Squealer-Rocks.de CD-Review
Evil Masquerade - Theatrical Madness

Genre: Melodic (Power) Metal
Review vom: 25.04.2005
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Es wächst und wächst und wächst. Gemeint ist das zweite Album der Skandinavier Evil Masquerade. Nach den ersten 2-3 Durchläufen hätte ich das Teil als bestenfalls durchschnittlich mit Tendenz nach oben bewertet. Doch mittlerweile macht mir die Scheibe immer mehr Spass.
Den hatten die beteiligten Musiker offensichtlich auch. Bei manchen Songs hat man das Gefühl, sie wären erst im Studio entstanden, so spontan und frisch klingen die Nummern teilweise. So nach dem Motto: "Wir spielen jetzt einfach das, wozu wir gerade Lust haben“.

Dabei herausgekommen ist ein stark Melodic/Power Metal-lastiges Langeisen, das geradewegs die Zielgruppe der Blind Guardian/Gamma Ray Fans anspricht. Dies wird durch die Tatsache, dass die Stimme von Sänger Henrik Brockmann wie eine Mischung von Hansi Kürsch und Kai Hansen (an einigen Stellen sogar wie die von Axxis Spassvogel Berni Weiss) klingt, noch verstärkt. Die Notwendigkeit der CD mehrere Durchläufe zu gönnen begründet sich in diversen progressiven und neo-klassischen Einsprengseln, die zwar sparsam dosiert aber doch prägend sind.
So lassen unter anderem Tasten-Ikonen wie Richard Andersson mal ihre wieselflinken Keyboard Passagen in den Sound einfliessen, während an anderer Stelle die Metal Attacken von Art Rock mäßigen 70er Klängen unterbrochen werden.

Diese Mischung funktioniert wunderbar, die Songs tun es leider nicht alle. So werden bei "Now when the Stars are falling“ die Hamburger Gammastrahlen derart frech zitiert, dass es schon fast an die Grenze zum Plagiat geht. Mit "The Demolition Army“ ist gar ein kompositorischer Totalausfall am Start und das – gottlob nur halbminütige Outro – sollten Page und Plant besser auch nicht hören.
Bleiben unterm Strich aber immer noch 8 gute bis sehr gute Nummern, die vom instrumentalen/spielerischen Aspekt gesehen ebenfalls keine Wünsche offen lassen.
Mit der stampfenden Dampfwalze "Witches Chant“ hat man sogar einen Shakespeare Text verwurstet und das Ganze mit einem Kanon unterlegt – coole und witzige Sache.

Die Produktion hat Gitarrist Henrik Flyman übernommen, den Mix und das Mastering Knöpfchendreher-Genie Tommy Hansen, womit über den erstklassigen Sound auch alles gesagt ist.
Kein Album, das an der Weltspitze anzusiedeln ist und jeden Tag gehört wird, aber wunderbar geeignet um 2-3 Mal in der Woche Spass zu haben – und das reicht in meinem Alter auch!

Tracklist:
1.When Satan calls
2.Theatrical Madness
3. Bozo the Clown
4.Now when our Stars are falling
5.A Great Day to die
6.The Demolition Army
7.Snow White
8.Witches Chant
9.Other Ways to Babylon
10.The dark Play
11.Outro

Line-up:
Henrik Brockmann – Vocals
Henrik Flyman – Guitars
Kasper Gram – Bass
Dennis Buhl – Drums

DISCOGRAPHY:

2004 - Welcome to the Show
2005 - Theatrical Madness
2006 - Third Act

SQUEALER-ROCKS Links:

Evil Masquerade - Theatrical Madness (CD-Review)
Evil Masquerade - Third Act (CD-Review)

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