 Jim Peterik - Above The Storm
Genre:
Rock / Southern Rock Review vom: 11.12.2005 Redakteur: Maddin Veröffentlichung: bereits veröffentlicht Label: Tatsache ist, dass mit dem Ende von Survivor ein Flagschiff des AOR viel zu früh die Segel strich.
Aktuell bringt Jim nun kurz vor der Veröffentlichung des Survivor Comeback Albums eine Solo Scheibe raus, die aber garantiert kein Seitenhieb gegen seine alten Bandkumpels ist, da sie mit der Mucke seiner Ex – Combo so gut wie gar nichts zu tun hat.
Die eine oder Gesangslinie klingt zwar schon nach den alten Großtaten, was auch nicht weiter verwunderlich ist.
Aber ansonsten: Nix mit "Rocky 3“, nix mit saftigen Keyboards, nix mit Football Arena Hymnen, nix mit kalifornischen Strandschönheiten.
Jim scheint in die Südstaaten der U.S.A. übergesiedelt zu sein und trinkt statt Cocktails nun wieder Bier.
Und auch meine Flasche Pils deutscher Brauart macht sich beim Opener "Live Life“ von ganz alleine auf den Weg vom Tisch zum Hals. Staubtrockene harte Gitarren, von Jim höchstpersönlich eingespielt, machen sich breit und ein Song, der irgendwo zwischen Molly Hatchet und Nazareth liegt, macht klar warum Herr Peterik bei der Survivor Reunion nicht dabei ist. Southern Rock mit einer Celtic Rock Melodie, die geradezu danach schreit, bei 1,3 Promille mitgebrüllt zu werden.
Diese Richtung wird das ganze Album über beibehalten. Bei genauerer Betrachtung ist dies auch nicht weiter verwunderlich: Ein Großteil der Songs wurde von den Van Zant Brüdern mitkomponiert, die Bands wie Lynyrd Skynyrd oder 38 Special zu Legenden des Southern Rock gemacht haben.
Allerdings erkenne ich bis auf den erwähnten krachigen Opener hauptsächlich Ähnlichkeiten zu 38 Special.
Soll heißen, es gibt zu zwei Dritteln des Albums "Southern Rock Light“, denn trotz aller
Bier – und Schweiss Attitüde haben wir es hier immer noch mit dem Hauptsongwriter von Survivor zu tun.
Und genau dieser Umstand, sprich die Vermischung von zwei grundsätzlich unterschiedlichen Spielarten des Rock, macht aus "Above the Storm“ ein Album, das weit über dem Durchschnitt steht.
Bleibt noch Jims Gesang, den es zu beschreiben gilt. Ich möchte ihn mal mit Jethro Tull’s Ian Anderson vergleichen, obwohl Jim in den Höhen etwas fitter als der Flötenmann ist. Für diese Art von Musik ist seine Stimme wie geschaffen.
Nicht ganz unwichtig ist vielleicht auch, dass er neben der Klampfe auch den Bass (die Keyboards sowieso) eingespielt hat, die Scheibe zudem produziert hat und einen wirklich exzellenten Sound hinbekommen hat.
Wer auf diesem Album Survivor Sounds erwartet, wird enttäuscht werden. Wer allerdings auf handfesten Rock mit melodiösem Einschlag der Marke 38 Special oder (früherem) Brian Adams steht und auch mal einen flotten Song mit akustischer Laute vertragen kann, ist hier gut aufgehoben. Zumal jeder der 13 Tracks über absolut fantastische Harmonien verfügt, was bei einem Jim Peterik aber auch nicht anders zu erwarten war.
Nun müssen Frankie Sullivan und Jimi Jameson mit Survivor nachlegen!
Tracklist:
1. Live Life
2. Burning with a Reason
3. Above the Storm
4. In the Days we have
5. Stand and be counted
6. At this Time of Night
7. A Kiss to remember You by
8. The God in You
9. Secrets of a Woman
10. A Talent for loving You
11. Hiding from Yourself
12.Midnight in my Soul
13. We believe
DISCOGRAPHY:
1976 - Don't Fight The Feeling
2006 - Above The Storm
SQUEALER-ROCKS Links:
Jim Peterik - Above The Storm (CD-Review)
Jim Peterik von Pride Of Lions (Interview)
SONSTIGES:
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