Squealer-Rocks.de CD-Review
E. Vil - The Leadstar

Genre: Instrumental Metal/Rock
Review vom: 12.08.2005
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Dieser eigenwillige Bandname ist nichts anderes als die originelle Abkürzung für Elias Viljanen. Seines Zeichens Schöpfer dieses Albums – es handelt sich hier also um ein Solo Projekt - und laut Presse eine "neue skandinavische Gitarrensensation“. O.K – das jemand, der ein Instrumental Teil einspielt, sein Werkzeug überdurchschnittlich gut beherrscht ist ja nun nix außergewöhnliches. Außergewöhnlich ist es aber, wenn eine instrumentale Solo Scheibe eines Klampfenhelden weder Prog Wuseleien, noch irgendwelche Ego – Trips, sondern einfach nur geile Rock- und Metal Songs enthält.

Das Mucke ohne Gesang sehr unterhaltsam, kurzweilig, anspruchsvoll und trotzdem leicht verdaulich sein kann, hat Legende Steve Howe vor kurzem bewiesen. Viljanen geht aber noch einen Schritt weiter. Er präsentiert Songs, die Gesangsharmonien enthalten. Er setzt sie halt lediglich auf seinen sechs Saiten um. Warum er das so macht, weiß ich nicht. Ist es so gewollt oder hat er keinen Sänger gefunden, der seine gottgleichen Kompositionen adäquat nach seinen Vorstellungen umsetzt? Ich werde mich um ein Interview bemühen, dann sind wir schlauer.

Zurück zur CD: Der Finne bietet einen Querschnitt durch fast alle Spielarten der harten Rockmusik. Es gibt Melodic Metal, wie ihn seine Landsleute von Stratovarius nicht besser machen könnten, Hardrock Songs mit traumhaften Harmonien, wie ich sie vor Äonen mal bei Rainbow gehört habe oder riffiges Old – School Futter mit NWoBHM Touch.
Er hat aber ebenso ruhige Klänge zum Schweben, sowie lustig überdrehte Blues Standards im Angebot.
Jeder Track hat enorm hohen Wiedererkennungswert. Ich möchte mich tausendmal wiederholen, wenn ich diese Melodien als schlicht überirdisch bezeichne!

Interessant ist es, dass fast jeder Song konventionell aufgebaut ist. Riff – Gesangslinie – Refrain – Solo, etc..
"Driving Force“ beispielsweise rockt, dass einem Angst und Bange wird. So eine Art "Out in the Fields“ ohne Gesang. Das man bei instrumentaler Mucke bangen und die Faust recken kann, hätte ich vor dieser Scheibe auch nicht gedacht.
Als Schmankerl gibt’s noch Lionel Ritchie’s "Hello“ in einer Version, die verdammt an Gary Moore’s "Still got the Blues“ erinnert.
Hier wird deutlich, dass unser Gary harmonietechnisch wohl schwer bei dem Schmuse – Barden aus den Staaten gewildert haben muss. Komisch, dass einem solche Ähnlichkeiten erst bei einer Instrumental Version bewusst werden.

Niemals hätte ich gedacht, dass eine Platte ohne Gesang dermaßen faszinieren kann. Ich habe zwei Bitten an E.Vil: Bitte die nächste Scheibe in 2 Versionen! Einmal Instrumental und dann nochmal mit Gesang. Obwohl ich eigentlich keinen Gesang vermisse, weil die Songs wirklich toll sind und das Album vor Abwechslung nur so strotzt, darf ich mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn ein Sänger wie Jorn Lande, Doogie White oder Stygma 4’s Ritchie Krenmayer diese Göttergaben intonieren würde.

Die Produktion geht in Ordnung, wobei das skandinavische Level sehr hoch ist und daher der normale mitteleuropäische Standard bei weitem übertroffen wird.
Gehen also von 100% zwei Punkte für die (marginal) zu dumpfe Produktion und 10 Points für das geklaute Riff bei "Fast and Furios“ ("2 Minutes to midnight“) ab.
Reicht aber, um in die Top Ten des Jahres zu kommen!

Tracklist:
1.Lord of the Strings
2.High – Powered
3.Touching the Sky
4.Unity for life
5.Northern Storm
6.Fast & Furious
7.Magic seven
8.Follow the Leadstar
9.Driving Force
10.Hello
11.Evilized
12.Home – Coming

Line up:
Elias Viljanen – Guitar
Rami Herckman – Bass
Tomi Ylönen – Drums
Jari Koivisto – Keyboards

DISCOGRAPHY:

2005 - The Leadstar
2009 - Fire - Hearted

SQUEALER-ROCKS Links:

E. Vil - The Leadstar (CD-Review)
E. Vil - Fire - Hearted (CD-Review)

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