cover-Versionen diverser Hard-und Heavy-Gassenhauer auf den Markt brachte, wurde der Mann vielfach belächelt. Seiteneinsteiger sind halt nicht gerne gesehen in der Branche, umso mehr, wenn es sich um Prominenz handelt. Spätestens mit dem dritten Album "All That Remains" sollte der Wrestling-Man mit seiner Band Fozzy den Status eines ernstzunehmenden Künstlers erreichen.

Größte Überraschung auf dem ersten Fozzy-Output mit eigenen Songs: Die Band um Chris Jericho und Stuck Mojo-Klampfer Rich Ward hat 10 völlig eigenständige Songs zusammengebastelt, die sich einen Dreck um Genrevorgaben kümmern und so den schubladenerfahren Schreiberling vor ernsthafte Probleme stellen. Klar, traditioneller Heavy Metal ist dabei, ne Prise Hardrock auch, hin und wieder ein progressiver Ton, etwas Alternative, hin und wieder eine Nu Metal-Anleihe ("It's A Lie") - was jetzt nach einer wilden, unverdaulichen Mischung klingt, wird auf "All That Remains" zu einem überraschend gelungenen Ganzen zusammengefügt.

Langeweile jedenfalls kommt bei dem Album nicht auf, was auch an der agressiven, herausragenden Gitarrenarbeit eines Rich Ward liegt. Chris Jericho, Wrestling-Star hin oder her, besitzt eine gute Heavy-Stimme und variiert zwischen ruhigen Parts und herben (Gott sei Dank seltenen) Growls. Abgesehen vom bösartigen Rausschmeißer "Born Of Anger" steht sowieso, trotz heftigem, tiefergestimmten Riffing, Melodie im Vordergrund, bestens nachzuvollziehen an der Single "Enemy", dem mit ruhigen Refrain-Parts aufgelockerten "Wanderlust" oder dem überragenden Titeltrack, der sich spätestens nach dem dritten Durchlauf im Gehörgang festsetzt und so schnell nicht wieder weicht.

Reichen wir der Vollständigkeit halber noch die prominente Gastmucker-Liste nach, die u.a. aus Zakk Wylde (Ozzy Osbourne), Marty Friedmann (Ex-Megadeth) oder Marc Tremonti (Creed) zusammensetzt. Nachdem man davon ausgehen kann, dass derart prominente Namen ihre Fähigkeiten nicht für jeden Schrott zur Verfügung stellen würden, sprechen auch diese Namen sicherlich für "All That Remains".

Fazit: Nicht viel auszusetzen am ersten vollständigen Fozzy-Longplayer mit eigenen Songs. "All That Remains" übertrifft meine (kritischen) Erwartungen, der Sound schiebt ordentlich, die Songs gehen ins Ohr und klingen eigenständig, ohne dabei an Biss oder Härte zu verlieren. Gelungen!


Tracklist:
01. Nameless
02. Enemy
03. Wanderlust
04. All That Remains
05. The Test
06. It's A Lie
07. Daze Of The Weak
08. The Way I Am
09. Lazarus
10. Born Of Anger

Anspieltipps: Enemy, All That Remains, The Way I Am

Line-Up:
Chris Jericho - Gesang
Rich Ward - Gitarre
Sean Delson - Bass
Mike Martin - Gitarre
Eric Sanders - Schlagzeug

DISCOGRAPHY:

2000 - Fozzy
2002 - Happenstance
2005 - All That Remains
2010 - Chasing the Grail
2011 - Remains Alive & Chasing The Grail (Special-2-CD-Edition)

SQUEALER-ROCKS Links:

Fozzy - All That Remains (CD-Review)
Fozzy - Chasing The Grail (CD-Review)
Fozzy - Remains Alive & Chasing The Grail (CD-Review)

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