Squealer-Rocks.de CD-Review
Listeria - Full Of Fire

Genre: Heavy Metal
Review vom: 12.09.2005
Redakteur: Eric
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



„Full Of Fire“, das Debut einer italienischen Truppe namens Listeria, bringt es gerade mal auf eine Spielzeit von gut einer halben Stunde. Was normalerweise Punktabzug mit sich bringen würde, lassen wir hier mal ungestraft durchgehen. Warum? Lest selbst ...

Ich hab ja jetzt schon ein paar Reviews geschrieben im Laufe meiner SQUEALER.net-Laufbahn, aber hin und wieder gibt es Scheiben, die lassen Dich ratlos zurück. „Full Of Fire“ von Listeria zählt dazu, und zwar zweifellos. „Shock Heavy“ bezeichnen die Südländer ihren Stil, und irgendwie ... ja, trifft es wohl, vor allem wüsste ich beim besten Willen nicht, wie ich diesen Stil sonst bezeichnen sollte ...

... oder beschreiben, aber gut, es ist ein Review, also muss ich es wohl versuchen. Die Grundlage des Listeria-Sounds bildet Heavy Metal, mal thrashig, mal NWOBHM-mäßig – aber fast immer schnell. Das ist dann aber auch die nahezu einzige Konstante bei den Italienern, ansonsten gibt es ein Riffgewitter, durchzogen von Melodiewechseln und Breaks ohne Ende. Giancarlo Noto an der Schießbude haut drauf als gäbe es kein Morgen, während Frontmann Vittorio Scotti nahtlos zwischen melodischen Parts und hohen Schreieinsätzen wechselt, unterstützt von massiven Background-Chören und die Klampfen quietschen und nörgeln, dass es dem sensiblen Gemüt-Fan die Lauschlappen glatt Richtung Beethoven-Nirvana pustet. Klingt chaotisch? Ist chaotisch! Eine Heavy-Metal-Punk-Achterbahnfahrt ohne Netz und doppelten Boden, und genau deshalb reicht hier eine halbe Stunde Spielzeit allemal – wer danach keine Pause braucht sollte dringend einen Arzt aufsuchen.

Wie zieht man jetzt ein Fazit zu einer solchen Scheibe? Schwierig, das ... denn hervorragende Musiker sind bei Listeria am Werk, kein Zweifel dran. Die Musik insgesamt würde ich mal als Free Jazz des Heavy Metal bezeichnen – anspruchsvoll, spontan, abwechslungsreich, aber auch anstrengend. So locker nebenbei hören ist nicht bei den Italienern, entweder man hört Listeria oder man legt die Scheibe gar nicht auf. Ich will keinen Hehl draus machen, mir persönlich ist das ganze etwas zu chaotisch, zu wild, zu unberechenbar. Wer allerdings beispielsweise das Debut der Backyard Babies geiler fand als die späteren Scheiben oder einen Riff pro Song schlicht langweilig findet, der sollte durchaus mal einen Versuch wagen.


Tracklist:
01. Like All
02. Wolf Over 3 D
03. Swim In The Mud
04. Emily
05. Shadow
06. Don’t Believe
07. Little Star
08. Delight
09. Action
10. Rock Is My DJ

Lineup:
Vittorio Scotti - Witto (v)
Luciano Toscani – Ciano (g)
Pierluigi Boschi – Gigio (g)
Giancarlo Noto – Gian (d)

DISCOGRAPHY:

2005 - Full Of Fire


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Listeria - Full Of Fire (CD-Review)

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