Squealer-Rocks.de CD-Review
Hubi Meisel - Kailash

Genre: Melodic Progressive Rock
Review vom: 05.04.2006
Redakteur: maddin
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Label:



Der Kailash ist ein heiliger Berg im Himalaja Gebirge, der eine sagenumwobene Höhle in sich birgt, die dem, der sie findet, ein lang gehütetes Geheimnis offenbart. Einer Prophezeiung folgend macht sich ein Mann in Begleitung eines majestätischen Schneelöwen auf den beschwerlichen Weg über eisige Höhen, um dieses mystische Rätsel zu lösen.
Was sich zunächst wie eine profane Abenteuerstory liest, ist freilich nur die Rahmenhandlung des neuen Konzeptalbums von Hubi Meisel. Seiner anspruchsvollen Musik entsprechend hat der Süddeutsche die Story mit allerhand tiefgehenden Elementen aus der buddhistischen / hinduistischen Kultur verflochten. Da verwundert eine Produktionszeit von 2 Jahren für dieses Langeisen nicht sonderlich.

Wer nun aber geballte exotische Sounds oder schwerverdauliche Prog – Kost erwartet, wird schnell angenehm überrascht. Passend zur friedfertigen Lehre des Buddhismus und zur Schönheit der Natur, mit der Tibet reichlich bedacht wurde, klingt das Album fast durchgehend harmonisch und versprüht eine entspannende Atmosphäre. Wobei natürlich ein gewisses Maß an Dramatik mit von der Partie ist, wie es sich für eine anständige Konzept – Scheibe gehört.

Um einen Einblick in die Musik von "Kailash“ zu bekommen muss man wissen, dass es zunächst mal ein absolut gesangsorientiertes Album ist. Zudem ist Hubis schöne und weiche Stimme sehr prägend. Der Opener "Potala Palace“ und "Shiva’s Dance“ gehen noch als an Saga angelehnte „normale“ ( Sorry) Prog Songs durch. Ansonsten ist eigentlich jede Nummer auf die Gesangslinien zugeschnitten.
Diese an und für sich untypische Art des Songwritings rückt die namhafte Begleitmannschaft – als Gastmusiker fungieren Mitglieder von Mind’s Eye, Therion, Mago de Oz – schon mal ein wenig in den Hintergrund. Selbst Mitkomponist Vivien Lalu lässt auf seinem Keyboard nur selten die Finger fliegen und konzentriert sich mehr auf atmosphärische, begleitende Klänge.
Da auch die Gitarre oft lediglich als reines Rhythmus Instrument eingesetzt wird und die ganze Sache sehr Percussion dominiert ist, kommen unwillkürlich Gedanken an Dead Soul Tribe auf. Wenn die Säge dann mal kreist, hat das Album seine größten, weil abwechslungsreichsten, Momente.

Große Momente sind anderorts auch zu finden, denn die angesprochenen vordergründigen Gesangsharmonien sind selbstredend schlicht grandios, wirken durchdacht und sind absolut fesselnd. Bei einer guten Stunde Spieldauer hätte jedoch ein wenig mehr instrumentale Abwechslung aus einem sehr guten Album eine Hammerscheibe gemacht, da auch die Produktion, für die sich Hubi selbst verantwortlich zeichnet, im oberen Bereich anzusiedeln ist.

In Bezug auf meine Engstirnigkeit und auf die intensive Atmosphäre des Silberlings empfehle ich daher dringend ein Antesten der Songs auf Hubi Meisel’s Webseite.


Tracklist:
1. Potala Palace
2. Red Oracle
3. Snow Lion
4. Himalayan Sunset
5. Shiva’s Dance
6. Kailash – Jewel of Ice
7. Wheel of Life
8. Milarepa’s Cave of Miracles
9. Merdeka
10. The Great Player
Bonus Tracks:
11. The Gentleman of great Magic
12. The great Prayer

Line up:
Hubi J. Meisel – Vocals
Vivien Lalu – Keyboards
Marcel Coenen – Guitars
Jorge Salan – Guitars
Dnaiel Flores – Drums
Johan Niemann – Bass

DISCOGRAPHY:

2002 - CUT
2004 - EmOcean
2006 - Kailash

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Hubi Meisel - Kailash (CD-Review)

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