Squealer-Rocks.de CD-Review
Sun Caged - Artemisia

Genre: Progressive Metal
Review vom: 17.04.2007
Redakteur: Colin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Manchmal ist es echt schade, dass den meisten Promos zwar Infoblättchen, aber keine Lyrics beiliegen. Vor allem im progressiven Spielbereich der Musik, die wir so lieben, sind die Texte ja keinesfalls belanglos. So auch bei den niederländischen Metallern von Sun Caged, die mit „Artemisia“ ein sowohl textlich, als auch musikalisch vielschichtiges Konzeptalbum veröffentlicht haben.

Ohne den Promozettel zu zitieren, kann man grob sagen, es geht textlich um diverse Formen von Gegensätzen, die alle irgendwie mit dem imaginären Ort „Artemisia“ verbunden sind. Das gilt sowohl für Personen, die sich an diesem Ort aufhalten, als auch für deren Stimmungen und fiktive Schwingungen allgemein. Das hört sich jetzt extrem konfus an. Ist es auch, weshalb ein Textblatt hier echt hilfreich gewesen wäre, um zu sehen, ob die Lyrics die passenden Emotionen in die Kompositionen tragen. Vor allem aber auch, um dem Konzept folgen zu können. Oder es jedenfalls zu versuchen…

Also befassen wir uns direkt mit der dargebotenen Musik auf „Artemisia“. Die Metaller aus dem Nachbarland orientieren sich mit ihrem Progressiven Metal an bereits bewährten Songstrukturen, bzw. Songinhalten. Gitarren und Keyboards sind gleichermaßen präsent und werden ansprechend von Bass und Schlagzeug unterstützt. Hinzu kommt die Stimme von Sänger Paul Adrian Villarreal, der sich auch um die akustische Gitarre kümmert. Die Musik auf „Artemisia“ enthält eine ausgewogene Mischung aus harten und ruhig gehaltenen Passagen (hierbei sticht vor allem „Afraid to fly“ besonders hervor). Auch die verspielten Parts sind ebenso zu genüge vorhanden, wie richtig „schöne“ Frickeleien („Engelbert the Inchworm“; das ist mal ´n Songtitel!). Man bekommt auf dieser CD die ganzen Elemente des progressiven Metals zu hören, die schon Bands wie Pain of salvation oder auch Ayreon (Star one) auf ihren Alben verwendet haben. Im Prinzip ist also eigentlich alles vorhanden, was der Prog Metal Fan von seiner Lieblingsmusikrichtung so erwartet.

Im Prinzip, denn das Manko dieser Scheibe sind die Gesangslinien. Trotz des Mehrstimmigen Gesangs scheint die Band die Harmonien nicht vollends ausarrangiert zu haben. Man fühlt sich teilweise zwar an Fates Warning erinnert, aber es wird, in dieser Hinsicht, niemals das gleiche Niveau erreicht. Das mag daran liegen, dass mit Marcel Coenen (Gitarre, Backing vocals) das einzige Bandmitglied auf „Artemisia“ zu hören ist, welches auch bei dem Debüt von Sun Caged dabei gewesen ist. Vielleicht hat das Einarbeiten der neuen Musiker ja einfach zu lange gedauert, so dass man im Studio nicht mehr genug Zeit hatte, sich entsprechend um die Melodien zu kümmern. Einzig „Afraid to fly“ kann hier ebenso als angenehme Ausnahme gesehen werden wie „Departing words“. Aber richtige Hits fehlen auf Sun Caged Zweitwerk.

Versteht mich nicht falsch, die CD ist beileibe nicht schlecht und auch die Einflüsse anderer Bands sind zwar präsent, aber nicht penetrant. Potential hat die Band auch in ihrer neuen Besetzung. Das lässt sich nicht wegdiskutieren. Man wird wohl abwarten müssen, ob die Band in dieser Konstellation zusammen bleibt und ob Sun Caged es schaffen, mit dem dritten Album die oben genannten Schwächen zu beseitigen. Anspieltipps: Afraid to fly, Unborn, A fair trade



Bereits erschienen.



Tracklist:
1. Lyre´s harmony
2. A fair trade
3. Unborn
4. Bloodline
5. Painted eyes
6. Engelbert the inchworm
7. Afraid to fly
8. Dialogue
9. Departing words
10. Doldrums


Line up:
Paul Adrian Villarreal – Vocals, acoustic guitar
Marcel Coenen – Guitars, backing vocals
Roel Vink – Bass guitar
Rene Kroon – Keyboards,backing vocals
Roel van Helden – Drums, percussion

DISCOGRAPHY:

2000 – Scar Winter (Demo)
2001 – Dominion (Demo)
2003 – Sun Caged
2007 – Artemisia


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Sun Caged - Artemisia (CD-Review)

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