Squealer-Rocks.de CD-Review
Glenn Hughes - Music For The Divine

Genre: Hard Rock
Review vom: 14.06.2006
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Jeder Freund von gutem Hardock ist wohl irgendwann mal mit dem Schaffen von Glenn Hughes in Berührung gekommen. Sei es durch seine Zeit bei Deep Purple, die Zusammenarbeit mit Tony Iommi, sein Mitwirken bei geschätzten 200 Projekten oder eben durch seine Solo Scheiben, die der Meister mal so nebenbei im jährlichen Takt raus haut. Bedenkt man, dass "The Voice of Rock“ seit 1969 Platten veröffentlicht und immer noch schön fleissig Live Konzerte gibt, weiß man wie besessen der inzwischen in L.A. lebende Brite vom Dämon Rock’n’Roll sein muss.

Apropos Los Angeles: Glenns aktuelles Sahneschnittchen wurde in Hollywood im ehemaligen Haus von Leinwandlegende Cary Grant aufgenommen. Kein Scherz, denn dieses bescheidene Obdach ist nun im Besitz von Red Hot Chili Peppers Drummer Chad Smith, der sich selbstredend ein feines Studio dort eingerichtet hat.
Wie schon beim tollen Vorgänger "Soul Mover“ haben Smith und Hughes erneut die (erstklassige) Produktion in Teamarbeit erledigt und auch das Songwriting wurde größtenteils zu zweit angegangen.
Neben Chad wurde mit Gitarrist John Frusciante noch ein weiteres Mitglied der roten Schoten ins Boot geholt, um den wie immer grandios aufspielenden etatmäßigen Klampfenmann J. J. Marsh ein wenig zu unterstützen.
Klar, dass diese Kooperation nicht spurlos an der musikalischen Ausrichtung des Albums vorbei geht.

Wobei Altfans jedoch keine Angst vor einem Stilbruch haben müssen. Herr Hughes rockt, soult und funkt sich immer noch durch Groove Monster wie
"Steppin’ on“, "Monkey Man“ oder "Black Light“ und schreit sich dabei die Seele aus dem Leib.
Allerdings – oder gottlob – serviert uns der Nimmermüde auch einen ganzen Batzen, für seine Verhältnisse, ungewohnte Klänge, die dem Output wirklich gut tun und der ganzen Geschichte eine schöne Dosis Abwechslung verpassen.

Bereits der Opener bietet unerwartetes: nach einem leicht an "Sweet child o’ mine“ angelehnten Intro gibt’s einen sehr epischen Song zu hören, der mit einem von Streichern und einer herrlich grungigen Gitarre unterlegten Finale für pure Gänsehaut sorgt.
Die dezenten Klassik Arrangements begegnen uns in Abständen immer wieder. Besonders effektiv wirken diese beim besten Song der Scheibe "This House“: eine tolle, sehr harmonische Nummer, die irgendwo zwischen Sleaze der Marke L.A. Guns und den Beatles liegt.

Einen stilistischen Exoten gibt es auch mit "You got Soul“ zu vermelden: eine Hughes - typische Strophe, die vor Funk, Jazz und Soul nur so trieft, explodiert schließlich in einem Refrain, der einem Vulkanausbruch gleichkommt und schon fast als Metal durchgeht.
Nicht unbedingt zu erwarten war die Coverversion des Moody Blues Klassikers "Nights in white Satin“. Das Stück ist sehr nahe am Original gehalten, bekommt durch Glenns Stimme aber dennoch ein etwas anderes Gesicht.

So halten sich also die typischen Trademarks und ein wenig neuartig anmutende Klänge wunderschön die Waage.
Soll heißen, neben den Fans vom Meister höchst selbst dürfen auch Freunde der RHCP mal reinhören und auch Proggies sollten ob der gebotenen Vielfalt Spaß mit der CD haben.

Nicht besser als "Soul Mover“, aber auch keinen Deut schlechter.
So kann’s die nächsten 20 Jahre weiter gehen, Glenn.

Tracklist:
1. The Valiant Denial
2. Steppin On
3. Monkey Man
4. This House
5. You Got Soul
6. Frail
7. Black Light
8. Nights In White Satin
9. Too High
10. This Is How I Feel
11. The Divine

Line up:
Glenn Hughes – Vocals, Bass, Funk Electric Guitars & Acoustic Guitars
Chad Smith – Drums, Percussion & Piano Bombs
J. J. Marsh – Lead Guitars
John Frusciante – Guitar Experience
Mark Kilian – String Arrangements & Keyboards

DISCOGRAPHY:

1977 - Play me out
1982 - Hughes/Thrall
1992 - Blues
1994 - From now on..
1994 - Burning Japan..Live
1995 - Feel
1996 - Adiction
1999 - The way it is
2000 - Incense and peaches
2000 - Return of crystal Karma
2000 - A soulful Christmas
2001 - Building the Machine
2002 - Hughes Turner Projekt
2003 - Songs in the Key of Rock
2003 - Hughes Turner Projekt 2
2004 - Soulfully live in the City of Angels
2005 - Soul Mover
2006 - Music for the Divine
2007 - Live In Australia
2007 - Live In Australia (DVD)

SQUEALER-ROCKS Links:

Glenn Hughes - Music For The Divine (CD-Review)
Glenn Hughes - Soul Mover (CD-Review)
Glenn Hughes - Live In Australia (CD + DVD) (CD-Review)

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